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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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hereingekommen.«
    Cerryl konnte warme, feuchte Wolle riechen. Wahrscheinlich das feuchte Tuch, mit dem die Lampe vorher bedeckt gewesen war. Er wich bis in die hinterste Ecke des Raums zurück und vertraute darauf, dass er im trüben Schein der einsamen Lampe nicht auszumachen war.
    »Nein, ich bin allein, Tyldar. Habt Ihr Käse?«
    »Ja, ich habe Käse, aber erzählt es nicht herum. Er kostet ein Silberstück das Viertel.«
    »Das ist aber teuer.«
    »Kennt Ihr sonst noch jemanden, der Käse hat?«
    »Woher habt Ihr ihn?«
    »Glaubt Ihr wirklich, das würde ich Euch verraten?« Tyldar lachte leise. Er zog einen länglichen Klotz aus einer Wand und langte in die Öffnung, wo anscheinend ein Hebel oder Riegel angebracht war. Ein Teil der Mauer klappte auf.
    »Raffiniert.«
    »Ein alter Trick – ich habe Abraumgestein aus dem alten Kohlebergwerk genommen. Kein Magier, ob Schwarz oder Weiß, kann da hindurchschauen. Angeblich hat man hier in den Tagen des Feuers die Schwarzen Heiler versteckt.«
    Cerryl runzelte die Stirn. Tage des Feuers? Diesen Ausdruck hatte er noch nie gehört. In keinem der Geschichtsbücher, die er kannte, war er bisher aufgetaucht.
    »So, bitte.« Der Schiffsausrüster schob das Mauerstück mit der Hüfte wieder zurück und legte das Viertel Käse auf den kleinen Tisch.
    »Glaubt Ihr, die Weißen werden sich eines Tages wieder zurückziehen?« Der Käufer reichte dem Händler ein Silberstück.
    »Danke. Vielleicht verschwinden sie wieder, wenn sie keine Magier mehr haben. Man sagt ja, sie hätten nicht sehr viele. Der Letzte, der gekommen ist … er soll noch ziemlich jung sein.«
    »Er hat Reylerk sehr schnell durchschaut.«
    »Das war wohl nur ein Glückstreffer.« Der Schiffsausrüster schaute unsicher zur Tür.
    »Also, ich gehe dann mal lieber.«
    »Seht Euch auf der Straße um.«
    Die Lampe wurde wieder abgedeckt, und der Mann, der den Käse gekauft hatte, öffnete einen Fensterladen und spähte hinaus. »Sieht sauber aus.«
    »Also dann, hinaus mit Euch.«
    Cerryl wäre dem Mann beinahe in die Hacken getreten, als er ihm nach draußen folgte und sich sofort wieder in die Schatten zurückzog.
    Der Käufer sah sich um. »Bei der Dunkelheit … hätte schwören können …« Er schüttelte den Kopf und entfernte sich raschen Schrittes aus dem Hafenviertel.
    Cerryl blieb im Schatten stehen und überlegte. Natürlich konnte er die Waren von den Lanzenreitern beschlagnahmen lassen, aber das würde nicht viel bringen. Es war nicht möglich, jeden aufzuspüren, der heimlich etwas verkaufte. Außerdem wollte er ja erreichen, dass die Waren öffentlich verkauft wurden, damit man sie sehen und mit Zöllen belegen konnte.
    Schließlich nickte er und bewegte sich zu seinem zweiten Ziel, der Werkstatt eines Korbmachers, die zwei Straßen weiter im Norden lag.

 
LXXIV
     
    L yasa und Hiser warteten vor dem Schreibtisch.
    Cerryl stand dahinter und gab seine Erklärungen ab. »Wie ich Lyasa schon gesagt habe, Hiser, versuchen die Kaufleute, sich um die Entrichtung der Zölle zu drücken, indem sie behaupten, es würde überhaupt kein Handel stattfinden. In Wirklichkeit sind sie auf die Nacht ausgewichen.«
    Hiser kratzte sich am Kopf. »Ich kann nicht behaupten, dass ich das verstehe. Manche Leute trauen sich doch nachts nicht mal auf die Straße. Und früher oder später würdet Ihr Magier es ohnehin herausfinden.«
    Cerryl zuckte mit den Achseln. »Ich will etwas probieren. Ich weiß von einigen Stellen, wo Waren umgeschlagen worden sind. Wir werden dafür sorgen, dass die Leute bei Tageslicht kaufen und verkaufen.«
    Hiser zog die Augenbrauen hoch.
    »Auf die übliche Art und Weise, die mir so sehr liegt.« Cerryl schnaubte. »Handelt offen und zahlt die Steuern oder verliert eure Waren und euer Leben.«
    »Wird das denn funktionieren, Ser?«
    »Immer noch besser, als überhaupt nichts tun«, meinte Cerryl. »Reichen wird es nicht, aber wir müssen uns dann beizeiten den nächsten Schritt überlegen. Heute Morgen brauchen wir zwei Kompanien. Wir umstellen die Geschäfte, damit niemand herauskommt, und dann werden Lyasa und ich und ein halber Zug Lanzenreiter den Leuten erklären, dass sie sich zu entscheiden haben.« Er nickte dem Hauptmann der Lanzenreiter zu. »Wenn Ihr jetzt die Kompanien vorbereiten würdet?«
    »Ja, Ser.« Hiser lächelte. »Sie brennen darauf, dass endlich etwas geschieht.«
    »Gut.« Wollen wir hoffen, dass es so verläuft, wie ich es mir vorstelle.
    Als sich die Tür hinter

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