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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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»Unser Hauptmann behauptet das jedenfalls.«
    Karigan lächelte, etwas, woran ihre Gesichtsmuskeln nicht mehr gewöhnt waren. »Danke, Melry.«
    »Nur Hauptmann Mebstone nennt mich Melry. Du kannst mich Mel nennen, wenn du willst.« Pfeifend verließ sie den Baderaum.
    Karigan ließ sich in den Zuber sinken, und ihr zerschlagener und lädierter Leib entspannte sich in der Wärme. Sie
döste ein – und erwachte mit einem Schnarchlaut, nur um festzustellen, dass sie so lange gedöst hatte, dass das Wasser lauwarm geworden war. Fröstelnd trat sie aus dem Bad, trocknete sich mit einem Tuch ab und kleidete sich an. Zaghaft öffnete sie die Tür und stellte fest, dass Fastion draußen geduldig auf sie wartete.
    »Ich bin fertig.«
    Er nickte, und sie gingen durch den Korridor zurück. Gleichzeitig mit Mel, die kaum über ihren Arm voll grüner Kleidung hinauslugen konnte, trafen sie in dem Zimmer ein.
    »Ich dachte mir, du möchtest vielleicht deine Kleidung wechseln«, sagte sie, »also bin ich beim Quartiermeister vorbeigegangen. Er war nicht gerade glücklich darüber, so spät noch geweckt zu werden, und anständige Uniformen wollte er auch nicht herausgeben.«
    Fastion nahm draußen seinen Posten ein, und Melry warf die Last auf Karigans Bett. »Hoffentlich passen sie, und hoffentlich hast du nichts gegen Grün.«
    Karigan seufzte und dachte mit Wehmut an ihre Garderobe, die sie vor so langer Zeit in Selium zurückgelassen hatte. »Ich gewöhne mich allmählich daran.« Sie hielt sich ein vertrautes Leinenhemd an die Schultern, um die Größe festzustellen. »Ich glaube, das haut hin. Ich habe mir einige Sachen aus der Herberge in der Nähe von Norden geliehen.«
    Mel bekam große Augen. »Du warst dort? Das ist eine wilde Gegend.«
    Karigan nickte. »Ich habe eine Notiz gelesen, dass man es dem Quartiermeister mitteilen soll, wenn man sich etwas davon nimmt.«
    Mel lauschte aufmerksam, während Karigan die Uniformteile aufzählte, die sie aus der Herberge mitgenommen hatte.
Als Karigan fertig war, gähnte Mel. »Ich kümmere mich morgen darum. Der Quartiermeister wird mich bei lebendigem Leib häuten, wenn ich ihn noch einmal wecke. Außerdem bin ich selbst ziemlich fertig. Und ich muss morgen in aller Frühe raus, um die Pferde zu füttern.«
    Karigans Blick fiel auf die Botentasche, die nach wie vor auf dem Tisch lag. »Nur eines noch«, sagte sie. »F’ryan Coblebay hat einer gewissen Lady Estora ein paar Zeilen geschrieben. Würde es dir etwas ausmachen, sie ihr zu überbringen? «
    Mel quollen fast die Augen aus dem Kopf. »O nein! Estora – sie weiß das über F’ryan ja noch gar nicht.« »Dann sollte sie es besser von dir erfahren und nicht von einer völlig Fremden wie mir.« Karigan nahm das Schreiben aus der Tasche und reichte es Mel. Sie empfand dabei große Genugtuung: Sie hatte ihre Mission erfüllt, hatte dem König eine Botschaft und sogar den Liebesbrief überbracht. Und sie war noch am Leben.
    »Gut, ich tu’s.« Mel hatte wieder Tränen in den Augen. »Du hast recht. Besser, sie erfährt es von mir.«
    Mel ging, und Karigan ließ sich erschöpft aufs Bett fallen. Sie trat sich die Stiefel von den Füßen, schlang eine Decke um sich und war schon eingeschlafen, kaum dass ihr Kopf das Kissen berührte.

STEVIC G’LADHEON

    »Ganz wie in alten Zeiten, was?« Stevic G’ladheon stocherte mit einem Stock in einem prasselnden Lagerfeuer herum. »Nur wir beide allein auf der Straße, ohne ein Gasthaus weit und breit.«
    Sevano grunzte. Er lag, die Hände auf dem Bauch gefaltet, auf seiner Bettrolle. »Trotzdem solltest du jetzt eigentlich zu Hause über deinen Zahlen brüten oder wenigstens eine deiner Karawanen anführen!«
    In dieser menschenleeren Gegend war die Nacht stockfinster, und der helle Glanz der Sterne am Firmament wirkte kalt. Erschien ihr kleines Lagerfeuer den Göttern, die aus der Höhe auf sie herabsahen, wie ein Lichtpunkt, ähnlich einem Stern? Auf dieser verlassenen Wegstrecke fand sich auf Meilen hin nicht einmal ein Bauernhaus, so dass ihnen selbst das trauliche Leuchten einer Kerze im Fenster verwehrt blieb. Sie waren allein, er und Sevano, mit der Nacht und den Göttern.
    Stevic stützte die Arme auf die Knie. »Meinst du, sie hat viele Nächte so verbracht?«
    Wieder grunzte Sevano. Er wusste auch ohne Nachfrage, von wem Stevic gesprochen hatte. »Kari ist ein tapferes Mädchen. Ein bisschen Dunkelheit macht ihr nichts aus.«
    Stevic zog den Mantel enger um seine

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