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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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es gerade noch einmal.« Sie stand auf.
    »Vielleicht hat sie ihn ja schon erreicht. Ich gehe mal rein und sehe nach.«
    »Sind Sie auf der Veranda?«
    »Ja, warum wollen Sie das wissen?«
    »Ich bin weit weg und umgeben von Ruinen und Marktschreiern. Es macht mir Spaß, mir Sie in der Nähe des Sees vorzustellen.«
    Sie spürte ein warmes Kribbeln, das ihr mittlerweile allzu vertraut war, und sagte hastig: »Eve hat zu Ende telefoniert.
    Wollen Sie mit ihr sprechen?«
    »Ja.«
    »Eve.« Jane reichte ihr das Handy. »Trevor.«
    Eve warf ihr einen fragenden Blick zu, als sie das Telefon entgegennahm. »Ich habe gerade mit Ted gesprochen. Er sagt, der Mann, den wir brauchen, ist Professor Herbert Sontag. Der Mann führt seit fünfzehn Jahren in Herkulaneum Grabungen durch und genießt hohes Ansehen bei der italienischen Regierung. Er hat sich dort im Lauf der Zeit ein eigenes kleines Königreich aufgebaut und ist wahrscheinlich der Einzige, der das zustande bringen kann, was wir brauchen. Ted ist ihm mehrmals auf Kongressen begegnet und sagt, dass der Professor nicht viel Ahnung hat vom Umgang mit Menschen, aber auf seinem Fachgebiet eine Koryphäe ist. Er will Sontag morgen anrufen, ihm die Version der Geschichte erzählen, die Sie sich für ihn ausgedacht haben, und ihn um seine Unterstützung bitten.« Sie verzog das Gesicht. »Und bedanken Sie sich nicht zu früh bei mir. Ted war nicht sehr optimistisch. Er meinte, er sei sich nicht sicher, ob Sontag sich das Ganze überhaupt anhören würde. Er meldet sich bei mir, sobald er Neuigkeiten hat.« Sie reichte Jane das Handy zurück. »Am besten sagst du ihm, er soll schon mal anfangen, an einem neuen Plan zu arbeiten. Diese Sache scheint mir ziemlich unsicher.«
    »Haben Sie sie gehört, Trevor?«, fragte Jane. »Aber wir haben keinen anderen Plan.«
    »Ich habe ein paar Ideen, aber es wäre besser, wenn es so funktioniert. Dieser Plan hat mich bereits genug Zeit und Aufwand gekostet.« Er schwieg einen Moment.
    »Sontag … Ich habe den Namen schon mal gehört, doch ich weiß nichts Konkretes über ihn. Aber, verdammt, im nächsten Artikel muss ich Namen und Orte nennen, und ich kann Sontag nicht erwähnen, wenn er nicht mitspielt. Rufen Sie mich an, sobald Eve mehr weiß.«

    »Mach ich.« Dann fügte sie nachdrücklich hinzu: »Ich weiß, dass es in solchen Situationen auf gute Kommunikation ankommt.«
    »War das schon wieder ein Seitenhieb?«, fragte Trevor. »Ich war in den vergangenen achtundvierzig Stunden ein bisschen beschäftigt. Seit ich in Atlanta aufgebrochen bin, habe ich nicht mehr als zwei Stunden geschlafen.«
    »Was haben Sie denn gemacht, außer sich in Websites einzuschleichen?«
    »Reicht das etwa nicht? Nein, wahrscheinlich nicht. Übrigens, während ich damit beschäftigt war, mich in diese Internetseiten einzuschmuggeln, habe ich darüber nachgedacht, wie Aldo seine Opfer gefunden haben könnte. Die Lösung ist ganz einfach. Die Führerscheinbehörde. Deren Daten sind ziemlich gut gesichert, aber ein fähiger Hacker kann sich durchaus Zugang dazu verschaffen, und Aldo ist auf dem Gebiet ein Experte. Er könnte sich die Fotos und die Adressen mühelos besorgen.«
    »Und Aldo hat erst angefangen, mich auszuspionieren, nachdem ich meinen Führerschein gemacht hatte.«
    »Ich könnte mich irren, aber Sie sollten Quinn vielleicht bitten, die Möglichkeit zu überprüfen.«
    »Ich werde es ihm sofort sagen.«
    »Womöglich nützt das sowieso nichts mehr, aber etwas Besseres ist mir nicht eingefallen. Außer dass ich mir den Kopf darüber zerbrochen habe, bin ich unterwegs gewesen, um mir Orte anzusehen, wo wir Aldo in einen Hinterhalt locken könnten. Es muss ein Ort sein, der ihm sicher erscheint und wo wir ihm gleichzeitig eine Falle stellen können.«
    »Und? Haben Sie einen gefunden?«
    »Noch nicht. Aber wir haben noch etwas Zeit. Sie haben mir drei Wochen gegeben.«
    »Nein, hab ich nicht. Ich habe nur Ihre Schätzung akzeptiert.
    Je eher das vorbei ist, umso besser.«
    Trevor lachte. »Mit anderen Worten, kein Schlaf, keine Pause, bis mein Job erledigt ist.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Trödeln Sie einfach nicht rum.«
    »Ich werde mir Mühe geben. Was haben Sie denn eigentlich so getrieben seit meiner Abreise?«
    »Gezeichnet, Hausaufgaben gemacht, mit Toby gespielt, mich zu Tode gelangweilt. Dasselbe, was ich getan habe, als Sie hier waren.«
    »Oh, Sie versuchen offenbar, mir zu verstehen zu geben, dass meine Gegenwart keinen Einfluss

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