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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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wie die erste, ist noch etwa vierzig Meilen im Westen und nähert sich der Straße nach Elparta.«
    »Das wären zwei Tage, wenn man scharf reitet«, meinte Hiser.
    »Für sie sind es wohl eher drei.« Hoffentlich.
    »Wie viele Leute haben sie dann insgesamt? Viermal so viele wie wir?«, fragte Ferek.
    »Es könnten sogar noch mehr sein«, räumte Cerryl ein. »Wir müssen dafür sorgen, dass sie Jeslek und den anderen Lanzenreitern nicht in den Rücken fallen.«
    »Da müssen wir uns aber mächtig ins Zeug legen«, meinte Ferek mutlos.
    Hiser sah Cerryl nur an. Äußerlich ließ sich der Unteroffizier nichts anmerken, aber die Augen blickten besorgt.
    »Wir werden schon einen Weg finden.« Cerryl setzte ein Lächeln auf, das nicht von Herzen kam. »Macht die Männer bereit, wenn Ihr gegessen habt. Wir müssen so bald wie möglich aufbrechen. Und die Männer sollen sich noch einmal ausruhen können, ehe wir uns den Blauen stellen.«
    Der blonde Hiser nickte und zupfte sich am kurzen Bart. »Lassen wir etwas hier zurück?«
    Cerryl schüttelte den Kopf. Wenn sie die Spidlarer zurückschlagen konnten, mussten sie danach näher hinter Jesleks Truppen bleiben. Wenn es ihnen nicht gelang …
    »Es macht so oder so keinen Sinn«, stimmte Ferek mit vollem Mund zu, nachdem er noch einmal einen herzhaften Bissen vom fettigen Lamm zu sich genommen hatte.
    Cerryl aß noch etwas Brot und ein Stück vom weißen Hartkäse. Er achtete darauf, sorgfältig zu kauen.
    »Dieses Mal werden sie sich nicht zurückziehen«, prophezeite Hiser.
    »Nein, das glaube ich auch nicht.« Die Kopfschmerzen ließen etwas nach. Du darfst das Essen nicht vergessen …
    »Die Köche sollen schon vorab den Rest vom Lammfleisch kochen.« Ferek ging zu den Kochfeuern.
    »Ich sage den Männern Bescheid«, erklärte Hiser. »Aber es wird ein Weilchen dauern.«
    »Ich weiß«, nuschelte Cerryl durch einen Mundvoll Käse. Er drehte sich um und ging langsam zur Hütte, um seine Siebensachen zu packen. Dabei fiel sein Blick auf das. Glas, das noch auf dem Tisch lag. Wie wäre es, wenn er Ordnung und Chaos in eine bestimmte Form brachte? Wäre das nicht weniger ermüdend, als das Chaos herauszuziehen und gegen die Ordnung zu schleudern? Aber wie kann das in einer Schlacht oder einem Kampf helfen?
    Cerryl packte achselzuckend das Glas ein und sah sich im staubigen Zimmer um. Du musst dir etwas einfallen lassen.
    Mit einem letzten Blick zur aufgebockten Tischplatte drehte er sich um und verließ die Hütte. Draußen kam ein frischer Wind auf. Hoffentlich würde es einigermaßen kühl bleiben und nicht wieder so schwül und drückend werden wie in den letzten Tagen.

 
XIX
     
    I m Laufe des Tages waren die Wolken dicker geworden und hatten sich zu einer dichten, schweren Decke zusammengeballt, die fast den ganzen Himmel ausfüllte. Doch trotz der Bewölkung war es warm und drückend; nicht der kleinste Lufthauch brachte Linderung. Der leichte Regen, der am Morgen gefallen war, hatte zwar aufgehört, aber jetzt herrschte ein schwüler Dunst vor. Die feuchte Wärme schien alles zu durchdringen.
    Cerryl hatte das Gefühl, ihm werde schon der Schweiß ausbrechen, wenn er nur die Zügel seines Wallachs bewegte.
    »Die Feuchtigkeit«, brummte Hiser. »Die macht es noch schlimmer.«
    »Es wird noch wärmer werden, ehe der Sommer vorbei ist«, prophezeite Ferek.
    »Hier werden sie sich treffen.« Cerryl zügelte das Pferd und überblickte die Straße und den schmaleren Weg, auf dem die zweite Truppe der Spidlarer von Norden kommen würde. Er schüttelte den Kopf und dachte darüber nach, wie der schmale Streifen Lehm, denn mehr war der Weg im Grunde nicht, über mehrere Meilen hinweg nach Osten abbog, um den Hügeln auszuweichen. Dahinter verlief er nach Westen und Süden, bis er auf die Straße zwischen Elparta und Axalt traf.
    Hinter ihm wurden die Lanzenkämpfer langsamer und blieben schließlich stehen. Die Späher waren längst hinter dem Waldstück verschwunden, das etwa eine Meile vor ihnen lag.
    »Sie werden nicht auf diesem Weg kommen«, meinte Ferek. Er spuckte zur grasbewachsenen Böschung aus und deutete mit einer Hand zu den bewaldeten Hügeln, die rechts neben der Straße lagen, dann zum Engpass, durch den der schmalere Weg verlief.
    »Welchen Weg würdet Ihr wählen?«, fragte Cerryl.
    »Die Äcker ein Stück weiter hinten … möglicherweise sind sie etwas steil, dafür aber offen. Sie sind zur Hauptstraße hin abschüssig. Ich würde die Pferde dort

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