Der magische Zirkel - Der Verrat
aus dem Fenster. »D anke, dass du mir dieses V iech vom Leib gehalten hast.«
»K eine Ursache. Jederzeit wieder«, antwortete Cassie leicht benommen. A ls sie wegfuhren, fiel ihr auf, dass die zwei sie gar nicht gefragt hatten, warum sie plötzlich unbedingt mit Diana sprechen musste. V ielleicht waren sie so daran gewöhnt, sich selbst ungewöhnlich zu verhalten, dass sie sich nicht wunderten, wenn es andere auch taten.
Mr Meade öffnete die Tür, und Cassie fiel auf, dass es schon spät sein musste, wenn er vom Büro zu Hause war. Er rief Diana nach oben etwas zu und Cassie stieg die Treppe hinauf.
»C assie!«, rief Diana und sprang auf, als sie ihr Gesicht sah. »W as ist los?«
Adam saß auf dem Bett, er stand ebenfalls erschrocken auf.
»I ch weiß, dass es spät ist– tut mir leid–, aber wir müssen reden. Ich war in den Hexenverliesen.«
» W o warst du? Hier, nimm das. Deine Hände sind kalt wie Eis. Jetzt fang noch einmal an, ganz ruhig.« Diana drängte sie, sich zu setzen, und wickelte sie in einen Pullover.
Langsam und manchmal stockend, erzählte Cassie ihre Geschichte, wie die Henderson-Zwillinge sie aufgelesen und mit nach Salem genommen hatten. Die Sache mit dem Kürbisfeld ließ sie aus, aber sie berichtete, wie sie in die Hexenverliese gestiegen waren und wie sie dort, als sie den V ortrag mit anhörte, plötzlich die V erbindung hergestellt hatte. Zu Tode gepresst werden– Felsrutsch; erhängen– gebrochener Hals.
»U nd? W as bedeutet das?«, fragte Diana, als sie fertig war.
»I ch weiß es auch nicht genau«, gab Cassie zu. »D och es sieht ganz so aus, als gäbe es einen Zusammenhang zwischen den drei Todesfällen und der A rt, wie die Puritaner die Menschen bestraft haben.«
»D ie schwarze Energie ist das V erbindungsglied«, meinte A dam leise. »D ieser Schädel wurde von dem ersten und ursprünglichen Hexenzirkel benutzt, der zur Zeit der Hexenprozesse gewirkt hat.«
»A ber das würde nicht Koris Tod erklären«, protestierte Diana. »W ir haben den Schädel erst aktiviert, als sie schon tot war.«
Adam wurde blass. »N ein. A ber ich fand den Schädel an jenem Tag, an dem sie starb. Ich habe ihn aus dem Sand geholt…« Er und Cassie sahen sich an und Cassie packte plötzlich das pure Entsetzen.
»S and. Um das Böse unschädlich zu machen«, flüsterte sie. Sie blickte zu Diana. »D as steht in deinem Buch der Schatten. W ie man ein Ding mit Sand oder Erde bedeckt, um dem Bösen seine Macht zu nehmen. Genau wie…« Sie biss sich rechtzeitig auf die Zunge. Jetzt hätte sie sich fast verraten und gesagt: »G enau wie du den Schädel am Strand vergraben hast.«
»G enau wie ich ihn gefunden habe«, beendete A dam den Satz für sie. »J a. Und du hältst es für möglich, dass die schwarze Energie aktiviert wurde, nur weil ich ihn herausgeholt habe? A ber das würde bedeuten, dass der Schädel so stark, so mächtig ist…« Er verstummte. Cassie konnte sehen, dass er versuchte, diese V orstellung zu bekämpfen. Er wollte es nicht glauben. »I ch habe etwas gespürt, als ich ihn aus diesem Loch gezogen habe«, fügte er leise hinzu. »M ir wurde schwindlig. Das könnte die schwarze Energie bewirkt haben, die entwichen ist.« Er schaute Cassie an. »D u glaubst nun, dass diese… dieses Böse nach New Salem gekommen ist und Kori getötet hat?«
»I ch… ich weiß nicht.« Cassie war ganz elend zumute. »K eine A hnung, warum es so etwas tun sollte. A ber jedes Mal wenn wir den Schädel hervorgeholt haben, ist hinterher jemand ums Leben gekommen. Und zwar auf die A rt, wie die Puritaner die Hexen zu töten pflegten.«
»D arin liegt der Haken. Merkst du es nicht?«, rief Diana aufgeregt. »N iemand hat den Schädel benutzt, bevor Jeffrey starb. Er ist an einem absolut sicheren Ort…« Sie zögerte und fuhr dann schnell fort: »E uch kann ich es natürlich verraten. Er ist am Strand in Sicherheit. Und immer noch an derselben Stelle vergraben. Ich sehe alle paar Tage nach. A lso gibt es diese Eins-zu-eins-Verbindung nicht.«
Cassie war sprachlos. Ihrem ersten Impuls folgend, hätte sie am liebsten geschrien: »A ber jemand hat den Schädel benutzt!« Doch das wäre der helle W ahnsinn gewesen. Die Sache mit Faye konnte sie Diana niemals gestehen– und jetzt saß sie in der Klemme. Sie begann, innerlich heftig zu zittern. Oh nein, du irrst, Diana. Es gibt eine Eins-zu-eins-Verbindung!, dachte sie bitter.
Aktiviere den Schädel und jemand stirbt. Und sie, Cassie, war
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