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Der magische Reiter reiter1

Der magische Reiter reiter1

Titel: Der magische Reiter reiter1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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aus den Sängern?«
    Miss Bayberry legte den Kopf schräg und schaute durch Karigan hindurch. Ihre Augen blickten traurig. »Es gibt keine Berichte darüber, doch du kannst mir glauben, dass sie, falls sie die Behandlung überlebten, künftig ohne das leben mussten, was sie am meisten geliebt hatten – ihre Fähigkeit zu singen.«
    Je mehr Karigan über Magie lernte, desto weniger hatte sie dafür übrig. Sie schien nichts als Elend und Kummer zu bringen. »Das Teleskop …«
    »Oh …« Miss Bunchberry stöhnte auf. »Nicht das Teleskop. Ich finde, meine liebe Bay, dass wir die Linsen entfernen und sie unter unseren Fersen zertreten sollten.«

    »Unsinn, Schwester. Dieses Teleskop gehörte zu Vaters größten Schätzen. Sag mir, Kind, hast du weit gesehen, als du durch die Augenmuschel blicktest?«
    Karigan fiel auf, dass sie gar nicht gefragt wurde, ob sie überhaupt hindurchgeschaut hatte. »Ich habe sehr weit gesehen. Zu weit. « Sie schilderte die Abfolge der Szenen, die ihr erschienen waren.
    »Ein Ausblick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft«, erklärte Miss Bayberry. »Ein solcher Gegenstand könnte die geistige Gesundheit zerrütten, würde man ständig davon Gebrauch machen. Vater besaß einen unglaublichen Willen, so dass er Abstand davon nahm, das Teleskop zu benutzen, wenn größere Entscheidungen anstanden. Glaubt mir, er spürte die Verlockung, doch er spürte auch, dass das, was ihn rief, eher die menschliche Neugier war, nicht so sehr der Gegenstand selbst. Wahrlich, niemand sollte zu viel von seiner eigenen Geschichte oder seiner Zukunft wissen.«
    Miss Bayberry richtete den durchdringenden Blick ihrer blauen Augen auf Karigan. »Denk daran, Kind, deine Zukunft ist nicht in Stein gemeißelt. Was das Teleskop dir gezeigt hat, ist das, was geschehen könnte, wenn die derzeitige Abfolge von Begebenheiten sich fortsetzt.«
    Das klang für Karigan, als hätte sie die Kontrolle über den Fluss ihres Lebens verloren. Kein sehr willkommener Gedanke. »Blickt Ihr jemals durch das Teleskop?« Die Schwestern schienen über all das so viel zu wissen.
    »Himmel, nein!«, sagte Miss Bayberry.
    »Das brauchen wir nicht«, fügte Miss Bunchberry hinzu.
    Die Damen sprachen nicht mehr über das Teleskop oder etwas anderes in der Bibliothek. Miss Bunch verließ für kurze Zeit den Salon und kehrte mit einem Spielbrett und Figuren
in mehreren Farben zurück. Sie stellte es vor ihnen auf den Tisch.
    »Bist du mit Intrige vertraut, mein Kind?«
    Karigan hatte das Spiel augenblicklich erkannt – in Selium war man ganz versessen darauf. Zwei Königreiche kämpften um die Vorherrschaft, und jede Figur besaß eine andere Fähigkeit. Wenn man die Steine in bestimmten Mustern anordnete, bedeutete das unterschiedliche Formen von Angriff oder Verteidigung.
    In diesem Fall bestanden die Figuren aus Elfenbein und Knochen in den traditionellen Farben Rot, Grün und Blau und waren dem Erscheinungsbild von Königen, Boten, Spionen, Soldaten und so weiter nachempfunden. Das Spiel war äußerst verzwickt, wenn man es als Dreier-Partie spielte, mit einem dritten Spieler, der aufs Geratewohl eingriff – ein unberechenbarer Faktor ohne wie auch immer geartetes festes Bündnis. Die beiden anderen Spieler konnten den Dritten um ein Bündnis angehen, doch der Dritte konnte beschließen, sich auf niemandes Seite zu schlagen und zu seinem eigenen Vorteil zu spielen. Was Intrige so aufregend machte, war, dass man nie im Voraus wissen konnte, was der Dritte tun würde.
    Aufregend, wenn man das Spiel mochte. Karigan mochte es nicht. Sie verlor immer. »Ich habe Intrige schon mehrmals gespielt, aber noch nie zu dritt.« Estral war ihre einzige Freundin in Selium gewesen. Es hatte nie eine dritte Person gegeben, mit der sie hätten spielen können.
    Miss Bunchberry klatschte in die Hände. »Herrlich! Bay und ich haben auch schon lange nicht mehr zu dritt gespielt. Kind, du wirst die dritte Spielerin sein, und wenn das erste Spiel nicht lange dauert, können wir tauschen.«
    Herrlich. Karigan vergaß nicht zu lächeln, und weil Etikette
den Damen ja so wichtig war, sagte sie: »Ich fühle mich geehrt.«
    »Das ist gut. Ich habe dem Gast die erste Wahl gelassen, wie es sich schickt.«
    Miss Bayberry nickte ihr feierliches Einverständnis.
    Sie spielten bis spät in die Nacht, und jeder war einmal als Dritter dran. Die sanftmütigen Schwestern verwandelten sich in unerbittliche Gegner, und Karigan fand sich wie üblich in der Defensive

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