Der magische Zirkel - Der Verrat
Kristallschädels gesehen hatte.
Steh auf, Cassie.
Die unausgesprochenen W orte bildeten sich in ihrem Kopf. Und als hätten sie eine unheimliche Macht über sie, spürte Cassie, wie sie sich unwillkürlich langsam erhob.
Komm mit mir, Cassie.
Die anderen stellten immer noch Fragen und wie aus weiter Ferne konnte Cassie hektisches Bellen hören. A ber viel lauter war die Stimme in ihrem Kopf.
Cassie, komm.
Sie war aufgestanden. Die wirbelnde Dunkelheit schien inzwischen weniger durchsichtig zu sein. Sie wurde fester, nahm deutlicher Gestalt an– und streckte eine geisterhafte Hand aus.
Cassie griff nach ihr, um sie zu nehmen.
Kapitel Dreizehn
»C assie, nein!«
Später würde Cassie sich daran erinnern, dass es Diana gewesen war, die geschrien hatte. Jetzt jedoch drang die W arnung nur wie durch einen dichten Nebel zu ihr und die W orte klangen langsam und schleppend. Ohne Bedeutung, wie das unaufhörliche, verrückte Bellen irgendwo weit weg. Cassies Fingerspitzen berührten die durchsichtigen schwarzen Fingerspitzen vor ihr.
Sofort durchzuckte sie ein elektrisierendes Gefühl wie damals, als sie den Hämatit gefunden hatte. Sie schaute erschrocken hoch, von ihrer Hand zu dem Gesicht aus wirbelnden Rauchschwaden, und sie erkannte es…
Dann zerbrach alles.
Ein Platschen war zu hören und eiskalte Tropfen bespritzten Cassie von oben bis unten.
Zur gleichen Zeit erklang das zischende Geräusch von rot glühenden Scheiten, die plötzlich gelöscht wurden. Der Mann aus Rauch veränderte sich, wurde kleiner, löste sich auf, als würde er zurück in das sterbende Feuer gezogen, von dem nur noch durchnässte schwarze Holzkohle übrig war.
Adam stand außen auf der anderen Seite des Kreises und hielt den Eimer, dessen Inhalt das Feuer gelöscht hatte. Raj wachte mit gesträubtem Fell und fletschenden Zähnen an seiner Seite.
Cassies Blick wanderte von ihrer ausgestreckten Hand zu A dams weit aufgerissenen A ugen. Sie schwankte. Dann wurde die W elt um sie herum ganz weich und grau und sie fiel in Ohnmacht.
»D u bist jetzt in Sicherheit. Bleib still liegen.« Die Stimme schien aus großer Entfernung zu kommen, aber sie besaß eine ruhige A utorität. Diana, dachte Cassie benommen, und eine große Sehnsucht überfiel sie. Sie wollte Dianas Hand halten, aber es machte zu viel Mühe, sich zu bewegen oder gar die A ugen zu öffnen.
»H ier ist Lavendelwasser«, kam eine andere Stimme, heller und hastiger. Laurel. »R eib sie damit ein, so…«
Cassie fühlte eine Kühle auf ihrer Stirn und ihren Handgelenken. Der liebliche, reine Duft ließ ihren Kopf wieder ein bisschen klarer werden.
Sie konnte jetzt andere Stimmen verstehen: »… vielleicht, aber ich weiß immer noch nicht, wie zum Teufel A dam das gemacht hat. Ich konnte mich nicht bewegen– war wie gelähmt.«
Das war Deborah.
»I ch auch. W ie angewurzelt.« Sean.
»A dam, würdest du dich bitte setzen, damit Laurel dich ansehen kann? Bitte! Du bist verletzt«, erklang Melanies Stimme, und plötzlich konnte Cassie die A ugen öffnen. Sie setzte sich auf und das feuchte Tuch fiel von ihrer Stirn in ihren Schoß.
»N ein, Cassie. Bleib liegen.« Diana versuchte, sie sanft zurückzustoßen. Cassie starrte A dam an.
Sein wunderschönes Haar stand in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Seine Haut war rot wie bei einem schweren Sonnenbrand, und seine Kleider sahen feucht aus und so zerzaust, als sei er in einen Orkan geraten. »I ch bin okay«, sagte er zu Melanie, die ihn auf einen Stuhl drücken wollte.
»W as ist geschehen? W o sind wir?«, fragte Cassie. Sie lag auf einer Couch in einem ärmlichen W ohnzimmer, das sie eigentlich wiedererkennen sollte, aber sie war völlig verwirrt.
»W ir haben dich zu Laurel nach Hause gebracht«, erklärte Diana. »W ir wollten deine Mutter und deine Großmutter nicht beunruhigen. Du bist ohnmächtig geworden. A ber A dam hat dir das Leben gerettet.«
»E r ist durch die vier Schutzkreise gestürmt«, sagte Suzan mit Bewunderung in der Stimme.
»D umm«, kommentierte Deborah. »A ber eindrucksvoll.«
Und dann kam Fayes Kommentar. »I ch glaube, eine solche Tat setzt eine geradezu unglaubliche… Hingabe voraus.«
Es entstand eine überraschte Pause. Dann sagte Laurel: »D u kennst doch A dam und sein Pflichtgefühl. Natürlich hat er sich völlig unserer Sache verschrieben.«
»I ch hätte dasselbe gemacht– und Doug auch–, wenn wir hätten aufstehen können«, beharrte Chris.
»U nd wenn ihr daran
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