Der Maedchensammler
Vergnügen.« Er lächelte. »Jeden Abend. Versprochen.«
»Wehe, Sie halten Ihr Versprechen nicht.«
»Keine Sorge.« Er war schon unterwegs. »Mir könnte ja glatt was fehlen, wenn Sie mich nicht jeden Abend zusammenstauchen würden.«
»Soll ich dich begleiten?«, fragte Bartlett, während Trevor seinen Koffer in den Mietwagen lud. »Ich spreche zwar kein Italienisch, aber ich habe festgestellt, dass das kein großes Hindernis ist, wenn man Kontakt sucht. Ich habe es noch immer geschafft, mich irgendwie verständlich zu machen.«
»Davon bin ich überzeugt.« Trevor stieg in den Wagen. »Nein, du kommst nicht mit. Sollte ich dich brauchen, melde ich mich bei dir. Vorerst ist es mir lieber, du bleibst hier und passt auf Jane auf.«
»Das macht Quinn doch schon.«
»Doch er wird mich nicht informieren, falls er irgendwas Verdächtiges beobachtet, sondern versuchen, die Sache allein zu regeln.«
Bartlett überlegte. »Stimmt. Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich hier bleibe.« Er seufzte. »Aber es wäre viel aufregender, mit dir nach Italien zu fahren. Ich muss gestehen, dass das Leben in deiner Gesellschaft wesentlich interessanter ist.«
»Wie oft hast du mir gesagt, wie froh du sein wirst, wenn du mich los bist und dich wieder deinem ereignislosen, ruhigen Leben widmen kannst?«
»Vielleicht hast du mich inzwischen verdorben. Meine Güte, hoffentlich nicht.« Bartlett trat einen Schritt zurück, als Trevor den Motor anließ. »Ich werde die Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, welchen Einfluss du auf mich hast. In der Zwischenzeit kannst du dich darauf verlassen, dass ich so gut ich kann für Janes Sicherheit sorgen werde. Pass auf dich auf.«
»Du auch.« Trevor schaute ihn ernst an. »Mach keine Dummheiten. Falls du irgendwas Verdächtiges bemerkst, sag Quinn Bescheid.«
»Selbstverständlich. Ich werde ihm unverzüglich Bericht erstatten. Ich habe nicht die Absicht, mich zu opfern.« Er wandte sich zum Gehen. »Und das solltest du auch nicht tun. Es stünde dir gut zu Gesicht, Vorsicht walten zu lassen.«
»Stünde mir gut zu Gesicht? Lieber Himmel, was für eine antiquierte Ausdrucksweise.«
»Ich bin antiquiert. Das macht einen Teil meines Charmes aus.
Und ich wäre dir dankbar, wenn du dich nicht über mich lustig machen würdest.«
»Ich würde nicht im Traum dran denken.« Trevor legte einen Gang ein und fuhr los. »Der Tross deiner weiblichen Fans würde mich mit Macheten jagen.«
14
»Nichts«, murmelte Jane und starrte auf die Homepage von La Nazione. »Nicht ein Wort.«
»Es sind doch erst zwei Tage vergangen«, sagte Eve. »Ich weiß nicht, wie schwierig es ist, sich in eine sichere Website einzuhacken, aber ich könnte mir vorstellen, dass es einige Zeit in Anspruch nimmt.«
»Warum ruft er dann nicht an und sagt uns, dass es kompliziert ist. Er hat doch gesagt, die Vorbereitungen würden nur drei Wochen dauern.«
»Das war vorsichtig geschätzt. Ich glaube, du bist die Einzige, die das als unumstößlich ansieht.«
Jane verzog das Gesicht. »Ach ja? Ich wollte ihm nur ein bisschen Druck machen.«
»Ich hatte nicht den Eindruck, dass das nötig war. Er lief absolut auf Hochtouren, als er uns verlassen hat.«
»Hauptsache, er lässt sich nicht bremsen, wenn … Da ist es ja!« Sie beugte sich aufgeregt vor. »Ein ganz winziger Artikel unten auf Seite fünf.«
»Wo?« Eve kam zu ihr herüber und schaute ihr über die Schulter. »Das sind nur vier Zeilen.«
»Genau richtig. Es reicht, um Aldos Neugier zu erregen, ohne dass es jedem Leser ins Auge springt.« Jane schloss die Seite der Zeitung aus Florenz und öffnete die Homepage der römischen Tageszeitung. »Wenn er mehr reingeschrieben hätte, wäre es zu auffällig gewesen.«
»Dein Beifall würde ihn bestimmt freuen.«
»Das wäre ihm scheißegal.« Jane überflog die Artikel. »Er ist ganz schön raffiniert. Das muss ziemlich schwierig gewesen sein …. Da ist es.« Sie lächelte. »Er hat sogar den Namen des Autors eingefügt, damit es so aussieht, als käme es von der Zeitung aus Florenz.« Sie öffnete die Seite der Londoner Times.
Nach zehn Minuten schüttelte sie enttäuscht den Kopf.
»Sei nicht so ungeduldig. Zwei von dreien ist doch gar nicht schlecht.«
»Ja, wahrscheinlich.« Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück.
»Zumindest macht er Fortschritte. Hast du Ted Carpenter schon erreicht?«
»Er ist in Guayana. Ich habe gestern eine Nachricht hinterlassen, aber er hat sich noch nicht gemeldet. Ich
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