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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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die Lippe und machte wütend einen Schritt nach vorn. Sie hatte vor, Faye einen ordentlichen Stoß in den Magen zu versetzen. Doch Faye wich geschmeidig aus und versperrte dann ganz die Tür.
    »O h nein, meine Liebe. W ir haben noch ein W örtchen miteinander zu reden.«
    »I ch will aber nicht!«
    Faye ignorierte ihren Protest völlig. »I st er hier drin?« Sie lief schnell zu dem W alnussschrank und zog an einem Griff, aber die Schublade war, wie auch alle anderen, verschlossen. » V erdammt. A ber du kannst herausfinden, wo sie den Schlüssel versteckt. Ich möchte es so schnell wie möglich wissen, kapiert?«
    »F aye! Du hörst mir überhaupt nicht zu! Ich habe meine Meinung geändert. Ich werde es doch nicht tun.«
    Faye, die wie ein Panther im Zimmer herumgestreift war, um von der einzigartigen Gelegenheit Gebrauch zu machen, sich Dianas Sachen näher anzusehen, blieb abrupt stehen. Sie wandte sich langsam zu Cassie um und lächelte.
    »O h, Cassie«, sagte sie. »D u bringst mich noch ins Grab.«
    »E s ist mir ernst. Ich habe meine Meinung geändert.«
    Faye lächelte sie nur an, lehnte sich an eine W and und schüttelte langsam den Kopf. Ihre goldenen A ugen unter den schweren Lidern blitzten vor V ergnügen, die lange pechschwarze Mähne fiel ihr über die Schultern, als sie den Kopf bewegte. Sie hatte niemals schöner– oder gefährlicher– ausgesehen.
    »C assie, komm her.« Ihr Ton klang milde, doch leicht ungeduldig, wie der eines Lehrers, der sich mit einem begriffsstutzigen Schüler abgeben muss. »L ass mich dir etwas zeigen.« Sie packte Cassie bei den Schultern und zog sie ans Fenster. »S chau hinunter. W as siehst du?«, wollte sie wissen.
    Cassie hörte auf, sich zu wehren, und gehorchte. Sie sah den Klub, die absolute In-Clique der New Salem Highschool, die Kids, die von Schülern und Lehrern gleichermaßen mit Ehrfurcht betrachtet und gefürchtet wurden. Sie waren in Dianas Einfahrt versammelt, ihre Köpfe glänzten im letzten Licht der untergehenden Sonne. Suzans rotblonder Schopf wurde zu schimmerndem Rot, auf Deborahs dunklen Locken tanzten rubinfarbene Lichter, Laurels hellbraunes, langes und Melanies kastanienbraunes, kurzes Haar, die wirren hellblonden Mähnen der Henderson-Zwillinge– alle wurden hell erleuchtet vom rötlichen Glanz am Himmel.
    Und dann sah Cassie A dam und Diana, die eng zusammenstanden. Diana hatte ihren Kopf mit dem langen goldblonden Haar auf A dams Schulter gelegt. Er hielt sie beschützend im A rm. Sein eigenes Haar war dunkel wie schwerer roter W ein.
    »W enn du es ihr erzählst, wird es sie umbringen«, ertönte Fayes Stimme hinter Cassie. »D u wirst ihr V ertrauen in alles, woran sie je geglaubt hat, zerstören. Und du wirst ihr den einzigen Menschen wegnehmen, auf den sie sich blind verlassen und an den sie sich lehnen kann. Ist es das, was du willst?«
    »F aye…« Cassie kochte vor W ut.
    »U nd natürlich wirst du aus dem Klub verbannt. Das weißt du doch, oder? W as glaubst du, was Melanie und Laurel empfinden werden, wenn sie hören, dass du mit Dianas Freund herumgeknutscht hast? Keine von beiden wird jemals wieder ein W ort mit dir wechseln, selbst nicht, um die Zahl der Mitglieder vollständig zu erhalten. Der Zirkel wird also ebenfalls zerstört.«
    Cassie hatte die Zähne fest zusammengebissen. Sie hatte große Lust, Faye zu schlagen, aber was würde das schon bringen. Denn Faye hatte recht. Cassie glaubte, dass sie es aushalten würde, aus dem Klub ausgestoßen und wieder zur A ußenseiterin in der Schule zu werden; sie könnte es auch ertragen, diejenige zu sein, die dem Zirkel den Todesstoß versetzte. A ber die V orstellung von Dianas Gesicht, wenn sie erfuhr…
    Diana würde es nicht verkraften. Und sie würde Cassie kein W ort mehr glauben. Ihre hoffnungsvollen Fantasien, Diana alles zu beichten und auf ihr V erständnis zu hoffen, zerplatzten wie eine Seifenblase.
    »U nd was ich will, ist doch ganz vernünftig«, fuhr Faye sanft und fast einschmeichelnd fort. »I ch möchte mir den Schädel nur eine kleine W eile ansehen. Ich weiß schon, was ich tue. Du wirst ihn doch für mich holen, nicht wahr, Cassie? Noch heute?«
    Cassie schloss die A ugen. Hinter ihren geschlossenen Lidern glühte ein Licht, rot wie Feuer.

Kapitel Zwei
    Irgendwann auf ihrem W eg die Treppe hinunter hörte Cassie plötzlich auf, sich schuldig zu fühlen.
    Sie wusste nicht genau, was der A uslöser war. Sie wusste nur, dass es absolut notwendig war, wenn sie

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