Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
schon, ich bin hier nicht mehr willkommen. Ich kann nur hoffen, dass es mir gelingen wird, Ihr Wohlwollen zurückzugewinnen.«
    »Das hatten Sie nie«, sagte Eve. »Wir kennen Sie nicht, und wir trauen Ihnen nicht.«
    Trevor blieb an der Tür stehen. »Sie können mir vertrauen«, sagte er ruhig. »Sie werden auf der ganzen Welt niemanden finden, dem mehr an Janes Sicherheit gelegen ist als mir.« Er zog eine Visitenkarte aus der Tasche und legte sie auf den Tisch neben der Tür. »Die ist für Sie, Jane. Meine Handynummer.
    Falls Sie irgendetwas brauchen, rufen Sie mich an. Ich werde immer für Sie da sein.« Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    »Puh.« Jane trat ans Fenster und sah zu, wie er auf den Streifenwagen zuging. »Der ist jedenfalls weder steif noch langsam, oder?«
    »Nein.« Eve schaute sie durchdringend an. »Was hältst du von ihm?«
    Jane wandte sich ihr zu. »Warum?«
    »Du konntest vorhin den Blick gar nicht mehr von ihm abwenden. Er sieht sehr gut aus, nicht wahr?«
    »Ach ja?« Sie zog die Brauen zusammen. »Kann schon sein.
    Ist mir nicht weiter aufgefallen.«
    »Es fällt mir schwer, dir das zu glauben. Es war nicht zu übersehen, dass du von ihm fasziniert warst.«
    »Er hat mich an jemanden erinnert.«
    »An wen denn?«

    »Ich weiß nicht. An irgendjemanden …« Sie lächelte, als sie Eves Gesichtsausdruck bemerkte. »Du machst dir Sorgen.
    Glaubst du etwa, ich hätte mich in den wenigen Minuten, die er hier war, in ihn verknallt? Ich verknalle mich nicht, Eve. Das weißt du.«
    Eve lächelte erleichtert. »Es gibt für alles ein erstes Mal. Es würde mich freuen, wenn du dich ab und zu verknallen würdest.
    Ich hoffe und warte schon lange auf einen Durchbruch.« Sie schüttelte den Kopf. »Aber an deiner Stelle würde ich mir einen Rockstar oder einen Footballspieler aussuchen, Jane, nicht ihn.«
    »Den auf keinen Fall«, mischte Joe sich auf dem Weg zur Tür ein. »Ich finde, ich sollte ihn persönlich in die Stadt fahren.
    Macht euch keine Mühe mit dem Abendessen. Ich bringe auf dem Rückweg was vom Chinesen mit.«
    Jane kicherte, als die Tür sich hinter Joe schloss. »Manchmal benimmt er sich wie ein Sheriff in einem Italo-Western. Nur dass er dann den Outlaw aus der Stadt jagen würde, anstatt ihn ins Hotel zu begleiten.« Sie nahm Trevors Visitenkarte von dem Tisch neben der Tür. »Er hat euch alle beide ganz schön aus der Fassung gebracht. Man sollte meinen, er hätte es auf mich abgesehen, dabei macht er doch nur seine Arbeit.«
    »Er hätte uns über die Gefahr, in der du schwebst, informieren müssen. Das hätte jeder Polizist getan, den ich kenne.«
    »Vielleicht machen die das bei Scotland Yard anders.«
    »Verteidigst du ihn jetzt auch noch?«
    »Sieht so aus.« Sie steckte sich die Karte in die Jeanstasche.
    »Erinnerst du dich noch daran, wie ich, als ich noch klein war, Lebensmittel geklaut hab, um Mike was zu essen zu bringen, während er sich in dieser Gasse versteckt hielt? Ich wollte es nicht tun. Ich wusste, dass es nicht in Ordnung war. Aber Mike war erst sechs, und er hätte nichts zu essen gehabt, wenn ich ihm nichts besorgt hätte. Manchmal muss man etwas Schlechtes tun, um etwas noch Schlimmeres zu verhindern.«
    »Das ist nicht dasselbe. Du warst erst zehn.«

    »Wenn ich keine andere Möglichkeit hätte, würde ich es heute wieder tun. Vielleicht ist das der Grund, warum ich Trevor verstehe.«
    »Du kannst ihn nicht verstehen«, entgegnete Eve knapp. »Du kennst ihn nicht.«
    »Ich verstehe das ganze Theater nicht. Du hast mir selbst erzählt, dass Joe gesagt hat, Trevor sei besessen von dem Fall.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass einer, den eine Sache dermaßen umtreibt, auf die Idee kommt, ein bisschen rumzuspionieren, in der Hoffnung, irgendeinen Verdächtigen zu entdecken, bevor er mich von einer Armee von Cops beschützen lässt, die den Täter sofort in die Flucht schlagen würde.«
    »Dann hast du offenbar mehr Phantasie als ich.« Eve presste grimmig die Lippen zusammen. »Und warum hebst du seine Telefonnummer auf?«
    »Weil ich ihm glaube, wenn er sagt, dass er mein Leben schützen will.« Sie schaute Eve in die Augen. »Du etwa nicht?«
    Eve hätte es am liebsten abgestritten, aber das wäre nicht ehrlich gewesen, und Jane hätte es gespürt. »Doch. Aber das heißt noch lange nicht, dass ich Vertrauen in seine Methoden habe.«
    Jane nickte. »Ich verstehe, was du meinst. Aber manchmal muss man nehmen, was man kriegt. Trevor mag

Weitere Kostenlose Bücher