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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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immer nur zu dritt.«
    »Ich halte das für eine gute Idee, Unteroffiziere«, bekräftigte Teras.
    »Ja, Ser«, antworteten Hiser und Ferek fast gleichzeitig.
    »Ich bin Dester, Ser. Hier entlang, bitte.« Dester war ein spindeldürrer Mann mit grauem Ziegenbart. Er setzte sich vor Cerryls Wallach und übernahm die Führung.
    Der zweite Lanzenreiter, der tatsächlich eine Lanze aus Neusilber im Köcher hatte, schloss sich ihnen nickend an.
    Teilweise waren die Mauern Elpartas nach innen gestürzt und hatten im Umkreis von fünfzig Ellen Wohnhäuser und andere Gebäude beschädigt oder in Trümmer gelegt. Wie Ferek vorhergesagt hatte, war der Geruch innerhalb der Stadtmauern noch schlimmer als draußen.
    »Steht hier überhaupt noch etwas?«, erkundigte sich Cerryl.
    »Östlich der Wälle am Fluss, besonders hinter dem Hügel der Kaufleute, sieht es besser aus. Dorthin bringen wir Euch jetzt, Ser. Doch Häuser mit Türen stehen nicht mehr viele. Aber es soll ja Leute geben, die gern so leben.« Dester schnaubte verächtlich.
    Huyl schwieg.
    Die Straße war für eine Stadt, die nicht von Weißen Magiern entworfen worden war, recht breit, aber Haufen von heruntergefallenen Dachziegeln und Schutt von zusammengebrochenen Wänden beengten sie, bis gerade noch Platz für zwei Pferde nebeneinander blieb. Huyl ließ sich etwas zurückfallen.
    Cerryls Hand wanderte unwillkürlich zum Dolch, aber dann schüttelte er den Kopf. Im Notfall sollte er besser Chaos-Energie statt seinen Dolch einsetzen, aber er hoffte natürlich, dass beides nicht nötig würde.
    Irgendwo auf der linken Seite schrie jemand, hallend, lang gezogen und verzweifelt. Er drehte den Kopf herum und blickte die halb verschüttete Seitenstraße hinunter, die von der Hauptstraße abzweigte, aber das Kopfsteinpflaster war verlassen und er sah weder Lanzenreiter noch die Frau. Der Schrei hatte ihm genug verraten, doch er konnte nichts tun. Sein Magen krampfte sich zusammen.
    Langsam ritten die drei beinahe eine drei viertel Meile weit durch die Hauptstraße, dann ging es Richtung Osten. Nach hundert Ellen stieg die Seitenstraße etwas an, bis sie ungefähr dreihundert Ellen weiter östlich vor einem offenen, gemauerten Tor endete, das von vier Lanzenreitern bewacht wurde.
    »Hier wären das Hauptquartier und das Quartier des Erzmagiers«, verkündete Dester. »Wir kehren dann um.«
    »Danke.«
    Mit einem Nicken ritt Cerryl durchs Tor. Vor der mit Schnitzwerk verzierten Holztür des Wohnhauses standen zwei weitere Lanzenreiter. Während er abstieg und den Wallach an einem Geländer festband, das einem roten Hirsch nachgebildet war, sah Cerryl sich um. Die Wände des großen Hauses, das sogar größer war als Layels Heim, waren notdürftig instand gesetzt, der Hof von heruntergefallenen Steinen und Dachziegeln freigeräumt.
    Im ersten Stock fehlten bei einem Fenster die Fensterläden, links neben der Eingangstür zog sich ein schmaler Riss durch die Steinmauer des Gebäudes.
    Noch bevor Cerryl die beiden Lanzenreiter erreichte, die vor dem Haus Wache hielten, ging die Tür auf und Anya stand vor ihm. »So … dann habt Ihr es endlich geschafft.« Anya setzte ihr strahlendes, falsches Lächeln auf. »Jeslek wird sich freuen, Euch zu sehen. So kommt doch herein. Ihr habt ja einen kalten Ritt hinter Euch.«
    »Mir war schon wärmer.« Cerryl säuberte mit Stiefelkratzer und Bürste an der Tür seine Stiefel, ehe er das Haus betrat. Allein die Eingangshalle war doppelt so groß wie die Hütte, in der er die letzten beiden Jahreszeiten verbracht hatte; die Decke war fast viermal so hoch.
    Anya schloss die schwere dunkle Eichentür.
    »Ihr hattet bei der Einnahme der. Stadt offenbar größere Schwierigkeiten, als man vorher angenommen hatte?«, fragte Cerryl freundlich.
    »Wir hätten schon im letzten Frühling so weit sein können«, gab Anya achselzuckend zurück. Das Lächeln verflog.
    »Jeslek hatte sicher seine Gründe.«
    »Er dachte, dass es besser wäre, wenn wir die Stadt nicht neu aufbauen müssten.« Das strahlende Lächeln war wieder da. »Wie ich Euch schon vor langer Zeit einmal gesagt habe, Cerryl, ist es völlig sinnlos, an die Vernunft der Leute zu appellieren. Sie reagieren nur auf rohe Gewalt. Nun’ … wenn man schon Gewalt einsetzen muss, dann ist es besser, man tut es rasch und hat es damit hinter sich.«
    »Wie ich sehe, ist auch der Erzmagier zu dieser Entscheidung gelangt.«
    »Ihm blieb nichts anderes übrig. Hydlen hat kaum Lanzehreiter und

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