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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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versuche es später noch mal.« Sie schüttelte den Kopf, als Jane etwas sagen wollte. »Später«, wiederholte sie. »Das ist meine Aufgabe.«
    »Tut mir leid. Ich wollte dich nicht drängen.« Ihre Mundwinkel zuckten. »Mein Problem ist, dass ich im Moment gar keine Aufgabe habe. Es macht mich ganz verrückt und gereizt.« Sie stand auf und ging zur Verandatür, gefolgt von Toby. »Ich brauche ein bisschen frische Luft. Sag mir Bescheid, wenn du irgendwas in Erfahrung bringst.«
    »Mach ich.« Dann, bevor Jane außer Hörweite war, rief Eve hinter ihr her. »Also gut, verdammt, ich rufe ihn jetzt gleich an.«
    Jane drehte sich um und lächelte sie strahlend an.
    »Danke.«
    »Keine Ursache. Und bild dir bloß nicht ein, du würdest mich manipulieren.«
    Jane schüttelte den Kopf. »Wie käme ich dazu?« Sie ließ die Tür hinter sich zufallen und setzte sich auf die oberste Verandastufe. Endlich passierte etwas. Es könnte alles ein bisschen schneller gehen. Immerhin kam etwas in Bewegung, und das machte ihr Hoffnung. Lieber wäre es ihr, wenn sie aktiv am Geschehen beteiligt wäre, aber sie konnte warten.
    Vielleicht.
    »Haben Sie schon von Trevor gehört?«, rief Bartlett vom Weg aus.
    »Nein, Sie?«

    Bartlett schüttelte den Kopf. »Aber ich rechne auch nicht damit. Wenn er erst mal loslegt, ist er wie ein Wirbelwind. Dann vergisst er mich leicht.«
    »Warum glauben Sie dann, dass er mich anrufen würde?«
    »Weil er dauernd an Sie denkt. Was einen immer begleitet, vergisst man nicht.«
    Jane zog eine Schnute. »Er denkt an Aldo, nicht an mich.«
    Bartlett lächelte. »Vielleicht haben Sie Recht. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mich irre.« Er ging ein paar Schritte.
    »Aber sagen Sie mir Bescheid, wenn er sich bei Ihnen meldet, ja?«
    Falls er sich meldete, dachte Jane frustriert. Er hatte ihr versprochen, jeden Abend anzurufen, und er hatte sein Versprechen bereits gebrochen. Gut, er war sehr beschäftigt, und seine Aktivitäten hatten bereits Früchte getragen. Aber ein Versprechen war ein Versprechen, und sie fühlte sich seltsam allein. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich an seine Gegenwart gewöhnt hatte, wie es sie gefreut hatte, wenn er ihr abends die Post gebracht oder ihr zugewinkt hatte, während er sich mit Singer oder Joe unterhielt. Er war zu einem Teil ihres Alltags geworden, das jetzt fehlte.
    Andererseits war das auch gut so. Einen Alltag, der eine so unberechenbare Komponente enthielt wie Trevor, konnte sie nicht gebrauchen. Zugegeben, ihr Körper reagierte, sobald er auf der Bildfläche erschien. Das ließ sich nicht leugnen. Sie wusste, dass es sich um eine rein sexuelle Anziehungskraft handelte, aber die Erfahrung war neu für sie, und sie wusste nicht, wie sie damit umgehen sollte. Er irritierte sie zutiefst.
    Aber einem Teil von ihr gefiel die Irritation. Der Konflikt war eine Herausforderung, und sie fühlte sich so ähnlich wie damals, als sie mit Toby trainiert hatte. Jeder Augenblick ein Abenteuer, eine Mischung aus Ausgelassenheit und kleinen Katastrophen.
    Unwillkürlich musste sie lächeln. Trevor würde sich wegen des Vergleichs mit ihrem Hund bestimmt nicht geschmeichelt fühlen, und auf keinen Fall würde er sich von ihr trainieren lassen. Nicht, dass sie ein Interesse daran hatte, ihm nahe genug zu kommen, um zu – Ihr Handy klingelte.
    »Haben Sie meine Einfügungen entdeckt?«, fragte Trevor.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals, und sie hatte Mühe, ruhig zu sprechen. »Ja. Warum waren sie nicht auch in der englischen Zeitung?«
    »Gott, Sie sind ja wirklich knallhart.« Er klang gereizt.
    »Geben Sie mir noch vierundzwanzig Stunden. Bei der englischen Presse muss ich vorsichtiger sein. Es sei denn, Sie wollen in der Sun einen Artikel darüber lesen. Die hätten kein Problem damit, wenn die Geschichte nur sensationell genug wäre.«
    »Aldo liest die Times, nicht die Sun. «
    »War nur ein Scherz.«
    »Ach so.« Sie schluckte. »Das haben Sie gut gemacht.«
    »Sagte sie anerkennend.«
    »Meine Anerkennung ist Ihnen doch schnurz.«
    »Wer sagt das? Ich mag Streicheleinheiten ebenso wie jeder andere. Und da ich mich in Ihrem Fall mit verbalen Streicheleien zufrieden geben muss, nehme ich, was ich kriegen kann.« Er fuhr fort, bevor sie dazu kam, darauf etwas zu entgegnen. »Okay, Blödsinn. Vergessen Sie, was ich gesagt habe. Hat Eve schon mit Ted Carpenter gesprochen?«
    »Nein. Er ist in Guayana und hat noch nicht auf ihren Anruf reagiert. Sie versucht

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