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Der magische Reif

Der magische Reif

Titel: Der magische Reif Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Guillaume Prévost
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ist ein Haus, immer dasselbe. Darf ich fragen, warum?«
    Chamberlain riss erstaunt die Augen auf, als wäre das die dümmste Frage, die man ihm stellen konnte. Interessanterweise schien er irgendwie erleichtert, als hätte er Schlimmeres erwartet.
    »Das ist das Wohnhaus meines Urgroßvaters«, antwortete er mit einem Anflug von Lächeln. »Ein außergewöhnlicher Mann. Die ganze Straße, die auf den Fotos zu sehen ist, trägt seinen Namen: Er war damals so etwas wie eine Berühmtheit!«
    Jetzt machte Samuel große Augen. Barnboim, der Mann, der im vorigen Jahrhundert im Keller der späteren Buchhandlung Faulkner den Sonnenstein gemeißelt hatte . . . Der Archäologe Chamberlain war einer seiner direkten Nachfahren! Zweifellos war er es, durch den Allan von Saint Mary erfahren hatte! Sam nickte nachdenklich. Wenn er geschickt vorginge, könnte diese Begegnung für ihn sehr nützlich sein.
    »Du bist also der Urenkel von Gary Barnboim?«
    »Was... Wie kannst du das wissen ?«, fragte Chamberlain mit erstickter Stimme. »Das ist unglaublich! Du ... du bist so jung!«
    »Mein Alter spielt keine Rolle«, erklärte Sam geheimnisvoll. »Es genügt, dass ich es weiß. Das und noch viele andere Dinge. Und wenn du möchtest, dass ich dich in Ruhe lasse, solltest du nicht versuchen, mich zu belügen.«
    Wenn eine seiner Mumien plötzlich unter ihren Bandagen geniest hätte, hätte Chamberlain kaum verdutzter aussehen können.
    »Ja, dann . . .«, stotterte er, »ja also ... in der Tat. . . Gary Barnboim war mein Urgroßvater.«
    »Und was hat es mit all diesen Fotos auf sich?«
    »Sagen wir ... Seit einiger Zeit versuche ich, das Haus zurückzubekommen. Es ist vor Jahren verkauft worden, nach dem Tod meines Urahnen. Jetzt lebt eine Verrückte mit ihrer Hundemeute da drin. Mit der ist einfach kein vernünftiges Wort zu reden, sie weigert sich zu verkaufen.«
    »Und warum willst du das Haus zurückkaufen?«
    Chamberlain antwortete nicht gleich.
    »Warum ... warum ... das hat eher sentimentale Gründe. Immerhin hat dort der Großvater meiner Mutter gelebt!«
    »Nicht mit mir«, warnte ihn Sam grinsend. »Die wahren Gründe . . .«
    »Die wahren Gründe . . . abgesehen von den sentimentalen? Ich . . . ich glaube, dass Gary eine Art Schatz hinterlassen hat. Der sich in ebendiesem Haus befindet. Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, aber ich glaube, class es etwas sehr Wertvolles ist. Ein Mittel, um die Geschichte besser zu verstehen«, fügte er mit einem gierigen Glitzern in den Augen hinzu. »Damit könnte man der berühmteste Archäologe der Welt werden! Das ist doch ein guter Grund, oder nicht? Das Problem ist nur, dass ich, um an diesen Schatz zu kommen, den Ort ungestört durchsuchen müsste.«
    Er schien wieder etwas an Selbstsicherheit gewonnen zu haben.
    »Gut, ich habe dir also die Wahrheit gesagt, bist du jetzt zufrieden? Kann ich die Arme wieder runternehmen? Ich werde allmählich müde . . .«
    Samuel erlöste ihn mit einem kurzen Wink. Chamberlain hatte vollkommen richtig erkannt, dass der Stein für einen Archäologen von unschätzbarem Wert sein könnte! Aber das erklärte noch nicht das blaue Buch auf seinem Schreibtisch . . .
    »Und wie bist du darauf gekommen, dass es einen solchen Schatz überhaupt gibt?«
    »Mein Urgroßvater hat Briefe und Notizbücher hinterlassen. Das schlummerte alles auf dem Dachboden meiner Eltern, bis ich irgendwann zufällig darüber gestolpert bin. Ich muss ungefähr zehn gewesen sein. Darin war die Rede von alten Kulturen, seltsamen Gegenständen, sagenumwobenen Orten . . . unter anderem auch von Setnis Grabkammer irgendwo in diesen Hügeln. Darin habe ich meine Berufung gefunden. Aber ich denke, das alles weißt du bereits, nicht wahr?«
    Chamberlain massierte sich die Schulter. Die Anstrengung, die Arme so lange hochzuhalten, war anscheinend zu viel für ihn gewesen.
    »Am Anfang habe ich nicht viel verstanden. Diese ganzen Aufzeichnungen klangen sehr wirr. Erst als ich mich intensiver damit beschäftigt habe, wurde mir klar, dass es sich keineswegs um Hirngespinste handelte. Gary Barnboim, mein Urgroßvater, hatte das größte Geheimnis der Menschheit entschlüsselt: Er konnte durch die Zeit reisen!«
    Mit einem lauernden Ausdruck sah er Sam von der Seite an. Als die erwartete Reaktion ausblieb, grinste er verschlagen.
    »Du hättest reagieren sollen, mein Junge ... mich als Verrückten oder als Witzbold hinstellen. Niemand bleibt bei einer solchen Behauptung vollkommen

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