Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
Vom Netzwerk:
Zeit neue Wächter oder Bewaffnete in Dienst gestellt?«
    »Mitten im Winter nach einem so schweren Jahr?« Jiolt zog die hellen Augenbrauen hoch. »Ich bin Kommissionär und es würde mich ruinieren, wenn ich jetzt schon Schutztruppen für Lieferungen anheuern würde, die ich doch erst im Frühling oder noch später auf den Weg bringen kann.«
    »Vielleicht habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt«, sagte Cerryl. Ihm war die wachsende Anspannung des Kaufmanns nicht entgangen und er sammelte bereits das Chaos um sich, das er brauchen würde. »Wart Ihr daran beteiligt, Bewaffnete in Dienst zu nehmen? Beispielsweise aus Certis?«
    »Certische Bewaffnete?« Jiolt lachte.
    »Ich werde noch ein einziges Mal fragen«, sagte Cerryl mit kalter Stimme. »Wart Ihr auf die eine oder andere Weise daran beteiligt, Bewaffnete anzuheuern, um die Intrigen Eurer Nichte gegen die Gilde zu unterstützen?«
    »Absurd … das ist … das ist völlig absurd! Wie kommt Ihr nur darauf, mir solche Fragen zu stellen?« Der Kommissionär richtete sich trotzig auf.
    »Ich frage, weil einige Bewaffnete aus Certis in der letzten Nacht Ärger gemacht haben. An diesem Ärger waren certische Kämpfer und Eure Nichte beteiligt und Ihr habt mit beiden zu tun. Habt Ihr sie bezahlt?«
    »Ser Erzmagier, ich muss gestehen, dass ich nichts davon weiß. Ich bin ein geachteter Kaufmann …«
    Die Lichtlanze fuhr durch Jiolts Brust, bevor der Mann das dünne Wurfmesser aus Eisen heben konnte. Der Dolch fiel klappernd zu Boden.
    Trotz seiner Hagerkeit und seines Alters sprang Kinowin mit raschen, fließenden Bewegungen auf und hatte den Kaufmann schon erreicht, noch bevor der tote Körper völlig zur Ruhe gekommen war.
    Senglat kniete ebenso schnell neben dem Händler nieder. Der Oberhauptmann rollte den Kommissionär auf den Rücken, »Berührt die Klinge nicht. Sie ist mit etwas eingerieben.«
    »Zweifellos mit Gift«, sagte Kinowin trocken. »Und das Messer besteht aus Schwarzem Eisen. Eine hässliche Waffe für einen Angriff auf einen Weißen Magier.«
    Senglat schaute zu Cerryl auf. »Ich bitte um Verzeihung, Ser Erzmagier … aber er hatte das Messer doch noch gar nicht richtig gehoben …«
    »Er wusste, dass Cerryl ihn töten würde«, sagte Kinowin, während er sich aufrichtete. »Er hat es gewusst“ seit Cerryl ihn rufen ließ.«
    Senglats Gesicht verdüsterte sich.
    »Aber das ist noch nicht alles«, fügte Kinowin hinzu. »Jiolt hat gegen die Gilde und den Erzmagier intrigiert. Wäre er geflohen, dann hätten alle von seiner Schuld erfahren und sein Gold und seine Schiffe und Lagerhäuser wären beschlagnahmt worden, seine Familie hätte man verbannt. Er wäre so oder so gestorben.« Der Obermagier lächelte traurig. »Dem Erzmagier ist noch nie jemand entkommen und das war Jiolt bekannt.«
    »Oh …«, sagte Leyladin. »Und deshalb hat er Cerryl gezwungen, ihn zu töten.«
    Der Oberhauptmann schnappte nach Luft. »Aber … aber was wird seine Familie …«
    »Was sollen sie tun?«, fragte Cerryl. »Es wird keine Beweise geben. Umgekehrt werde ich aber auch nicht gegen seine Familie vorgehen … für das, was er getan hat … denn wie würde man es aufnehmen? Die Gilde würde unter den Kommissionären jegliche Unterstützung verlieren.«
    »Jiolt wusste, dass Cerryl es merkt, wenn er lügt«, ergänzte Leyladin. »Er wollte vermeiden, dass der Erzmagier mehr herausfindet.«
    Senglat schüttelte den Kopf, richtete sich langsam auf. »Vielleicht sollte ich jetzt gehen …« Er betrachtete noch einmal den Toten.
    »Nein«, erwiderte Kinowin. »Noch nicht. Ihr seid ein ehrlicher Mann und das weiß jeder. Wenn Ihr gefragt werdet, sollt Ihr getreulich berichten, was Ihr gesehen habt.« Er überlegte kurz. »Es könnte natürlich nicht schaden, wenn Ihr erwähnt, dass andere Kaufleute das Gespräch mit dem Erzmagier ohne jeden Vorwurf oder sogar freundschaftlich hinter sich gebracht haben.«
    Cerryl beugte sich vor und stemmte die Hände auf den Tisch. »Senglat … wenn Ihr wollt, könnt Ihr jemanden zu Jiolts Sohn schicken. Ich glaube, er heißt Uleas. Ich würde zwar ein anderes Vorgehen bevorzugen, aber dies ist im Augenblick wirklich das Beste. Und vielleicht könntet Ihr auch Obermagier Redark und Magier Esaak zu mir rufen lassen. Der Obermagier, die Heilerin und ich werden noch einen Augenblick brauchen, um uns zu erholen.«
    Kinowin nickte.
    Senglat wandte sich kopfschüttelnd um. »Wie habt Ihr es nur wissen können?«
    »Das ist die

Weitere Kostenlose Bücher