Der magische Zirkel - Der Verrat
gedacht hättet– was ihr auch nicht konntet«, fügte Nick trocken und ein bisschen grimmig hinzu. Sein Gesicht war düster.
Cassie sah zu, wie Laurel A dams Gesicht und seine Hände mit einem feuchten Handtuch abtupfte. »E ine Mischung aus A loe und W eidenborke«, erklärte sie. »D amit die V erbrennungen nicht schlimmer werden.«
»C assie?«, fragte Diana sanft. »K annst du dich daran erinnern, was geschehen ist, bevor du ohnmächtig wurdest?«
»A lso… ihr habt alle Fragen gestellt– zu viele Fragen. Und dann– ich weiß nicht, hörte ich diese Stimme in meinem Kopf. Das Ding starrte mich an…« Plötzlich kam ihr ein Gedanke. »D iana– damals bei der Schädelzeremonie in deiner Garage, weißt du noch, wie du den Schädel unter dem Tuch gebracht hast?« Diana nickte. »H ast du ihn unter dem Stoff auf eine bestimmte A rt in den Kreis gestellt?«
Diana war überrascht. »J a, da gab es etwas, was mir ein wenig Sorgen bereitet hat. Ich hatte den Schädel so hingestellt, dass er auf den Platz blickte, an dem ich immer sitze– aber als ich das Tuch abnahm, schaute er in die entgegengesetzte Richtung.«
»N ämlich mich an«, erklärte Cassie. »D as bedeutet, entweder hat ihn jemand gedreht… oder der Schädel hat es selbst getan.«
Sie sahen einander verwirrt und ein wenig ängstlich an. A ber wenigstens redeten sie wieder miteinander. Cassie fühlte sich Diana so nah wie schon seit W ochen nicht mehr. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, reinen Tisch zu machen, dachte sie.
»D iana«, begann sie, doch da fiel ihr etwas auf. A dams Maske aus Eicheln und Blättern lag auf einem Stuhl neben Diana. Diana strich mit einer Hand leicht darüber, als wollte sie Trost suchen. Eine völlig unbewusste Geste– aber eine, die alles aussagte. Groll stieg in Cassie auf. Herne und die Göttin Diana gehörten doch zusammen, oder nicht? Und Diana wusste es. Später in der Nacht würden sie vielleicht die kleine Zeremonie vollziehen, von der Faye gesprochen hatte.
Cassie schaute auf und merkte, dass Faye sie mit leicht spöttischem Blick betrachtete. Dabei lächelte sie unmerklich.
»W as ist los?«, fragte Diana gerade. »C assie?«
»N ichts.« Cassie starrte auf den abgenutzten violetten Teppich, der den Holzboden zum Teil bedeckte. »N ichts. Mir geht’s wieder gut«, fügte sie hinzu. Das stimmte. Ihre V erwirrtheit war fast weg. Doch die Erinnerung an das rauchverschleierte Gesicht blieb.
»W as für ein Ende für unser Halloween.« Laurel seufzte.
»W ir hätten bei der Schulparty bleiben sollen.« Suzan setzte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »W ir haben gar nichts erfahren und zu allem Überfluss ist Cassie verletzt worden.«
»D och, wir haben etwas Neues gelernt. Nämlich dass Black Johns Geist immer noch hier in der Gegend herumspukt– und dass er gefährlich ist«, sagte A dam. »I st doch klar, dass er unsere Fragen nicht beantworten wollte.«
»U nd er ist stark«, fügte Diana hinzu. »M ächtig genug, um uns so zu beeinflussen, dass wir alle wie gelähmt waren.« Sie schaute Cassie an. »A lle, außer Cassie. Ich frage mich, warum.«
Cassie verspürte leichtes Unbehagen und sie zuckte mit den Schultern.
»I m Grunde ist es egal«, wandte Melanie ein. »I n wenigen Stunden ist Halloween vorbei und danach hat er keine Macht mehr.«
»A ber wir wissen immer noch nicht mehr über den Schädel. Oder über Kori«, sagte Doug ungewöhnlich ernst.
»U nd ich glaube, wir können nicht einmal sicher sein, dass Black John böse ist«, kam Fayes dunkle Stimme. »V ielleicht hatte er nur keine Lust zum Reden.«
»A ch, sei doch nicht albern«, begann Laurel.
Bevor ein Streit ausbrechen konnte, schlichtete Diana. »H ört mal, es ist spät und wir sind alle müde. Heute A bend werden wir keines der Rätsel mehr lösen. W enn Cassie sich wirklich wieder gut fühlt, denke ich, sollten wir alle nach Hause gehen und uns ein bisschen ausruhen.«
Es entstand eine Pause. Dann nickten alle zustimmend.
»W ir können in der Schule weiter darüber reden– oder an Nicks Geburtstag«, schlug Laurel vor.
»I ch bringe Cassie nach Hause«, sagte Nick von der Tür aus.
Cassie warf ihm einen schnellen Blick zu. Er hatte nicht viel geredet, während sie auf der Couch gelegen hatte– aber er war da gewesen. Er war mit dem Rest hergekommen, um sicherzugehen, dass ihr nichts fehlte.
»D ann kann Deborah mit mir fahren«, bot Melanie an. »S ie ist doch mit dir gekommen, Nick, oder?«
»K
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