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Der magische Reif

Der magische Reif

Titel: Der magische Reif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prévost
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Hause geklingelt hat, um sich den Goldreif zu holen, kam in Wirklichkeit aus der Zukunft. Sicher nicht viel, ein oder zwei Wochen vielleicht . . . Was dem Rudolf jener Zeit -nennen wir ihn Rudolf 1 – die Möglichkeit gab, sich im selben Moment an einem Ort weit weg von Kanada zu zeigen, um sich ein wasserdichtes Alibi zu verschaffen. Das bedeutet aber auch, dass es vorher eine Originalversion der Vergangenheit gegeben haben muss, ohne das Auftauchen von dem Rudolf aus der Zukunft. Eine erste Version, in der Rudolf 1 sich lediglich irgendwo am anderen Ende der Welt herumtrieb. Und in dieser Originalsequenz war meine Mutter nicht gestorben! Dann, zwei Tage später, tritt Rudolf 2 auf die Bühne. Mithilfe einer seiner Münzen, die ich mitgenommen habe, kommt er in die Vergangenheit, zum 11. Juli, zurück und rächt sich an meiner Mutter. Er hat in gewisser Weise die Originalsequenz gelöscht zugunsten der zweiten Version, in der er meine Mutter tötet. Was bedeutet, dass ich, indem ich meine Mutter rette, nicht wirklich die Vergangenheit verändere, verstehst du? Ich stelle nur die Originalversion wieder her! Eine Version, in der Mama niemals gestorben wäre!«
    Lili strahlte ihn voller Bewunderung an und wollte gerade etwas sagen, als aus ihrer Tasche eine völlig unpassende Musik ertönte:
    Und dann nimmt er meine Haaaand, Oh, der Junge vom Straaaand! »Nein!«, stöhnte Sam. »Sag nicht, du hast immer noch diesen dämlichen Klingelton drauf!«
    »Schsch«, machte Lili.
    Sie kramte ein kleines weißes Handy aus den Tiefen ihrer Tasche, das in den höchsten Tönen plärrte:
    Er ist so schön
    Er ist so süß
    Ein Blick aus seinen Augen und ich zerfließ
    Der Junge vom Straaaaand!
    Samuel bog sich vor Lachen, als seine Cousine ihm nach einem Blick auf die angezeigte Nummer das Telefon unter die Nase hielt:
    »Hier, hör lieber auf, so dumm zu lachen ... Es ist für dich.«

 
25.
    ERKLÄRUNG
     
    Sam nahm das Telefon, während Lili diskret das Zimmer verließ.
    »Hallo?«
    Die Stimme am anderen Ende war wie ein Sonnenstrahl, der ihm direkt ins Herz strahlte.
    »Samuel? Ich bin's, Alicia. Geht es dir gut?«
    »Alicia! Ich ... ja, es geht mir gut! Sehr gut! Ich werde sicher bald entlassen . . . Und du, wo bist du?«
    »Meine Eltern meinten, ich sollte nicht in Saint Mary bleiben, solange die Polizei Rudolf nicht gefasst hat. Wir sind gerade in unserem Ferienhaus am Meer angekommen . . . Die Entführung hat ihnen einen solchen Schreck eingejagt, dass sie schon Angst haben, die Fensterläden zu öffnen!«
    »Hast du ihnen erzählt, wohin Rudolf dich gebracht hatte? Nach Rom, ins Jahr 1527 und all das?«
    »Hm, in groben Zügen .. . Ich kann mir vorstellen, dass sie mich vor allem deshalb zur Erholung ans Meer schicken wollten! Meine Mutter scheint mir zu glauben, aber mein Vater sieht mich an, als hätte ich einen Schlag auf den Kopf bekommen. Sie wollen mich sogar so schnell wie möglich zu einem Psychologen hier in der Gegend schicken.«
    »Das kenn ich. Es ist nicht die Art Geschichte, die die Leute gern hören.« »Aber über meine Eltern wollte ich eigentlich gar nicht mit dir reden, Sam. Lili hat mir erzählt, dass du Herzprobleme hattest?«
    »Lili und du, ihr scheint ja richtig dicke Freundinnen geworden zu sein«, wich er ihrer Frage scherzhaft aus. »Du hättest ihren verschwörerischen Blick sehen sollen, als sie mir ihr Handy gab!«
    »Deine Cousine ist wirklich klasse und ich wusste nicht, wie ich sonst mit dir sprechen sollte, ohne dass uns jemand zuhört. Wenn jemand außer euch im Zimmer gewesen wäre, hätte Lili sich selbst gemeldet, so hatten wir es vereinbart.«
    »Ihr seid ja zwei echte Bond-Girls! Das heißt also, du hast mir etwas Wichtiges mitzuteilen?«
    »Auf jeden Fall wollte ich sichergehen, dass wir frei reden können. Zuerst zu diesen Münzen, die du aus der Zukunft mitgebracht hast. .. Lili glaubt, du willst sie benutzen, um Rudolf davon abzuhalten, deine Mutter anzugreifen, ist das wahr?«
    »Ja, deshalb habe ich sie mitgenommen.«
    »Aber sie glaubt auch, dass du in den sicheren Tod rennen wirst, wenn du drei Jahre zurückreist.«
    »Über dieses Thema haben wir gerade gesprochen. Ich glaube, sie hat daraufhin ihre Meinung geändert: In Wirklichkeit ist das Risiko nicht viel größer als bei jeder anderen Zeitreise . . .«
    »Was verstehst du unter nicht viel größer?«
    »Im Großen und Ganzen muss ich nur ziemlich schnell sein. Den Fall, dass ich plötzlich Rudolf Auge in Auge

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