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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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andere waren einfach wie angewurzelt stehen geblieben.
    Vom Blutverlust geschwächt und kaum noch in der Lage, sich auf den Beinen zu halten, war Hauptmann Mebstone zum Marschall gehinkt und hatte gebrüllt: »Steigt von den Pferden und helft uns!« Sie musste für die Neuankömmlinge halb verrückt geklungen haben, doch sie hatte genauso geklungen, wie Karigan sich gefühlt hatte. Auch sie hätte am liebsten gebrüllt und geschrien.
    Die Kavalleristen hatten sich förmlich gegenseitig über den Haufen gerannt, um sich nützlich zu machen. Eine Wundärztin unter ihnen hatte den gebrochenen Arm des Königs gerichtet und sich um die Verwundeten gekümmert. Ein paar Soldaten hatten sich schließlich an die grausige Aufgabe gemacht, die Toten zu versorgen.
    Gemeine Soldaten und Adlige waren Seite an Seite gelegt worden. »Heute waren sie alle Kämpfer für Sacoridien«, hatte der König gesagt. »Als solche glichen sie einander und waren ausnahmslos Helden.«
    Karigan hatte den Soldaten helfen wollen, einen Steinhügel über den Toten zu errichten, doch als sie sich vorgebeugt hatte, um einen Stein aufzuheben, hatte Schwindel sie erfasst, und ihre Knie hatten nachgegeben. In dem Augenblick musste sie das Bewusstsein verloren haben.
    »Nein … ich wurde ohnmächtig, nicht wahr?«
    Hauptmann Mebstone nickte. »Was immer du heute auf der Anhöhe mit diesem … Eleter angestellt hast, es muss dich völlig ausgelaugt haben.«
    Karigan rieb sich die Schläfen, um die furchtbaren Kopfschmerzen
loszuwerden. »Ein schönes Ende für ein Picknick. «
    Hauptmann Mebstone zog den Umhang enger um sich. »Der König lebt. Ich finde nicht, dass es so ein schlimmes Ende genommen hat.«
    Etwas weiter entfernt sprach König Zacharias mit dem Marschall. Sein gebrochener Arm war geschient und hing in einer Schlinge vor seiner Brust, doch sein Lebensmut war ungebrochen.
    »Wenn Ihr nicht rechtzeitig gekommen wärt …«, begann Karigan.
    »Wäre der König jetzt tot?« Hauptmann Mebstone legte den Kopf schräg, als sinne sie nach. »Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Es ist nicht so leicht, einen anderen Ausgang der Ereignisse vorherzusehen.«
    »Habt Ihr den Code in F’ryan Coblebays Schreiben geknackt? «
    »Ja.« Hauptmann Mebstone erklärte ihr, wie sie und zwei andere Reiter Tag und Nacht daran gearbeitet hatten, die verborgene Botschaft zu entschlüsseln. »Es geht darin um einen Eleter, dem man nicht trauen kann, und darum, dass der Bruder des Königs sich den Thron gewaltsam aneignen will. Der Anschlag auf den König sollte während der alljährlichen Jagd erfolgen. Als wir erfuhren, dass Shawdell verschwunden war, nachdem der König mit seiner Gruppe aufgebrochen war, machten wir uns Sorgen. Mehr als nur Sorgen. Ein Reiter hatte berichtet, dass er in dieser Gegend eine Bande Erdriesen gesehen habe.«
    Hauptmann Mebstone blickte zu den wenigen Reitern, die noch am Leben waren. Zwei von ihnen versorgten drei Verletzte, darunter Alton D’Yer. Die Übrigen verschwanden unter
dem Steinhügel, der von den Kavalleristen angehäuft wurde. Sie hielt ein verbeultes Silberhorn im Schoß. »Ich wünschte, wir wären früher gekommen.«
    Karigan zuckte zusammen. »Wenn ich Euch das Schreiben eher gegeben hätte …«
    Hauptmann Mebstone streckte die Hand aus und tätschelte ihr das Knie. »Ich glaube nicht, dass einer von uns mehr in dem Schreiben gesehen hätte, als es zu sein vorgab – ein Ausdruck der Liebe F’ryan Coblebays zu einer Frau, für die er sehr viel empfand. Vieles in dem Schreiben war echt. Vielleicht wusste F’ryan, dass Lady Estora es seltsam finden und uns zeigen würde. Anscheinend war ihm klar, dass er es nicht bis nach Sacor zurück schaffen würde.«
    »Weshalb verwendete er einen Code?«, fragte Karigan.
    »Die Nachricht hätte Beryl Spencers Tarnung auffliegen lassen. Außerdem diente es gewissermaßen als Irreführung, glaube ich, für den Fall, dass man F’ryan erwischte. Die vermeintliche Belanglosigkeit hätte sichergestellt, dass die Nachricht nicht zerstört wird, und die falsche Botschaft wäre ebenso unbedeutend gewesen, weil die Information veraltet war. Leider hat es F’ryan letzten Endes nicht geholfen.«
    Hauptmann Mebstone starrte auf das Horn in ihrem Schoß. »Grübeln wir nicht länger darüber nach, was hätte sein können … Mach dir keine Vorwürfe, Karigan, dass du uns die wahre Botschaft nicht eher überbracht hast. Du hattest vorhin recht. Du bist keine Grüne Reiterin, jedenfalls keine

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