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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Rekruten geschickt, Lydiar ebenso wenig. Der Präfekt von Gallos hat wegen jeder Leiche, die im Fluss schwamm, gemurrt. Sogar die versprochenen Rekruten aus Certis sind spät und in zu geringer Zahl gekommen.«
    »Und der Schwarze, der die blauen Streitkräfte befehligt … dieser Brede … sein Name ist inzwischen sogar meinen Männern bekannt. Er war wohl besser als vermutet?«
    »Bewaffnete reden viel, wenn der Tag lang ist, Cerryl. Ihr solltet nicht zu viel auf solche Gerüchte geben.«
    »Ich werde es nicht vergessen.« Cerryl nickte. »Dann darf ich annehmen, dass Ihr und der Erzmagier diesen Winter sehr beschäftigt sein werdet?«
    »Wie ich sehe, versteht Ihr die Lage, ohne überhaupt hier gewesen zu sein.«
    »Wir hatten die Aufgabe, den Nachschub und Eure Flanke zu sichern. Das haben wir getan.«
    »Ihr habt Euch gut geschlagen, Cerryl.« Das Lächeln wurde noch breiter. »Ihr habt fast ein Viertel der spidlarischen Lanzenreiter ausgeschaltet und kein Wort darüber verloren. Jeslek war beeindruckt.«
    »Ja, das war ich.« Der Erzmagier war hinter Anya aufgetaucht und begrüßte Cerryl mit einem Lächeln. »Würdet Ihr mir Gesellschaft leisten?« Jesleks Haar war weiß wie immer, es schimmerte im Licht der Kerzen, die in Wandhaltern brannten. Die goldenen Sonnenaugen funkelten wie eh und je, aber ein Anflug von Alter und Müdigkeit umgab den Mann und unter den Augen zeichneten sich dunkle Ringe ab. Ein unsichtbarer Dunst, wie von Chaos-Staub, umgab ihn. »Anya, würdet Ihr Euch dem Schriftstück über die Einteilung der Aufgaben widmen, so wie wir es besprochen haben? Bringt es doch bitte herein, wenn Ihr damit fertig seid.«
    »Gern.«
    Cerryl bemerkte, dass Anyas Lächeln sich auf eine unbestimmbare Weise veränderte, als sie sich umdrehte.
    Jeslek führte Cerryl in einen Raum, der früher einmal ein privates Studierzimmer gewesen war. Die Hälfte der Regale, die zwei Wände zur Gänze einnahmen, waren leer, auf den übrigen waren die Bücher aufs Geratewohl gestapelt. Im Kamin brannte ein kleines Feuer, dessen Wärme Cerryl hochwillkommen war.
    Auf dem schweren Schreibtisch – einem beeindruckenden Möbelstück, dessen vier Beine Bergkatzen nachgebildet waren – stand ein Silbertablett mit einem Krug Rotwein und einem leeren Glas. Jeslek schenkte ein und reichte Cerryl das Glas. »Ihr seht aus, als könntet Ihr das gebrauchen.«
    »Es war ein anstrengendes Jahr … aber für Euch war es sicher noch viel anstrengender als für mich.« Cerryl nahm das Glas entgegen.
    Jeslek setzte sich, allerdings nicht hinter den Schreibtisch, sondern an den runden Tisch, um den vier hölzerne Lehnstühle standen. »Nehmt doch Platz.«
    Cerryl setzte sich und nippte, Jesleks Beispiel folgend, am Wein. Er konnte sich gerade noch ein Stirnrunzeln verkneifen. Der Wein war beinahe schon umgeschlagen … so schnell hätte es eigentlich nicht gehen dürfen.
    »Ja, ein schwieriges Jahr war es … und ein langer Winter steht uns beiden bevor.«
    Cerryl hob fragend die Augenbrauen.
    »Ihr und Fydel sollt hier einige Dinge erledigen. Anya und ich – und Eliasar – werden anderswo in Candar zu tun haben.«
    »Ihr wollt dafür sorgen, dass wir im nächsten Frühling besser unterstützt werden?«
    »Genau. Was in diesem Jahr an Truppen eingetroffen ist, war lächerlich. Ich habe abgewartet, bis sie sich selbst die Schlinge um den Hals gelegt haben.« Jeslek trank einen Schluck Wein und lachte in sich hinein. »Wenn Fairhaven nicht bald Steuern und Rekruten bekommt, werden in einigen Ländern in Kürze neue Herrscher regieren. Aber genug davon.« Der Erzmagier lächelte und reichte Cerryl eine zerknitterte, fleckige Schriftrolle. »Dies waren die Bedingungen, die ich Elparta gestellt habe. Lest selbst.«
    Der junge Magier nahm das Dokument, rollte es auf und las. Einige Worte waren verschmiert, andere verwaschen, als wären Wassertropfen darauf gefallen.
     
    … bitten Euch der ehrenwerte Jeslek sowie die Befehlshaber Grestalk und Xeinon …
     
    »Wer sind Grestalk und Xeinon?«, fragte Cerryl. »Ich habe noch nie von ihnen gehört.«
    »Sie sind die Kommandanten der Certaner und Galler. Nun fahrt fort, sie sind unwichtig.« Jeslek trank noch einen Schluck Wein, dieses Mal einen recht großen.
    Cerryl beeilte sich, das Dokument durchzulesen.
     
    … dass die Bürger von Elparta im Interesse der Gerechtigkeit die Waffen strecken und sich den Herren Candars unterwerfen mögen …
    … die Tore zerstören und die Piere am Wasser

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