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Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition)

Titel: Der magische Zirkel - Der Abgrund: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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jubelte Cassie. Scarlett war so gut wie gerettet.
    Ohne zu zögern, setzte sie ihren Weg fort. Während sie im Geiste den Hexenjägerfluch vor sich hin sagte, ging sie langsam und bedächtig, wie in tiefer Meditation versunken, auf das Haus zu.
    Kurz bevor sie die Eingangstür erreichte, konnte sie sehen, dass Wind und Wasser das Holz völlig morsch gemacht hatten. Das Fundament knarrte und ächzte in der Brise, als könne es jeden Moment zusammenkrachen. Cassie erwog, sich selbst mit einem Schutzzauber zu belegen oder vielleicht mit einem weiteren Zauber der Stille, damit sie sich unbehelligt ins Haus schleichen konnte. Aber dann verwarf sie den Gedanken wieder. Sie würde so eintreten, wie sie war, ohne feige Tricks. Die magischen Werkzeuge waren die einzige Macht, die sie brauchte.
    Cassie lauschte auf Stimmen, hörte aber keine. Die unheimliche Stille schürte erneut ihre Angst, dass Scarlett vielleicht bereits tot war. Ein Bild von ihrem Leichnam, der von der Decke hing und hin und her baumelte wie das Pendel einer Uhr – ticktack, ticktack –, spukte Cassie durch den Kopf. Aber sobald sie durch diese Tür trat, durfte sie sich auf keinen Fall ablenken lassen. Sie würde höchstens ein paar Sekunden haben, um den Fluch auszusprechen. Sprich den Fluch, rette Scarlett, und dann mach, dass du wegkommst, das war der Plan.
    Vorsichtig legte Cassie eine Hand auf das verfaulte Holz der Tür. Zu ihrer Überraschung war sie nicht abgesperrt, sondern sogar nur angelehnt. Sie drückte sachte dagegen und die Tür schwang mühelos auf. Cassie hatte bereits den Hexenjägerfluch auf den Lippen, als sich vor ihren Augen eine ganz andere Szene als im Traum auftat.
    Der Raum war groß und ordentlich eingerichtet. Die Wände waren meeresblau gestrichen und mündeten in strahlend weiße Deckenleisten. Der Parkettboden war frisch gewachst und es duftete nach Zedern. Das Holzfeuer im Kamin verströmte eine wohlige Wärme.
    Und da war Scarlett, ganz allein. Sie lümmelte sich auf einem verblichenen Sofa vor dem Kamin. Ihr rot gefärbtes Haar umspielte ihre Schultern und umrahmte ihr lächelndes Gesicht mit den rosigen Wangen.
    » Endlich«, sagte sie. » Ich hab mich so gelangweilt.«
    Cassie wusste sofort, dass sie einen schrecklichen Fehler gemacht hatte. Sie war in eine Falle getappt.

Kapitel Siebenundzwanzig
    » Komm und setz dich zu mir«, lud Scarlett sie ein. Sie lächelte durchtrieben.
    Cassie versuchte zu fliehen, aber plötzlich war sie wieder wie gelähmt. » Was geht hier vor?«
    » Du kannst näher kommen, nur weggehen kannst du nicht.« Scarletts Lächeln wurde strahlender.
    » Wo sind die Jäger?«, fragte Cassie.
    Scarlett zuckte mit den Schultern. » Keine Ahnung.«
    » Gibt es sie überhaupt?«
    » Und ob es die Jäger gibt«, antwortete Scarlett. » Sie haben meine Mutter getötet und sie sind mir bis hierher gefolgt. Sie haben mich nur nie geschnappt.«
    Sie klopfte auf den Platz neben ihr und bedeutete Cassie, sich auf das Sofa zu setzen. » Dein Zirkel hat keinen blassen Schimmer, worauf er sich bei den Jägern gefasst machen muss. Sie waren einfach die perfekte Tarnung für mich, um meine Zauber zum Eindringen in den Geist zu üben.«
    Also war das alles nur ein Trick gewesen. Die Traumbilder und die Vorstellung, sie habe über Zeit und Raum hinweg mit ihrer Schwester kommuniziert. Der Zirkel hatte recht gehabt. Cassie hatte nicht mehr klar denken können.
    Auch wenn sie sich nicht umdrehen und wegrennen konnte, so hatte sie doch immer noch die Werkzeuge, und sie bebten vor Energie. Sie würden ihr Schutz bieten.
    Sie berührte sie erneut und rief ihre Macht an. Doch diesmal wurde ihre Hitze unerträglich. Sie versengten ihre Haut, als würden sie ihre Macht gegen Cassie richten.
    » Spürst du das Brennen?«, fragte Scarlett.
    Irgendwie musste sie es geschafft haben, die Werkzeuge zu manipulieren. Cassie sog vor Schmerz scharf den Atem ein.
    » Ich werde sie dir abnehmen«, sagte Scarlett.
    Mühelos, mit einem einzigen Fingerschnippen, brachte sie die Meisterwerkzeuge in ihre Gewalt. Wie von einem Magneten angezogen, lösten sie sich von Cassies Körper und flogen in Scarletts ausgestreckte Hände.
    Wie konnte es sein, dass Scarlett so viel Einfluss auf die Werkzeuge hatte? Dass sie sie einfach so herbeiwinken konnte? Adam hatte recht gehabt, sie war eine mächtige Hexe, viel mächtiger, als Cassie es sich jemals hätte vorstellen können.
    » Es ist wirklich eine Schande, dass du dich nie in den dunklen

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