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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Sollte der Clan Hillander eines Tages aussterben, würden die anderen alten Linien um den Thron wetteifern, und Alton wäre einer der möglichen Erben. Es war erstaunlich, dass seine Familie ihm gestattete, ein Grüner Reiter zu sein, besonders angesichts der Gefahren, die dieser Beruf mit sich brachte.
    »Wie ich sehe, hast du düstere Gesellschaft«, sagte er.
    »Mein Schatten.« Karigan warf einen Blick über die Schulter zu der weiblichen Waffe, die reglos in einem dunklen, von Spinnweben verhangenen Winkel stand, mit stocksteifem Rücken, die Arme verschränkt. Sie blinzelte nicht einmal oder verlagerte das Gewicht, und ihr Mund war lediglich eine schmale, grimmige Linie.
    »Der Eleter«, platzte Karigan heraus.
    Alton zuckte mit den Achseln. »Ich habe ihn nur aus der Ferne gesehen, doch ich hörte, dass die Eleter beabsichtigen, ihre Abgeschiedenheit aufzugeben. Bei dem Treiben der Erdriesen überrascht mich das nicht.«
    Karigan knabberte an einem Strohhalm. Der Staubschleier im Stall verlieh Altons Zügen etwas Weiches. »Aber weshalb kommt er dann nach Sacoridien und geht nicht, sagen wir, nach Rhovani?«
    »Weshalb nicht?«, entgegnete Alton.
    Weshalb nicht. Karigan dachte darüber nach, fand jedoch keinen Grund, weshalb der Eleter ein Königreich einem anderen vorziehen sollte, außer dass Sacoridien unmittelbar südlich des rätselhaften Eltforsts lag. Was auch immer den Eleter hierhergeführt hatte, seine Ankunft hatte die Aufmerksamkeit von ihr abgelenkt. Vielleicht würde man sie ja ganz vergessen, und sie konnte nach Hause gehen.
    Eine Glocke ertönte und unterband jedes weitere Gespräch.

    »Ein Reiter kommt!« Mel ließ ihre Mistgabel fallen und rannte aus dem dunklen Stall hinaus, Alton ihr dicht auf den Fersen. Karigan folgte etwas gemächlicher.
    Ein Stallbursche läutete die Glocke, die an der Außenseite des Gebäudes angebracht war. Ein Reiter kam den Hügel heraufgaloppiert und zog dabei eine Staubfahne hinter sich her. Er stieg ab, kaum dass sein Pferd schlitternd zum Stehen gekommen war. Alton ergriff die Zügel, und ohne ein weiteres Wort schritt der Reiter mit der Botentasche in der Hand auf die Burg zu.
    »Wir sollten ein frisches Pferd holen«, sagte der Stallbursche, »falls er gleich wieder los muss.«
    Alton und der Stallbursche eilten ins Innere, um ein anderes Pferd zu satteln. Mel lockerte den Sattelgurt am schnaufenden Pferd des Boten und begann, es in einem großen Kreis herumzuführen, um ihm dabei zu helfen, sich abzukühlen.
    »Ich frage mich, was so wichtig ist«, sagte Karigan und ging neben Mel her.
    »Nicht der Rede wert, glaube ich«, erwiderte das Mädchen. »Wenn es wirklich wichtig wäre, wäre er geradewegs bis zur Burg geritten. Außerdem ist er zwar schnell gegangen, aber nicht gelaufen.«
    »Oh.«
    »Ich bin daran gewöhnt, wie es hier zugeht«, sagte Mel. »Genau wie Alton.«
    »Wann reitet er?«
    Mel tätschelte den Hals des verschwitzten Pferds und flüsterte ihm etwas in die aufgestellten Ohren. »Gar nicht.«
    »Was?«
    »Alton reitet nicht. Seine Eltern erlauben es nicht. Reines
D’Yer-Blut, weißt du? Setzt ihm schrecklich zu, alle anderen reiten zu sehen, während er hier herumhockt.«
    »Weshalb ist er dann überhaupt ein Reiter?«
    »Die Brosche akzeptierte ihn.«
    »So werden die Reiter ausgewählt?«
    »Manchmal. Die Broschen fühlen sich von Männern und Frauen angezogen, die in der Lage sein werden, sie zu gebrauchen. Von Menschen, die besondere Fähigkeiten haben.« Hier zögerte Mel, als sei sie sich selbst nicht ganz sicher, wie das funktionierte.
    »Und welche Fähigkeit besitzt Alton?«
    »Das weiß keiner. Er war noch nie auf einem Ritt, deshalb hat er es bisher nicht herausfinden können.«
    Karigan nestelte an ihrer Brosche herum. Hatte die Brosche sie wegen ihrer Fähigkeiten akzeptiert – oder lediglich in Ermangelung eines anderen, weil ihr früherer Besitzer gestorben war und gewollt hatte, dass sie sie akzeptierte? Vielleicht war es nur deshalb geschehen, weil sie die Einzige weit und breit war, die töricht genug gewesen war, sie anzunehmen.
    »Karigan?« Hauptmann Mebstone hatte sich so lautlos wie eine Waffe dem Stall genähert. Sie stand im Eingang, an die Schiebetür gelehnt. »Der König will dich jetzt sehen.«
    Sie bestand darauf, dass Karigan sich auf der Stelle umzog, weil das, was sie im Augenblick trug, angeblich voller Pferdemist wäre, und das zieme sich bei einer Audienz des Königs nicht. Karigan kleidete sich in die

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