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Der Magier von Fairhaven

Titel: Der Magier von Fairhaven Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. E. Modesitt
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Schiff auf. Ein grün-goldener Wimpel flatterte unter dem Abzeichen von Fairhaven – das Kennzeichen eines Kauffahrers. Cerryl lächelte. Hatte Leyladin es geschafft, ihm noch etwas zu schicken? Und was hatte sie wohl geschickt? Er zuckte mit den Achseln. Es spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass sie es getan hatte, weil dies bedeutete, dass es ihr gut ging.
    Fromme Wünsche. Er schob den Gedanken beiseite, als Fydel über die unebenen Bohlen zu ihm nach vorn kam.
    »Wir tun besser so, als wären wir erfreut«, meinte Fydel trocken. Der ältere Magier deutete flussaufwärts, wo gerade ein zweites Schiff aufgetaucht war. »Vielleicht sollten wir uns sogar wirklich freuen. Der Erzmagier hat zweifellos mehr als Mehl und gepökeltes Schweinefleisch mitgebracht.«
    Cerryl nickte. Er liebte gutes Essen, doch erinnerte er sich auch an die mageren Jahre im Bergwerk. Die Kost des letzten Winters war einfach, aber erheblich besser gewesen als die Ernährung in vielen Winterhalbjahren in seiner Jugend.
    Auf dem Oberdeck des Schiffs mit dem weißen Mast, über Pferden in engen Ställen, über Ballen und Kisten, stand der Erzmagier. Cerryl schluckte. Rechts neben Jeslek konnte er Anya erkennen, aber links neben Jeslek und einen Schritt zurück stand eine weitere, ganz in Grün gekleidete Frau. Leyladins kurzes rotgoldenes Haar flatterte im kalten Wind und Cerryl hörte den eigenen Puls in den Ohren hämmern. Er schob sich auf der Pier noch weiter nach vorn bis dicht an den Poller.
    Als die Matrosen vom führenden Schiff sprangen und schwere Hanfseile um den behelfsmäßigen Poller schlangen, blickte Cerryl zum zweiten und zum dritten Schiff. Beide waren voller Bewaffneter, die besser aussahen als die Rekruten des letzten Sommers, wenngleich nicht ganz so kühn wie die Weißen Lanzenreiter. Aber seine Blicke kehrten immer wieder zu der rotblonden Heilerin zurück, deren Lächeln den kalten Spätwintertag mit Frühlingswärme erfüllte.
    »Wie ich sehe, seid Ihr überrascht«, meinte Fydel lachend. »Es wäre schön, wenn für mich auch eine dabei wäre.«
    Cerryl bedauerte den Magier mit dem eckigen Bart ein wenig, der dumm genug war, sich zu Anya hingezogen zu fühlen. »So etwas kommt immer, wenn man am wenigsten damit rechnet.«
    »Manchmal schon.«
    Cerryls Zehenspitzen ragten fast über die Kante, als die Matrosen das Schiff festmachten.
    Jeslek sprang als Erster vom Schiff auf die Pier herunter. Obwohl von gesünderer Gesichtsfarbe als bei seinem Aufbruch aus Elparta Anfang des Winters, schien er dünner, aber nicht unbedingt hager, und unter den Augen hatte er immer noch dunkle Ringe. »Fydel, Cerryl … Ihr habt hier einiges geleistet.« Die goldenen Sonnenaugen funkelten ein wenig, während er nickend die wiederaufgebauten Piere und die Mauer am Fluss betrachtete.
    Leyladin sprang übers Dollbord des Schiffs und Cerryl stürzte vor, um sie aufzufangen. Er fasste sie am Arm und dann standen sie kaum eine Elle voreinander auf den Bohlen der Pier und starrten sich an, als könnten sie nicht glauben, dass sie sich endlich wieder sehen durften.
    »Ich kann es kaum fassen …« Cerryls Stimme versagte.
    »Ich auch nicht.«
    »Wie …«, stammelte er.
    »Man könnte sagen, dass Kinowins Zunge und Vaters Goldstücke zusammen eine große Überzeugungskraft besitzen.« Leyladin nahm seine Hände.
    Er drückte ihre Hände und wollte sie an sich ziehen.
    »Leyladin hat sich bereits als sehr nützlich erwiesen.« Anyas Lächeln war verkniffen und daher ehrlicher und nicht ganz so falsch wie sonst.
    Von den Worten der rothaarigen Magierin aufgeschreckt, fuhr Cerryl herum. Er hatte sie nicht einmal kommen gespürt, aber jetzt, als sie dicht bei ihm stand, waren Trilia und Sandelholz überwältigend wie immer.
    »Ich habe nur getan, was jeder gute Magier für andere tun würde.« Leyladin lächelte hart und falsch wie Anya und die grünen Augen funkelten wie gefrorene Smaragde.
    »Wir sind Euch alle sehr dankbar, liebe Leyladin. Ganz besonders natürlich der junge Cerryl.« Anya wandte sich schon wieder zu Jeslek um, noch bevor sie ganz ausgesprochen hatte.
    Leyladin presste die Lippen zusammen.
    »War sie der Grund, dass du dich abgeschirmt hast?« Wieder drückte er ihre Finger.
    Die Härte wich aus dem Gesicht und den Augen der Heilerin. »Nein, sie hat mich nicht bedroht.« Sie kam ihm noch einen halben Schritt entgegen, löste die Hände aus seinem Griff und schlang fest die Arme um ihn. »Ich habe dich so vermisst.«
    »Ich

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