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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Cerryl blickte nach oben und stellte überrascht fest, dass die Sonne schon den Mittagspunkt überschritten hatte.
    »Weiter angreifen!«, fauchte Jeslek. »Sie können uns nicht ewig standhalten.«
    Fydel, inzwischen eilig auf dem Rückweg zum Erzmagier, blieb wie angewurzelt stehen, als er den Befehl hörte. Er blickte kurz zum unteren Wall. Aber noch bevor das Trompetensignal ganz verklungen war, wurden dort unten goldene Banner gehoben, als hätte Eliasar den Befehl des Erzmagiers gehört, und die nächste Welle griff bergauf die spidlarischen Linien an.
    Fydel zuckte mit den Achseln und postierte sich hinter dem Erzmagier.
    Wieder flogen Pfeile von der höchsten spidlarischen Stellung herunter, trafen die verbliebenen Galler und Certaner und auch einige kyphrische Rekruten. Die kyphrischen Bewaffneten stürmten jedoch weiter bergauf, bis die goldenen Banner an den Gräben der zweiten Linie von einem neuen Pfeilhagel aufgehalten wurden.
    Cerryl konnte beobachten, wie die schweren Lanzenreiter der Galler ins Feld geschickt wurden und den Hügel im Südwesten angingen, um die Spidlarer von der Flanke her anzugreifen.
    Jetzt flogen auch wieder Feuerkugeln zu den höheren Gräben hinüber – zu den Gräben, in denen die blauen Bogenschützen lauerten. Der Pfeilhagel wurde dünner und hörte schließlich ganz auf. Nicht mehr durch Pfeilschüsse gefährdet, konnten die kyphrischen Rekruten und die gallischen Reiter jetzt ungehindert den Hügel erstürmen. Die Rekruten nahmen die zweite Linie der Gräben ein, während die Reiter sich schon den Flanken der obersten Stellung näherten.
    Die gallische Kavallerie schwenkte am Ende der obersten spidlarischen Verschanzung ein und fiel mit blank gezogenem Säbel den blauen Fußtruppen in den Rücken.
    »Gut, gut!« Jeslek strahlte, als er die zweite Reihe der blauen Verteidiger derart im Hintertreffen sah.
    Aber wie aus dem nichts griffen auf einmal zwei Kompanien spidlarischer schwerer Kavallerie bergab an und fielen ihrerseits den gallischen Reitern in den Rücken. Schon beim ersten Angriff starb etwa ein Drittel der purpurnen Lanzenreiter. Quer über das ganze Schlachtfeld hinweg konnte Cerryl den blonden Riesen sehen und spüren, der die feindlichen Kräfte anführte - Brede.
    In diesem Gemisch widerstreitender Kräfte erlahmte das Chaos-Feuer der Weißen sehr schnell. Sofort tauchten die blauen Bogenschützen wieder auf und deckten die kyphrischen Fußsoldaten mit tödlichen Schüssen ein.
    »Dort! Da ist der Schwarze Taugenichts!« Jeslek deutete hinüber und winkte Anya und Cerryl. »Mitten in den Befestigungen da drüben, dort an der kleinen Kiefer. Schießt mit Feuerkugeln!«
    Cerryl sammelte Chaos-Energie um sich und schleuderte sie über die kleine Senke zwischen den Hügeln, die zu unscheinbar war, um ein Tal genannt zu werden. Seine Feuerkugel zerplatzte beinahe gleichzeitig mit Anyas Geschoss hinter den feindlichen Wällen.
    »Mehr!«, befahl Jeslek. »Mehr davon!«
    Cerryl und Anya schleuderten weitere Feuerkugeln, Fydel schoss ebenfalls eine kleinere ab.
    Die kyphrischen Rekruten kämpften sich unverdrossen bergauf und bezwangen die zweite spidlarische Verteidigungslinie, wenngleich etwas behindert durch die gallischen Reiter, die kehrtgemacht hatten und die blaue Kavallerie angriffen.
    Nur einige wenige blaue Reiter standen schließlich noch zwischen den gallischen Lanzenreitern und der letzten blauen Verteidigungslinie, als eine neue Kompanie blauer Reiter erschien und schräg bergab die purpurnen Lanzenreiter angriff.
    Cerryl leckte sich die Lippen, als er sah, dass der große blonde Kommandant den Angriff der Blauen anführte. Wie schon vorher konnte der Magier den Mann über einige hundert Ellen Entfernung deutlich ausmachen. Die Blauen warfen sich den noch lebenden gallischen Reitern entgegen, Sonnenlicht funkelte auf den Klingen, die sich rasch hoben und senkten.
    Eine weitere Pfeilsalve forderte ihren Tribut unter den kyphrischen Rekruten, die gerade die Befestigungen in der Mitte angriffen.
    »Mehr Chaos-Feuer! Zielt auf die von der Dunkelheit verdammten Bogenschützen!«, rief Jeslek.
    Cerryl holte tief Luft und schoss eine weitere Feuerkugel ab. Direkt danach folgten Feuerkugeln von Anya und Fydel und eine gewaltige Wolke aus Feuer vom Erzmagier selbst.
    Das Feuer versengte den Bereich zwischen der zweiten und dritten blauen Linie und verwandelte die meisten blauen Reiter – und die paar verbliebenen gallischen Lanzenreiter – in lebende Fackeln.

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