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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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das gewesen sein?«
    Klar und deutlich sagte sie: »Er hieß Thorne.«
    Die Waffe kniff die Brauen zusammen, und seine Augen blitzten wütend auf. »Thorne! Ein Verräter vom Schlage Saverills. Ein Deserteur. Dann behalte deinen Ring. Die anderen Gegenstände bekommst du zurück, sobald feststeht, dass du nicht lügst.« Damit machte er auf dem Absatz kehrt und verließ das Zimmer, wobei er die Tür hinter sich schloss.
    Karigan stützte sich auf dem Tisch ab, weil die Knie unter ihr nachzugeben drohten. Was war nur in sie gefahren, dass sie es wagte, eine Waffe herauszufordern? Als sie Thorne getötet hatte, hatte F’ryan die Gewalt über ihren Körper gehabt. Sie taumelte durch das kleine Zimmer zum Bett und brach zusammen. Stroh stach durch den Drillich der Matratze, doch für ihren überforderten Körper fühlte es sich in jeder Hinsicht wie ein Federbett an.
    Ein Geräusch weckte Karigan. Jemand war bei ihr im Zimmer und beugte sich über ihr Bett, und es war zu dunkel, um zu sehen, wer es war. Sie griff in die Dunkelheit hinauf und packte eine Handvoll Haare. Ihr Gegner kreischte auf.
    Karigan zog fester.
    »Au! Hör auf!«, schrie ein Mädchen. »Wenn du nichts dagegen hast, möchte ich meine Haare gern behalten.«
    Karigan schüttelte den Kopf. Das Zimmer wurde schwach von einer Öllampe erhellt, die auf die niedrigste Stufe eingestellt war. Um die Ofenklappe herum flackerte es orange, und sie bemerkte, dass es im Zimmer recht angenehm war. Sie
hatte bis weit in die Nacht hinein geschlafen. Ihr »Gegner« war ein Mädchen von ungefähr zwölf Jahren, in Botengrün gekleidet. Sie hatte die Hände in die Hüften gestemmt und stand mit gespreizten Beinen da, und Karigan hatte den Eindruck, einer ihrer energischen Tanten gegenüberzustehen. So, du willst also nicht aufessen?, fiel ihr wieder ein. Tante Steis hatte ihr dann immer die nächsten zwei Abende nichts mehr zu essen gemacht.
    »Ähm, tut mir leid«, sagte Karigan. Sie ließ eine Handvoll braune Haare zu Boden schweben.
    Die Haltung des Mädchens entspannte sich etwas. »Ich nehme deine Entschuldigung an. Die meisten Reiter sind ein wenig nervös.«
    Das Mädchen, fand Karigan heraus, hieß Melry Exiter, und sie war gerade dabei gewesen zu ergründen, in welchem Zustand Karigan sich befand.
    »Die Trottel hier haben nicht genug Grips, um sich auch nur um die geringste Kleinigkeit zu kümmern.« Melry säuberte die Peitschenwunde, die Hauptmann Immerez Karigan beigebracht hatte, und verband sie. » Sieh nach ihr, sagt der Hauptmann. Na, und da finde ich ein schönes Durcheinander vor. Du siehst aus, als hätte Kondor dich den ganzen Weg von Selium bis hierher hinter sich hergeschleift. Bist du sicher, dass du im Sattel gesessen hast?«
    »Kondor?«
    »Ja, F’ryans Pferd.«
    Karigan hatte sich so sehr daran gewöhnt, ihn Pferd zu nennen, dass sie schon gar nicht mehr daran gedacht hatte, dass er auch noch auf einen anderen Namen hören könnte. Kondor passte jedoch zu ihm. Kondore waren nicht unbedingt die schönsten Vögel, konnten aber ungemein elegant
fliegen. Karigan blickte zu Melrys Gesicht auf und war erstaunt, Tränen ihre Wangen hinablaufen zu sehen. »Was hast du?«
    »F’ryan ist tot, nicht wahr? Deshalb bist du auf Kondor gekommen, stimmt’s?«
    Karigan nickte. »Ja, er hat mich gebeten, seine Mission weiterzuführen.«
    Melry wischte sich mit dem Ärmel die Nase und setzte sich auf den Stuhl. »Sie haben es mir gesagt, doch ich konnte es erst glauben, als ich Kondor gesehen habe. F’ryan war für mich fast so etwas wie ein Bruder. Er redete mit mir, hatte ein Auge auf mich, spielte mit mir in der Burg Fangen.«
    »Es tut mir sehr leid«, sagte Karigan. Sie wusste, dass es bei Weitem nicht genug war, doch das hatten auch alle zu ihr gesagt, als ihre Mutter gestorben war.
    »Ja. Mir war klar, dass es irgendwann geschehen könnte. Ich versuche, mit den Leuten hier nicht zu vertraut zu werden, weil sie sterben. Das tut weh. Hauptmann Mebstone und F’ryan sind die Einzigen, die ich an mich herankommen ließ.«
    Sie saß eine Weile schweigend da. »Bist du nicht noch ein wenig zu jung für eine Grüne Reiterin?«, fragte Karigan. Alle schienen der Ansicht zu sein, dass sie zu jung war, und dieses Mädchen war sogar noch jünger.
    Melry lachte, und ihre Tränen trockneten auf wundersame Weise. »Ich bin zu jung? Du bist zu jung! Ich bin hier aufgewachsen. «
    »Hier?« Karigan zog ungläubig eine Braue hoch.
    »Ja, hier. Hauptmann Mebstone hat

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