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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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tief, unergründlich und absolut leidenschaftslos. Nick. Nick konnte Mädchen nicht leiden. Und Faye würde es egal sein. Faye redete nicht einmal mehr mit ihm. Nick versprach Sicherheit– aber würde er überhaupt mit ihr zu einer Party gehen wollen?
    Es gibt nur einen W eg, das herauszufinden, dachte sie.
    Nick war Deborahs Cousin und lebte bei ihren Eltern in der Crowhaven Road Nummer zwei. Das pfirsichfarbene Haus war heruntergekommen, die Garage stand meistens offen, und man konnte das A uto sehen, an dem Nick andauernd herumschraubte.
    Adam hatte gesagt, es wäre ein 69 er Mustang Coupé, etwas ganz Besonderes. Im Moment glich es jedoch mehr einem W rack auf vier W agenhebern.
    Als Cassie später am Nachmittag hinüberging, beugte Nick sich tief über die W erkzeugbank. Sein dunkles Haar glänzte im Licht der nackten Birne, die von der Decke hing. Er fummelte mit einem Schraubenzieher an einem Ersatzteil herum.
    »H i«, grüßte Cassie.
    Nick richtete sich auf. Er schien kein bisschen überrascht zu sein, sie zu sehen, aber Nick war ja nie überrascht. Besonders glücklich über ihren Besuch war er jedoch auch nicht. Er trug ein T-Shirt, das so mit Öl verschmiert war, dass es schwierig wurde, den A ufdruck zu lesen. A ber Cassie konnte die merkwürdigen W orte gerade noch entziffern: Gute Freunde verhindern, dass ihre Freunde Chevys fahren.
    Cassie räusperte sich. Ich geh einfach hin und frag ihn, hatte sie gedacht. A ber das stellte sich nun als unmöglich heraus. Nachdem er sie ein bis zwei Minuten wartend angestarrt hatte, wandte Nick sich wieder der W erkzeugbank zu.
    »I ch wollte zu Diana«, erklärte Cassie gezwungen fröhlich. »U nd da dachte ich, schau doch mal vorbei und sag Hallo.«
    »H allo«, erwiderte Nick, ohne aufzusehen.
    Cassies Mund war trocken. W ie war sie nur auf die Idee gekommen, dass sie dazu fähig war, einen Jungen zu einer Party einzuladen? W as bedeutete es schon, dass letztes Mal so viele mit ihr tanzen wollten? Das war sicher nur ein glücklicher Zufall gewesen. Und außerdem hatte sich Nick nicht in ihrer Nähe aufgehalten.
    Sie versuchte, ganz beiläufig zu klingen. »W as machst du eigentlich…«, sie hatte fortfahren wollen: a n Halloween. Doch ihre Kehle war mit einem Mal wie zugeschnürt und sie bekam A ngst. Stattdessen beendete sie den Satz mit leicht quiekender Stimme: »… im Moment so?«
    »I ch repariere den V ergaser«, erwiderte Nick kurz angebunden.
    »O h.« Cassie suchte hektisch nach einem neuen Gesprächsthema. »U nd… was ist das?« Sie hob einen kleinen Metallball von der W erkzeugbank auf.
    »D er V ergaser.«
    »A ha.« Cassie betrachtete den kleinen Ball. »W eißt du, Nick, ich hab mich gefragt…« Sie wollte das Teil wieder hinlegen, »… ob du vielleicht Lust hast… Huch!«
    Der Ball schoss aus ihren verschwitzten Fingern wie die Kerne aus einer W assermelone und landete mit einem Plopp irgendwo unter der W erkzeugbank und verschwand. Cassie sah erschrocken auf. Nick knallte den Schraubenzieher hin und fluchte.
    »E s… es tut mir leid, Nick. Echt…«
    »W ieso musstest du das Teil auch anpacken? W as willst du überhaupt hier?«
    »I ch…« Cassie blickte in sein zorniges Gesicht und das letzte Fünkchen Mut verließ sie. »E s tut mir leid«, stammelte sie erneut und floh.
    Raus aus der Garage und die Einfahrt hinunter. Ohne nachzudenken, wandte sie sich auf der Straße nach rechts, um nach Hause zu gehen. Sie hatte sowieso keine Lust, Diana zu besuchen. V ermutlich war A dam dort. A ls sie die Crowhaven Road hinauflief, brannten ihre W angen immer noch, und ihr Herz schlug wie wild.
    Es war von A nfang an eine blöde Idee gewesen. Suzan hatte recht, Nick war ein Leguan. Er besaß keine normalen, menschlichen Gefühle. Cassie hatte gar nicht erwartet, dass er sich freuen würde, mit ihr zur Party zu gehen. Sie hatte nur gedacht, es wäre ihm vielleicht egal, weil er in jener Nacht im Heizungskeller so nett zu ihr gewesen war. A ber nun hatte er sein wahres Ich gezeigt. Sie war nur froh, dass sie ihn nicht schon gefragt hatte, bevor ihr dieses Ding aus der Hand gerutscht war– das wäre die größte Blamage gewesen.
    Selbst jetzt war ihre Brust noch heiß und wie zugeschnürt und ihre A ugen brannten. Sie achtete darauf, stur geradeaus zu schauen, als sie erst an Melanies und dann an Laurels Haus vorbeiging. Sie wollte keine von beiden sehen.
    Die Sonne war gerade untergegangen und die Farben der Umgebung schienen zu entschwinden. Es

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