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Der Maedchensammler

Der Maedchensammler

Titel: Der Maedchensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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bestätigen kann.«

    »Und wie werden wir die Geschichte in Umlauf bringen?«, fragte Joe.
    »Ganz vorsichtig. In kleinen Dosen über mehrere Wochen verteilt.«
    »Wie viele Wochen?«, wollte Jane wissen.
    »So viele, wie nötig sind.«
    »Was schätzen Sie denn?«
    »Drei … vielleicht. Wenn alles gut geht.« Trevor wandte sich an Joe. »Ich fliege heute noch nach Italien, um in Herkulaneum mit den Vorbereitungen zu beginnen. In Janes nettem kleinem Szenario lauern alle möglichen Probleme. Erstens werden die Ausgrabungen um das Theater herum von der italienischen Regierung kontrolliert. Kann ich mich darauf verlassen, dass Sie mich vor dem Gefängnis bewahren, falls die Italiener anfangen, sich allzu sehr für meine Schnüffelei zu interessieren?«
    »Ich werde mir Mühe geben«, sagte Joe. »Obwohl ein paar Tage im Gefängnis Ihnen nicht schaden würden.«
    »Aber Jane würde es überhaupt nichts nützen. Sie möchte, dass alles möglichst schnell geht.«
    »Was noch?«, fragte Joe.
    »Ich werde auf den Homepages der Zeitungen, die Aldo regelmäßig aufsucht, ein paar kurze Notizen veröffentlichen.«
    »Haben Sie tatsächlich vor, in die Texte einzugreifen?«, fragte Jane. »Wie geht das denn?«
    »Es ist nicht einfach. Ich muss mich nicht nur in die Seiten einschleichen, ich werde die entsprechenden Seiten wahrscheinlich auch neu formatieren müssen.«
    »Ohne dass die Zeitung etwas davon merkt?«
    »Die Zeitungen werden Korrektur gelesen, bevor sie ins Netz gestellt werden, und noch einmal überprüft, wenn sie im Netz sind. Nachdem sie veröffentlicht sind, werde ich fünf, sechs Stunden warten, und ich bezweifle, dass irgendjemandem die Änderungen auffallen werden. Schließlich ändere ich keine Geschichte, ich füge nur ein paar Kleinigkeiten hinzu.

    Irgendwann wird man sie vielleicht entdecken, aber das kann Tage dauern.«
    »Und was passiert, wenn die Änderungen entdeckt werden?«, fragte Joe.
    »Dann übernehmen Sie.« Trevor lächelte. »Nutzen Sie Ihren Einfluss, lassen Sie die Muskeln spielen, oder bedienen Sie ihre Geldgier. Versprechen Sie ihnen eine Exklusivstory, verdammt.«
    »Allen drei Zeitungen?«
    »Klar. Es wäre ein schwieriger Balanceakt, aber so etwas macht schließlich das Leben interessant.«
    »Und kriminell«, bemerkte Joe trocken. »Wir werden ständig am Ball bleiben müssen, und dabei können wir noch nicht einmal sicher sein, dass Aldo diese Zeitungen immer noch regelmäßig liest.«
    »Es reicht, wenn er eine liest. Wenn er darin irgendetwas über Cira entdeckt, stehen die Chancen gut, dass er auch die anderen liest, um sich zu vergewissern.« Trevor runzelte nachdenklich die Stirn. »Das Archaeology Journal ist allerdings eine härtere Nuss. Diese Leute werde ich nicht sehr lange täuschen können.
    Das ist eine angesehene Fachzeitschrift, und die werden um ihren Ruf besorgt sein.«
    »Was haben Sie also vor? Wollen Sie die Zeitschrift einfach auslassen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir brauchen sie. Es wäre verräterisch, wenn die Zeitschrift einen solchen Fund nicht erwähnen würde. Ich werde schon eine Lösung finden«, sagte er achselzuckend und stellte seine Tasse ab. »Mit den Zeitungen fange ich am besten jetzt gleich an.«
    »Wie denn?«, fragte Jane.
    »Als Erstes nehme ich mir die beiden italienischen Zeitungen vor. Das wäre die sinnvollste Reihenfolge. Nur eine ganz kleine Notiz auf der letzten Seite der Wissenschaftsbeilage. Zunächst werde ich den neuen Fund mit wenigen Worten ankündigen, aber ohne Einzelheiten anzugeben. Ganz kurz und knapp. In der nächsten Ausgabe werde ich das Theater als Fundort erwähnen und dass es sich um das Skelett einer Frau handelt.
    Anschließend werden wir uns ein paar Tage bedeckt halten und dann weitere Details preisgeben, zum Beispiel die Entdeckung der Statue im Vorraum.«
    »Um ihn zu provozieren?«, fragte Eve.
    Trevor nickte. »Wenn ich es richtig hinbekomme, wird er sich bis zum Wochenende entweder die Haare raufen oder vor Gier geifern.«
    »Würde ein solcher Fund nicht einen Riesenwirbel auslösen?«
    »Erst, wenn die Ausgrabungsstätte gesichert ist. Das Letzte, was die wollen, ist, dass Kunsträuber oder Heerscharen von Journalisten dort aufkreuzen. Aldo hat lange genug mit seinem Vater zusammengearbeitet, um das zu wissen.«
    »Aber in Herkulaneum und Umgebung werden doch sicherlich dauernd Grabungen durchgeführt. Die Entdeckung eines Theatervorraums wäre eine Sensation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir

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