Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
ausspioniert haben, ohne uns –«
    »Ich glaube, deine Polizisten haben Angst vor Toby«, sagte Jane lachend, als sie den Raum betrat. »Er hat sie angeknurrt, als sie zu dicht aufgeschlossen haben, da sind sie so plötzlich stehen geblieben, dass sie sich beinahe ein Schleudertrauma geholt hätten. Man sollte meinen, sie hätten inzwischen mitbekommen, dass Toby –« Sie brach ab, als ihr Blick von Eve zu Trevor wanderte, und pfiff leise durch die Zähne. »Tut sich hier gerade ein Graben in den anglo-amerikanischen Beziehungen auf?«
    Trevor lächelte. »Nicht, wenn es nach mir geht. Ich stehe fest auf Ihrer Seite. Sie sind Jane MacGuire, nicht wahr? Ich bin Mark Trevor.«
    Jane schaute ihn einen Moment lang schweigend an. »Hallo.
    Sie sind anders, als ich Sie mir vorgestellt habe.«
    »Sie dagegen sind genauso, wie ich Sie mir vorgestellt habe.«
    Er kam auf sie zu und reichte ihr die Hand. »Ich bin beeindruckt.«
    Jane starrte ihn fasziniert an, und Eve konnte verstehen, warum. Ihre Reaktion auf dieses Lächeln und dieses Charisma war dieselbe gewesen, als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte.
    Aber da hatte sie noch nicht gewusst, wie kühl und rücksichtslos er sein konnte. Innerhalb weniger Minuten war aus einem Verbündeten ein Feind geworden. Am liebsten wäre sie zu Jane hinübergelaufen, um sie von ihm wegzuzerren. »Mr Trevor wollte gerade gehen.«
    Trevor schaute Jane unverwandt an. »Ja, ich fürchte, ich habe mich hier unbeliebt gemacht. Ich hab’s vermasselt.« Er lächelte reumütig. »Alles lief wunderbar, aber dann hatte ich den Eindruck, sie würden nicht genug auf Sie aufpassen. Da habe ich mein Maul zu weit aufgerissen, und prompt hat sich meine ganze harte Arbeit in Wohlgefallen aufgelöst.«
    »Was für harte Arbeit?«
    »Sie werden es Ihnen erklären.«
    »Ich möchte, dass Sie es mir erklären.« Sie schaute ihm direkt in die Augen. »Sie versuchen seit Jahren, diesen Mörder zu fassen. Was haben Sie unternommen, und was hat das mit mir zu tun?«
    Er lachte in sich hinein. »Ich hätte wissen müssen, dass Sie so reagieren würden. Sie sind einfach wunderbar.«
    »Und Sie verarschen mich.«

    »Nein, das tue ich nicht, und das wissen Sie.« Seine Miene wurde ernst. »Sie wollen die Wahrheit hören? Sie sind ein potenzielles Opfer, und ich weiß seit einiger Zeit, dass der Täter es womöglich als Nächstes auf Sie abgesehen hat. Ich habe beobachtet und abgewartet. Und nun sind Ms Duncan und Quinn zu Recht erbost darüber, dass ich Sie nicht sofort unter angemessenen Schutz gestellt habe.«
    »Wir sind allerdings aufgebracht«, sagte Eve. »Denn ich kann mir nur einen einzigen Grund denken, der Sie hat abwarten lassen. Sie haben sie beobachten lassen und als Köder benutzt.«
    »Die Möglichkeit ist mir durchaus in den Sinn gekommen.« Er wandte sich wieder Jane zu. »Aber ich hätte niemals zugelassen, dass Ihnen etwas zustößt. Niemand wird Ihnen ein Haar krümmen. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Dafür kann ich mir nichts kaufen«, erwiderte Jane. »Ich bin selbst für das verantwortlich, was mit mir geschieht, nicht Sie oder Eve oder Joe. Ich kümmere mich um mich selbst. Es ist mir egal, ob Sie irgendein Spiel gespielt haben, um diesen Dreckskerl in eine Falle zu locken. Hauptsache, es ist dabei niemand zu Schaden gekommen, der mir etwas bedeutet.« Sie trat einen Schritt zurück. »Aber ich finde, Sie sollten jetzt lieber gehen. Sie haben Eve ziemlich aus der Fassung gebracht.«
    Seine Brauen hoben sich. »Und das ist eine Sünde, nehme ich an.«
    »Ja, das sehen Sie richtig.« Sie zeigte auf die Tür. »Auf Wiedersehen, Mr Trevor. Wenn Sie diesen Mörder schnappen wollen, viel Glück. Aber kommen Sie nur dann wieder her, wenn Sie einen sehr guten Grund haben.«
    »Und Eve nicht aus der Fassung bringen.«
    »Wir haben uns verstanden.« Sie wandte sich an Joe. »Zeit fürs Abendessen. Soll ich uns die Reste von gestern aufwärmen?«
    »Damit bin ich wohl entlassen.« Trevor ging lächelnd zur Tür.
    »Ich melde mich bei Ihnen, Quinn.«

    Joe nickte kühl. »Sie haben ja gehört, was Jane gesagt hat.
    Nur, wenn Sie einen guten Grund haben.«
    »Selbstverständlich. Ich werde Sie erst wieder belästigen, wenn ich einen habe«, erwiderte Trevor. »Darf ich einen Ihrer Polizisten abkommandieren, mich in die Stadt zu bringen?«
    Joe nickte erneut. »Er wird Sie an Ihrem Hotel absetzen.« Er überlegte. »Oder am Flughafen.«
    Trevor schüttelte sich in gespieltem Schrecken. »Ich merke

Weitere Kostenlose Bücher