Der magische Zirkel - Der Verrat
annst du mich auch mitnehmen? Ich bin total k. o.«, sagte Diana, und Melanie nickte.
Cassie bemerkte kaum, wie der Rest sich verabschiedete. Sie hatte nur A ugen für A dam, der in seinem Jeep nach Norden fuhr, und für Diana, die mit Melanie und Deborah in die entgegengesetzte Richtung wollte.
Keine Herne-Diana-Zeremonie heute Nacht, dachte sie und war erleichtert. Doch noch ein anderes Gefühl meldete sich leise in ihr. Schadenfreude. Es war falsch. Es war böse. A ber sie konnte nicht anders.
Als sie in Nicks A uto stieg, sah sie, dass Faye sie mit hochgezogenen A ugenbrauen anlächelte, und bevor sie wusste, was sie da tat, lächelte sie zurück.
Am nächsten Tag trat Cassie aus dem Haus und blieb erschrocken stehen. Die Zuckerahornbäume in der Straße hatten sich verändert. Die glühenden Farben, die sie an Feuer erinnert hatten, waren verschwunden. Und mit ihnen das ganze Laub. Jeder A st war kahl.
Die Bäume sahen aus wie Halloween-Gerippe.
»N ick möchte nicht, dass wir an seinem Geburtstag morgen viel machen«, erzählte Laurel. »I ch wünschte, wir könnten eine richtige Überraschungsparty für ihn steigen lassen.«
Deborah schnaubte verächtlich. »E r würde sich umdrehen und abhauen.«
»I ch weiß. Nun, wir werden eben versuchen, uns für ihn etwas auszudenken, was ihm nicht zu kindisch vorkommt. Und«, Laurels Miene erhellte sich, »w ir können es bei den anderen Geburtstagen wieder wettmachen.«
»W elchen anderen Geburtstagen?«, fragte Cassie.
Alle Mädchen des Klubs sahen sie an. Sie saßen im Hinterzimmer der Cafeteria und hielten eine Geheimbesprechung ab, während die Jungen dafür sorgten, dass Nick nicht hereinkam.
»H eißt das etwa, du weißt nichts über unsere Geburtstagssaison?«, fragte Suzan ungläubig. »J a, hat Diana dir denn nichts darüber erzählt?«
Diana wollte etwas sagen, überlegte es sich jedoch anders. W ahrscheinlich will sie nicht zugeben, dass wir uns nicht mehr viel privat unterhalten, dachte Cassie.
»A lso, wollen wir mal sehen, ob ich es richtig auf die Reihe kriege.« Faye kicherte und schaute nach oben. Sie begann, an den Fingern abzuzählen. Ihre langen blutroten Fingernägel glühten im Licht der Neonröhren. »N ick hat am 3 . November Geburtstag. A dam am fünften. Melanie am siebten. Ich– oh, und natürlich auch Diana– am 10 . November…«
»M achst du W itze?«, unterbrach Cassie sie.
Laurel schüttelte den Kopf, während Faye einfach fortfuhr: »C hris und Doug sind am 17 . November geboren. Suzan ist am 24 . November geboren und Deborah am 28 . Laurel, nun…«
»I ch habe am 1 . Dezember Geburtstag«, warf Laurel ein. »U nd Sean am 3 . Dezember. Das wär’s dann auch schon.«
»A ber…« Cassie verstummte. Sie konnte es nicht glauben. Nick sollte nur einen Monat älter sein als Sean? Und alle anderen Hexenkinder waren nur acht oder neun Monate älter als sie selbst? »A ber du und Sean, ihr geht doch genau wie ich erst in die 11 . Klasse«, sagte sie zu Laurel. »U nd mein Geburtstag ist am 23 . Juli.«
»W ir haben das Einschulungsdatum knapp verfehlt«, klärte Laurel sie auf. »S tichtag ist immer der 30 . November. A lle, die danach geboren werden, müssen ein neues Schuljahr abwarten. Deshalb mussten wir auch traurig zu Hause bleiben, während die anderen schon alle in den Kindergarten durften.« Sie tat so, als wischte sie sich ein paar Tränen weg.
»T rotzdem…« Cassie fehlten die W orte. »F indet ihr das nicht ziemlich ungewöhnlich? Ihr seid alle innerhalb eines Monats geboren worden.«
Suzan lächelte verschmitzt. »D er März war in jenem Jahr sehr nass. Unsere Eltern sind oft zu Hause geblieben.«
»O kay, es mag merkwürdig erscheinen«, sagte Melanie. »D och Tatsache ist, dass die meisten unserer Eltern auch fast gleichzeitig geheiratet haben. A lso ist es eigentlich nicht überraschend.«
»A ber…« Cassie fand es trotzdem ungewöhnlich, obwohl die Mitglieder des Klubs offensichtlich so daran gewohnt waren, dass sie nicht mehr darüber nachgrübelten. Und warum passe ich nicht in dieses Muster?, dachte sie. W ahrscheinlich weil ich zur Hälfte eine Outsiderin bin. Sie zuckte mit den Schultern. Melanie hatte wahrscheinlich recht. A ußerdem gab’s keinen Grund, sich darüber Gedanken zu machen. Sie ließ das Thema fallen und alle kehrten zur Planung für Nicks Party zurück.
Schließlich beschlossen sie, alle Geburtstage der ersten W oche zusammenzulegen– Nicks, A dams und Melanies– und die
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