Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
Aeryc und Aeryon dich nach ihrem Willen richten.«
    Devon sprang auf Jendara zu, und Jendara hielt ihr Schwert stoßbereit, um einen weiteren Hieb abzuwehren, doch es kam keiner. Devon ließ ihr Schwert fallen und stürzte sich in Jendaras Klinge.
    Jendaras Gesicht wurde unter all den blauen Flecken kalkweiß. Sie sah zu, wie Devon langsam von ihrer Klinge rutschte und zu Boden sank.
    Amiltons leises Lachen zerriss die Stille im Thronsaal. »Na,
na, Jendara. Nun wird wohl der Zorn der Waffen über dich kommen.«
    Ihre Miene war fassungslos; Angst zeichnete sich darauf ab. Sie blickte Amilton an. »Über Euch auch.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte er.
    Bevor er weitersprechen konnte, trat ein Soldat durch die großen Eichentüren und kam zum Podest geeilt. Er verbeugte sich vor Amilton.
    »Mein Lord, Lordstatthalter Mirwell ist eingetroffen.«
    Ein Lächeln breitete sich auf Amiltons Gesicht aus. »Ausgezeichnet. Schick ihn herein.«
    Der Halbmond war auf der Westseite des Thronsaals durch eines der hohen Fenster gerade noch sichtbar. Stevic schätzte, dass der frühe Morgen nicht mehr fern war, und noch immer schien der Albtraum kein Ende zu nehmen. Stattdessen wurde er schlimmer.
    Er sah zu, wie der ehemalige alte Lordstatthalter, der grau und ausgezehrt wirkte, in den Thronsaal humpelte. Eine Offizierin in Scharlachrot war an seiner Seite und stützte ihn, als er langsam und unbeholfen den Läufer entlangschritt. Ein weiterer Soldat mit heruntergeklapptem Helmvisier folgte ihnen sowie jemand, der ganz in Grau gekleidet war. Stevic durchfuhr ein Schreck, als er diese Gestalt erblickte, denn sie trug einen Korb, dessen Boden blutdurchtränkt war.

TÄUSCHUNG

    Es war, als sei der ganze Thronsaal in der Zeit erstarrt, als Mirwell und sein Gefolge vor Amilton haltmachten. Die Adligen, die Wachen, Mirwell und sogar Amilton standen stocksteif wie Salzsäulen da. Lediglich das Licht und die Schatten kündeten von Leben, als die Flammen der Öllampen im Luftzug flackerten, als wolle die Dunkelheit der Nacht ihnen selbst dieses schlichte goldene Leuchten verwehren. Stevic fragte sich, ob es möglich sein konnte, dass die Nacht ihnen noch Schlimmeres brachte.
    »Es wurde auch langsam Zeit«, sagte Amilton. »Ich war schon in Sorge, ob unser Plan nicht gescheitert ist.«
    Die mirwellische Offizierin neigte den Kopf. »Alles verlief wie erwartet, mein Lord, doch die Anstrengungen der Schlacht haben Lord Mirwell zugesetzt, so dass wir uns ein wenig verspätet haben.«
    Mirwell starrte die Frau an. Er wollte seinen Arm aus ihrem Griff lösen, doch sie hielt ihn weiter fest.
    »Mein Lord Mirwell«, sagte sie schroff, »Ihr seid erschöpft. « Dann sah sie sich im Thronsaal um, warf einen kurzen Blick auf die Leichen von Devon und Crowe und auf die Adligen, die sich aneinanderdrängten. Ihre Miene verriet kein Erstaunen. »Wäre es wohl möglich, dass jemand Lord Mirwell einen Stuhl besorgt?«

    Amilton klatschte in die Hände, und eine Wache trat vor. »Hol einen Stuhl.«
    »Ja, mein König.« Der Soldat eilte davon und verschwand durch die Doppeltür.
    Amilton starrte an Mirwell vorbei und musterte die grau gewandete Gestalt. »Habt Ihr mir etwas mitgebracht, mein Freund?«
    Stevic hielt den Atem an, als die Gestalt gemessenen Schrittes nach vorn trat, ohne dass ihre Stiefel ein Geräusch verursachten. Eine Armeslänge vor Amilton blieb sie stehen und griff in die Falten ihres Gewands. Eine behandschuhte Hand brachte einen funkelnden Silberreif zum Vorschein. Die Nacht, entschied Stevic, hatte doch noch Schlimmeres gebracht. Sehr viel Schlimmeres.
    »Endlich!«, klang Amiltons Stimme durch die anhaltende Stille des Thronsaals. Gierig wollte er nach dem Stirnreif greifen, hielt dann jedoch inne. Ein schelmisches Lächeln huschte über sein Gesicht. »Es wäre mir lieb, wenn Lady Estora mir die Ehre erweisen würde, mich zu krönen.«
    Er ging zu ihr und nahm ihre Hand. Gehorsam erhob sie sich und ließ zu, dass er sie zu dem Grauen führte. Stevic hatte den Eindruck, als bewege sie sich in Trance.
    »Ihr wart mir ein guter Freund, Grauer.« Amilton strich bei diesen Worten über den schwarzen Stein vor seiner Brust. »Ihr habt mir Geschenke gemacht, durch die ich stark und mächtig wurde.«
    Der Graugewandete nickte, und die behandschuhte Hand hielt Amilton die Krone entgegen, die wie ein Reif aus reinem Licht aufleuchtete.
    »Meine Lady Estora«, sagte Amilton, »würdet Ihr mir die Ehre erweisen?«

    Lady Estora blinzelte, als

Weitere Kostenlose Bücher