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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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beobachteten die Szene im Spiegel.
    »Bei der Dunkelheit, was ist das?«, fragte Fydel.
    »Wollen wir es wirklich herausfinden?«, gab Cerryl ironisch zurück. »Ihr könnt die Ordnung spüren, die er dem Eisen eingegeben hat.«
    »Cerryl, mein Lieber, Ihr seid immer so vorsichtig. Aber schaut Euch den Hügel an. Dort hinter den Häusern stehen Zelte. Offensichtlich ist die Siedlung noch im Entstehen begriffen.«
    Fydel zog die Augenbrauen hoch. »Die Steinbauten kommen mir recht dauerhaft vor, Anya.«
    »Die Piere ebenfalls«, ergänzte Cerryl.
    »Ihr … Ihr Männer! Falls Ihr Euch überhaupt so nennen dürft. Wir müssen diese Entwicklung aufhalten, ehe der Schwarze Rat sich voll hinter … hinter diesen aufsässigen Menschen stellt. Im Augenblick hat er nur zwei kleine Schiffe, ein Fischerboot und ein paar Häuser. Wenn wir noch länger warten, wird es viel schwieriger werden.«
    Cerryl räusperte sich. »Anya, wir sind hier nicht im Sitzungssaal. Die Gilde hat Euren Plan befürwortet. Die Südflotte sammelt sich bereits in der Nordbucht. Je nach Windverhältnissen wird sie innerhalb der nächsten beiden Achttage bereit sein – genau wie wir es geplant haben.« Er strahlte sie an. »Was sonst sollten wir Eurer Meinung nach tun?«
    »Ihr seid zu entgegenkommend, Cerryl.« Anyas Stimme klang ruhig. »Ich weiß Eure Verbindlichkeit durchaus zu schätzen. Ich vertraue darauf, dass die Flotte sich wie geplant in Bewegung setzen und genügend Truppen befördern wird, um diese Schwarze Siedlung dem Erdboden gleichzumachen.«
    »Ihr möchtet den Schwarzen gern beweisen, dass wir sie selbst auf ihrer geliebten Insel besiegen können, nicht wahr?«
    »Es käme uns jedenfalls sehr gelegen, oder nicht?«, erwiderte die rothaarige Magierin.
    »Wenn Ihr es so seht, will ich mich gern Eurer Weisheit beugen. Ich werde dafür sorgen, dass die Flotte sich in Bewegung setzt, wie Ihr es geplant habt.« Cerryl nickte. »Es sollen einige Abteilungen Lanzenkämpfer an Bord sein.«
    »Danke.« Anya stand auf und neigte ebenfalls den Kopf. »Mit Eurer Erlaubnis, edelster Erzmagier?«
    »Natürlich.« Cerryl nickte ebenfalls und sah ihr nach, während sie seine Gemächer verließ.
    Fydel wartete unbewegt, bis die Tür geschlossen war. »Ihr seid zu streng mit ihr, Cerryl. Mit Hilfe ihrer Gönner könnte sie Euch schon morgen den Kopf abschlagen lassen.«
    »Mag sein. Aber würdet Ihr meinen Posten haben wollen? In einer Situation wie dieser?« Der Erzmagier betrachtete das Amulett, drehte sich um und blickte hinaus. Es war ein heißer Spätsommer tag, die weißorange Sonne brannte am grünblauen Himmel. Nur schade, dass du sie nicht genauso wie Lyam und die anderen beseitigen kannst … aber in der Gilde wissen zu viele über deine Fähigkeiten Bescheid und würden sich gegen dich wenden … nein, im Augenblick kommt das nicht in Frage.
    Fydel schüttelte den Kopf.
    »Nur die jungen Draufgänger wie Muerchal würden gern Erzmagier werden.« Lachend drehte Cerryl sich wieder zu Fydel herum. »Magier wie Disarj, Gorsuch, Heralt und Lyasa würden ihn binnen Tagen in den Wahnsinn treiben. So alt und vorsichtig Kinowin und Redark auch sind, jeder von ihnen wäre ein erheblich besserer Erzmagier.«
    »Sie wollen es aber nicht werden«, antwortete Fydel. »Die Stellung erfordert Kraft, Geschicklichkeit und Gerissenheit. Ihr und Anya seid die Einzigen, die noch über diese Qualitäten verfügen. Abgesehen vielleicht von Gorsuch und Disarj, aber die beiden sind wie Felseidechsen.« Fydel stand auf.
    »Auch Ihr habt Eure Fähigkeiten«, meinte Cerryl. »Ich würde Euch gern zum Kommandanten der Flotte ernennen.«
    »Mich? Wenn mit den Schiffen etwas nicht in Ordnung ist …«
    »Dann würde Anya erst mir und dann Euch Vorwürfe machen.« Cerryl runzelte die Stirn. »Aber Ihr kennt mich. Ihr wisst, dass ich meine Fehler nicht den anderen zum Vorwurf mache.«
    Der Magier mit dem eckig gestutzten Bart schüttelte den Kopf. »Ihr nicht, aber Anya.«
    »Wenn Ihr nicht das Kommando übernehmt, dann wird sie sich jemanden wie Muerchal oder Zurchak suchen, und falls dann etwas schief geht, wird sie Euch vorwerfen, dass Ihr Euch nicht mit ganzer Kraft für das Wohl der Gilde eingesetzt habt.« Cerryl grinste schief. »Aber das wird sie natürlich erst tun, nachdem sie mir vor der ganzen Gilde vorgeworfen hat, dass ich nicht darauf bestanden habe, Euch zum Kommandanten zu ernennen.«
    Fydel lachte. »Dann treffe ich am besten meine Vorbereitungen für die

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