Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
Fettiger schwarzer Rauch kräuselte sich gen Himmel und verdüsterte die Nachmittagssonne.
    »Los jetzt! Angreifen!« Jesleks Befehle waren eher unbeherrschte Schreie als überlegte Anweisungen, aber der Trompeter erfasste, was gemeint war, und die zitternden, durchdringenden Töne signalisierten einen weiteren Angriff.
    Die Kyphrer, die jetzt von Rekruten und Reitern aus Hydlen unterstützt wurden, stürmten weiter bergauf und drängten langsam die letzte dünne Verteidigungslinie der Spidlarer zurück.
    »Chaos-Feuer! Auf die rechte Seite!«
    Cerryl gehorchte, er ignorierte die Kopfschmerzen, die mit jedem neuen Versuch, das Chaos-Feuer zu schleudern, wie glühende Messer durch seinen Schädel schnitten.
    Die Weißen Reiter, inzwischen eine gemischte Truppe aus Certis, Gallos und Hydlen, griffen auf der rechten Seite des Hügels an. Ein paar vereinzelte Pfeile flogen den Lanzenreitern entgegen, aber nur eine Hand voll Reiter stürzte.
    Jeslek beschwor eine neue Wolke aus Feuer herauf und verbrannte die Befestigungen im Nordosten, wo die letzten blauen Bogenschützen saßen. Danach kam kein Pfeil mehr aus einem blauen Bogen geflogen.
    Als sich die Weißen Lanzenreiter im Südwesten der Hügelkuppe näherten, tauchte hinter einem Wall ein Zug blauer Reiter auf – vielleicht auch ein paar weniger als ein ganzer Zug –, abermals angeführt vom riesigen Brede, und stürmte nach Westen. Die Weißen wurden vorübergehend zurückgedrängt.
    »Chaos-Feuer! Auf den Anführer!«, befahl Jeslek.
    Cerryl, Fydel und Anya gehorchten, aber mehr als die Hälfte der blauen Reiter hatte sich schon zurückgezogen, als das Chaos-Feuer kurz hinter den letzten spidlarischen Verteidigern auf dem Boden zerplatzte. Eine Hand voll Reiter und Pferde wurden verbrannt, wieder stiegen fettige schwarze Rauchwolken zum Himmel.
    Die Rekruten aus Hydlen hatten jetzt mit denen aus Kyphros einen gemeinsamen Verband gebildet. Ein Flügel griff die rechte Flanke der letzten Verteidigungslinie an. Die vereinigte Weiße Kavallerie formierte sich neu und ritt bergauf, um die letzten blauen Streitkräfte einzukreisen.
    »Los doch! Noch mehr Chaos-Feuer! Ins Zentrum!«
    Die Magier gehorchten, die Trompete befahl den Angriff, die Reiter der Weißen Truppen stürmten vor und irgendwie wusste Cerryl, dass dieser Angriff der letzte sein würde.
    Die Weißen Truppen hatten kaum die Hügelkuppe erreicht, als der blonde Kommandant erneut an der Spitze seiner kleinen Truppe blauer Lanzenreiter vorstürmte und wie ein funkelnder blauer Keil die Weißen Reiter teilte.
    Weiter unten und hinter den Weißen Reitern tauchten auf einmal wieder spidlarische Bogenschützen auf, die von hinten die Weißen Lanzenreiter angriffen.
    »Dort!«, fauchte Jeslek.
    Drei rasch abgeschossene Feuerkugeln erledigten die letzten blauen Bogenschützen.
    Da jetzt nur noch wenige blaue Lanzenreiter und überhaupt keine Bogenschützen mehr ihren Vorstoß behindern konnten, drangen die kyphrischen und hydlenischen Fußtruppen rasch in die letzten Gräben vor und näherten sich der Hügelkuppe.
    Nur eine Hand voll blauer Lanzenreiter war noch übrig, dann nur noch ein einziger, aber kein gallischer Reiter schien fähig, den blonden Riesen zu bezwingen.
    »Es reicht!« Jeslek schleuderte eine letzte Feuerkugel.
    Cerryl hielt den Atem an, als die riesige Feuerkugel wie in Zeitlupe in hohem Bogen einige hundert Ellen Weit flog. Überall loderte Feuer, schien von Brede im Zentrum abzuprallen und auch die gallischen Lanzenreiter in der Nähe einzuhüllen. Noch während der Schwarze Kommandant zu Asche verbrannte, drehte sich seine Klinge um sich selbst … und blieb in einem letzten gallischen Lanzenreiter stecken.
    Cerryl blinzelte und schluckte. Eigentlich hätte er erleichtert sein müssen. Aber du bist es nicht. Glaubst du wirklich, dass Jeslek ein guter Mensch ist? Er schüttelte den Kopf. Ganz egal, wie tapfer und geschickt der Schwarze Kommandant gekämpft hatte, er hatte für die falsche Seite gekämpft.
    »Es ist vorbei«, sagte Jeslek.
    Cerryl massierte sich Nacken und Stirn. Er war nicht sicher, ob Jeslek Recht hatte. Sterne tanzten vor seinen Augen, sein Kopf pochte heftig.
    »Wir müssen herausfinden, was noch übrig ist«, erklärte Jeslek. »Sucht Eure Pferde, dann folgen wir Eliasar.«
    »Da ist nicht viel übrig«, meinte Anya. »Ganz bestimmt nicht.«
    Cerryl ging den Hügel hinunter und suchte das Seil, wo sein Wallach angebunden war. Fydel ging neben ihm, aber Cerryl würdigte

Weitere Kostenlose Bücher