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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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machen.
    Ruf mich an, Trevor. Ich bin bereit.

    Hitze.
    Rauch drang durch die Felsenritzen.
    Antonio war direkt vor ihr. Er bewegte sich schnell.
    Sie musste schneller gehen. Nicht husten. Er durfte nicht merken, dass sie ihm folgte.
    Er war verschwunden!
    Nein, er musste um eine Biegung des Tunnels gegangen und außer Sichtweite geraten sein.
    Sie durfte sich nicht abhängen lassen. Sie war zu allem entschlossen, und es gab kein Zurück mehr.
    Sie begann zu laufen.
    Nicht abhängen lassen. Nicht abhängen lassen.
    Sie bog um die Ecke.
    » Können wir den Rest des Wegs nicht zusammen zurücklegen? « Antonios Silhouette hob sich gegen die glühenden Felsen ab.
    Sie blieb wie angewurzelt stehen. » Du wusstest, dass ich dir gefolgt bin. «
    » Ich habe es für sehr wahrscheinlich gehalten. Du bist klug, und du willst nicht sterben. « Er streckte ihr seine Hand entgegen. » Zweite Chance, Cira. Für mich und für dich. Wir wissen beide, dass man nicht oft eine zweite Chance bekommt.
    Wir können alles zum Guten wenden. « Er verzog das Gesicht.
    » Wenn wir es lebend hier rausschaffen. «

    » Ich will keine zweite Chance mit dir. «
    » Du hast mich einmal geliebt. Ich kann dich dazu bringen, dass du mich wieder liebst. «
    » Du kannst mich zu gar nichts bringen. Ich entscheide, was geschieht. Immer. «
    » Das habe ich auch immer gesagt. Aber ich bin bereit nachzugeben … ein bisschen. Für dich. « Er hustete. » Der Rauch wird immer schlimmer. Ich werde nicht hier bleiben und betteln.
    Keine Frau ist es wert, für sie zu sterben. Aber du könntest es wert sein, für dich zu leben. «
    » Du willst doch nur das Gold. Und ohne Julius’ Hilfe kannst du das Gold nicht von hier fortschaffen. «
    » Vielleicht nicht unter normalen Bedingungen. Aber heute Nacht geht die Welt unter. Möglicherweise wird Julius mit ihr untergehen. Oder es ist die Gelegenheit für uns, ein Versteck zu finden, wo er uns niemals finden wird. «
    » Damit du Kaiser werden kannst « , erwiderte sie sarkastisch.
    » Warum nicht? Ich würde einen hervorragenden Kaiser abgeben. «
    » In irgendeinem Kaff, wo du dich vor Julius versteckst? «
    » Wenn wir beide dort wären, würde es nicht lange ein Kaff bleiben. «
    Er strahlte wieder das Charisma aus, das sie anfangs so an ihm fasziniert hatte, und die Kraft seiner Persönlichkeit war beinahe überwältigend. Sie durfte nicht auf seine Verführungskünste hereinfallen. Er war zu gefährlich.
    Aber er war so schön wie ein Gott, und er besaß einen verwegenen Charme, der die Gefahr betörend wirken lassen konnte.
    » Du brauchst mir ja nicht gleich dein volles Vertrauen zu schenken « , sagte er. » Nimm dir Zeit. Aber jetzt lass mich dich hier rausbringen. «
    Sie betrachtete seine ausgestreckte Hand. Sie konnte seine Hand nehmen, wie sie einst seinen Körper genommen hatte.

    Nein, so dumm würde sie nie wieder sein.
    » Ein Schritt nach dem anderen « , sagte er sanft.
    » Wenn dir nur daran liegt, mich hier rauszubekommen, warum hast du mich dir nicht einfach folgen lassen? «
    » Weil wir einander brauchen werden, bevor wir das Ende des Tunnels erreichen. « Er zuckte zusammen, als ein Grollen ertönte und die Erde erzitterte. » Entscheide dich, Cira. «
    » Ich habe dir gesagt, dass – «
    Die Erde unter ihren Füßen tat sich auf, und sie blickte hinab in die Hölle!
    Sie stürzte in den Tod …
    » Antonio! «

    Jane fuhr aus dem Schlaf und setzte sich auf. Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie dachte, es würde ihr gleich aus der Brust springen.
    Feuer.
    Flüssiges Feuer.
    Sie stürzte …
    Nein, sie stürzte nicht. Sie holte mehrmals tief Luft.
    Schon besser. Sie schwang die Beine aus dem Bett und stand auf.
    Toby richtete sich auf und schaute sie erwartungsvoll an.
    »Ja, es ist schon wieder passiert. Kein Spaß, was?«, flüsterte sie. Sie warf einen Blick auf die Uhr. Drei Uhr siebenunddreißig, aber sie würde unmöglich wieder einschlafen können. Dafür hatte Cira gesorgt. Oder ihre verkorkste Psyche oder sonst was. »Komm, wir gehen raus auf die Veranda. Ich brauche ein bisschen frische Luft.«
    Nacht ohne Luft. Hitze. Die Erde, die sich unter ihr auftat.
    Sie schnappte sich ihren Morgenmantel und ihr Handy, das sie vor dem Schlafengehen auf den Nachttisch gelegt hatte. »Sei ganz leise. Es ist mitten in der Nacht. Wir wollen Eve und Joe nicht wecken.«

    Toby schlug mit dem Schwanz auf den Boden, und das Geräusch war alles andere als leise.
    »Los, steh auf, du

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