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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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eingegriffen?«
    Eine einzelne Reiterin löste sich aus der Gruppe, und ihr langes Haar wehte in einer nicht irdischen Brise. Zwei Pfeile ragten aus ihrer Brust. Die Reiterin, die Karigan in Norden gesehen hatte. Joy.
    Wenn es nicht über irdische Belange hinausginge, hätten wir uns nicht eingemischt. Du könntest Großes leisten, um die Pläne eines alten Übels zu vereiteln. Mögen wir eines Tages wieder zusammen reiten, Grüne Reiterin.
    Joy führte ihr Pferd zu den anderen Geistern zurück. Sie verschmolzen zu einer Einheit, schwebten in die Höhe und lösten sich wie Nebel auf, den eine Brise himmelwärts trägt. Doch der Rhythmus des Wilden Ritts pulsierte noch immer in Karigans Ohren.

DAS ENDE DES RITTS

    Die Welt wurde langsamer, obwohl die Farben noch immer wie Wasser auf einer Leinwand verliefen. Eine gewaltige Festung aus Türmen, Brustwehren und mit Zinnen versehenen Mauern ragte vor ihr auf. Farbenprächtige Banner wehten in luftigen Höhen; ein Torbogen, von runden Türmchen flankiert, öffnete sich vor ihr.
    Hinter ihr standen die Wachhäuser mit dem dazwischen aufgehängten Fallgitter bereit, eine Invasion abzuwehren, falls eine Armee versuchen sollte, über die schmale Hängebrücke zu schwärmen, die sich über den Graben spannte, und die Burg anzugreifen. Eine Mauer zog sich um die Burg und den anschließenden Rundhof. Irgendwie hatten die Geister sie in wenigen Augenblicken viele Meilen weit bis zu dem Vorplatz gebracht, auf dem sie nun stand und ehrfürchtig auf König Zacharias’ Burg blickte.
    Unter Pferds Hufen knirschte der Kies. Sie stieg ab und schnallte mit zitternden Fingern die Botentasche vom Sattel los. Sie ließ Pferd stehen, dem die seltsame Hatz anscheinend nichts ausgemacht hatte.
    Die Zeit schien zu stocken, und Karigan taumelte, als schwanke der Boden unter ihren Füßen. Die Banner, von denen jedes eine Provinz repräsentierte, wurden plötzlich schärfer. Ihre Umrisse waren zwar nicht mehr verschwommen,
doch ihre Bewegungen noch immer ruckartig und langsam.
    Als sie wieder das Gefühl hatte, fest auf dem Boden zu stehen, machte sie sich daran, den Weg vom Hof bis zum Burgtor zurückzulegen. Wachen in Schwarz und Silber traten vor, und ihre Gesten verrieten, dass sie sie abfangen wollten. Sie hatten noch keine zwei Schritte getan, als Karigan sich schon weit außerhalb ihrer Reichweite befand.
    Sie ging unter dem Torbogen hindurch, und wieder versuchten Soldaten mit ruckartigen und taumelnden Bewegungen sie aufzuhalten. Sie waren zu langsam, oder sie war zu schnell. Ihre Stimmen klangen gedämpft, die Worte dehnten sich zu einem unverständlichen Brummen.
    Sie schritt durch einen gewaltigen Korridor an Wachen und Höflingen vorbei, die in der Zeit erstarrt waren. Die meisten bemerkten überhaupt nicht, dass sie vorbeikam. Die an den Wänden befestigten Lampen flackerten aberwitzig langsam und tauchten den Korridor in seltsame Bronzetöne und Goldschattierungen. Sie hoffte, dass der Korridor zu König Zacharias’ Thron führte.
    Wappenschilde und Webarbeiten schmückten die Wände, die reglos und klar umrissen blieben. Karigan konzentrierte sich lieber auf diese Dinge als auf die unnatürlichen, irremachenden Bewegungen der Leute ringsum.
    Vor ihr tauchten zwei Türen auf, die weit offen standen. Eine gewaltige Eiche war gefällt worden, um sie anzufertigen. In eine war das brennende Holzscheit geschnitzt, in die andere der Halbmond. Zwei ganz in Schwarz gekleidete Wachen waren neben den Türen postiert. Es waren Waffen, doch auch sie waren gegen die Zeitanomalie nicht immun.
    Sie rauschte an ihnen vorbei und durch die Türen in einen
großen Saal. Sonnenschein fiel in schrägen Bahnen durch die hohen, schmalen Fenster. Schwarz gekleidete Wachen standen zu Salzsäulen erstarrt in schattigen Nischen.
    Ein Wandteppich mit Zacharias’ Familienwappen, einem weißen Hillander-Terrier vor einem Feld mit Heidekraut, nahm den Raum hinter dem Thron ein. Man erzählte sich, dass diese tapferen kleinen Hunde während des Langen Krieges Erdriesen aus ihren Höhlen gescheucht hätten.
    Unter dem Wandteppich standen ein Mann und zwei Frauen, die jemandem in einem reich verzierten Sessel aufwarteten. Ein weißer Terrier hatte vor den Füßen des Sitzenden gelegen und richtete sich nun auf. Bevor er auf den Beinen war, hatte Karigan den gewölbeartigen Raum schon durchquert. Die drei Menschen vor dem Thron und der König blickten gerade erst scheinbar langsam zu ihr auf.
    Rumms!
    Als wäre

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