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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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noch etwas zu besprechen? Wenn nicht … wollen die Obermagier bitte zu mir kommen?«
    Kinowin stieg aufs Podest, Redark folgte ihm.
    »Da wir in Bezug auf Recluce zu einer Entscheidung gekommen sind«, fuhr Cerryl freundlich fort, »wollen wir nun die neuen Magier weihen.«
    Von Kinowin und Redark flankiert, wartete Cerryl, bis Esaak drei junge Magier, die noch die Uniform der Anwärter trugen, durch den Mittelgang nach vorn geführt hatte.
    »Erzmagier, ich stelle Euch die Kandidaten vor, die als Voll-Magier in die Gilde aufgenommen werden wollen.« Esaaks Stimme kratzte heiser. Als er vor dem Podest zur Seite trat, hätte er beinahe gehustet.
    Cerryl ging ihnen einen Schritt entgegen und musterte die drei Anwärter, die er kaum einmal gesehen hatte. Sie kamen aus der Krippe und hatten die Ausbildung durchlaufen, während er fast drei Jahre lang für Jeslek in Spidlar und anderswo beschäftigt gewesen war. Nach kurzem Schweigen nickte er und nannte die Namen. »Eidlen, Dumal, Ultyr … Ihr seid hier, weil Ihr gelernt habt, weil Ihr die grundlegenden Fertigkeiten der Magie studiert habt und weil Ihr bewiesen habt, dass Ihr begreift, wie wichtig die Gilde für die Zukunft ganz Candars ist …«
    Cerryl fragte sich, ob sie es wirklich begriffen, ob, von Kinowin abgesehen, überhaupt ein Mitglied der Gilde in Fairhaven beurteilen konnte, welche Zukunft Fairhaven und die Gilde Candar bieten konnten. »… vertrauen wir ganz besonders darauf, dass alle Magier denen, die dem Weg der Gilde folgen, zu einem besseren Leben verhelfen, dass sie sich für Frieden und Wohlstand verwenden, nicht nur in Fairhaven, sondern in ganz Candar.« Cerryl hielt inne.
    »Wollt Ihr freiwillig und ohne Zwang geloben, Eure Fähigkeiten für die Gilde und zum Wohle Fairhavens und ganz Candars einzusetzen?«
    »Ja«, antwortete der gedrungene Eidlen.
    »Ja.« Dumal zog die erbärmlich schmalen Schultern hoch.
    »Ja.« Ultyr war ein zierliches blondes Mädchen mit den gleichen grünen Augen wie Leyladin.
    »Und versprecht Ihr weiter, Euch an die Regeln der Gilde zu halten, auch wenn die Regeln mit Euren persönlichen und privaten Vorstellungen im Widerstreit liegen?«
    »Ja«, antworteten die drei fast gleichzeitig.
    »Gelobt Ihr, Euch mit allen Kräften dafür einzusetzen, dass das Chaos nie gegen Hilflose und immer zum Wohle des Ganzen eingesetzt wird?«
    »Ja.«
    »Und gelobt Ihr schließlich auch, Euch immer zu der Regel der Gilde zu bekennen, dass der Umgang mit den Kräften des Chaos und der Ordnung auf jene beschränkt bleiben soll, die ihre Fähigkeiten zum Guten und nicht aus Habgier oder zum eigenen Nutzen einsetzen?«
    »Ja.«
    »So ernenne ich Euch nun vor den Kräften des Chaos und im Namen der Vollversammlung der Gilde zu Voll-Magiern im Weißen Orden von Fairhaven …«
    Cerryl berührte die Ärmel der drei mit einem Hauch Chaos, und die roten Streifen verschwanden, als wären sie nie dort gewesen.
    »Willkommen, Eidlen, Dumal, Ultyr …« Cerryl schenkte den dreien ein Lächeln und wandte sich dann an die Magier hinter ihnen. »Da wir nun die neuen Magier aufgenommen haben, ist die Sitzung beendet und Ihr könnt sie begrüßen.«
    Gemurmel setzte ein, dann folgten Gespräche in normaler Lautstärke. Cerryl beobachtete Anya, die sich gerade zur Seite beugte und mit Fydel tuschelte. Er lächelte unerschütterlich und verließ das Podest, um mit den drei jungen Magiern zu sprechen, die sich staunend umsahen.
    Anya konnte warten. Aber nicht mehr lange … nicht mehr lange.

 
C
     
    A nya hob die Augenbrauen, kaum dass sie am Tisch im Quartier des Erzmagiers Platz genommen hatte. »Nun kommt schon, zeigt uns, was Euer geschätzter Schmied getan hat, Cerryl.«
    »Ich würde Euch wirklich gern zeigen, was Jesleks geschätzter Schmied getan hat«, antwortete der Erzmagier. Er hielt inne, um sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn zu wischen, dann konzentrierte er sich, bis die silbernen Schleier sich bildeten und teilten.
    Ein kleiner Schoner, ein Segelschiff, war an einer stabilen Steinpier festgemacht. Die Segel des Schiffs waren gerefft, aus dem Hauptdeck ragte eine schwarze Röhre hervor. Neben dem Schoner lag ein kleines Fischerboot mit zwei Masten, auf der anderen Seite ein pechschwarzes Schiff ohne Masten. Hinter dem Deckhaus erhob sich ein offener Zylinder, die Formen des Schiffs waren glatt und gerundet. Arbeiter brachten auf der schrägen Rückwand des Deckhauses schwarze Metallplatten an. Die drei Weißen Magier

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