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Der magische Zirkel - Der Verrat

Titel: Der magische Zirkel - Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Smith
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Meisterin unseres Zirkels.«
    Faye stand auf.
    Sie war niemals so groß erschienen, so furchterregend schön.
    Stumm hielt sie Diana die Hand hin.
    Aber das war keine Geste der Freundschaft. Fayes offene Hand mit den langen roten Fingernägeln forderte. Und als A ntwort darauf stand Diana ebenfalls langsam auf. Sie löste das silberne A rmband von ihrem Oberarm.
    Adam hatte, wie vom Donner gerührt, zugesehen. Jetzt sprang er auf. »W artet mal eine Minute…!«
    »E s hat keinen Zweck, A dam.« Melanies Stimme klang wie tot. »D ie W ahl war fair. Nichts kann jetzt noch geändert werden.«
    Faye nahm das silberne A rmband mit den geheimnisvollen Runenzeichen und befestigte es um ihren eigenen nackten Oberarm. Es hob sich im Mondlicht glitzernd von ihrer gebräunten Haut ab.
    Dianas Finger zitterten heftig, als sie versuchte, das Strumpfband abzustreifen. Laurel murmelte etwas, wischte sich ärgerlich die Tränen ab, kniete sich vor Diana hin und zog an dem Band aus Leder und blauer Seide. Endlich löste es sich und Laurel stand auf. Einen Moment sah es so aus, als würde sie es Faye ins Gesicht werfen.
    Aber Diana nahm es und legte es in Fayes Hand.
    Faye trug das gleiche an beiden Seiten hoch geschlitzte, schimmernde Kleid wie bei der Halloween-Party. Sie befestigte die silberne Schnalle des Strumpfbands um ihren linken Oberschenkel.
    Dann hob Diana die Hände zu ihrem Haar und nahm das Diadem ab. Feine helle Haarsträhnen blieben an der silbernen Krone hängen.
    Faye riss sie ihr fast aus der Hand.
    Sie hielt das Diadem hoch, als wollte sie es dem Zirkel, den vier Schutzelementen und der ganzen W elt zeigen. Dann drückte sie es sanft auf ihren eigenen Kopf. Der Halbmond in seiner Mitte glänzte in ihrem wilden schwarzen Haar.
    Die Mitglieder atmeten gleichzeitig tief aus.
    Cassie wusste nicht, wie sie eigentlich aufgestanden war, aber plötzlich rannte sie. Sie brach aus dem Kreis aus und rannte am Ozean entlang. Ihre Füße versanken im nassen Sand. Sie rannte, bis jemand sie von hinten packte und aufhielt.
    »C assie!« A dam sah ihr direkt in die A ugen, als würde er nach ihrer Seele suchen.
    Cassie schlug nach ihm.
    »C assie! Ich weiß, dass du es nicht tun wolltest! Sie hat dich irgendwie dazu gezwungen, nicht wahr? Sag’s mir, Cassie!«
    Cassie versuchte, ihn abzuschütteln. W arum belästigte er sie? Sie war plötzlich wütend auf A dam und Diana und ihr unerschütterliches V ertrauen in sie.
    »I ch weiß, dass sie dich gezwungen hat«, erklärte A dam mit Nachdruck.
    »N iemand hat mich gezwungen!« Cassie schrie fast. Dann hörte sie auf, sich zu wehren. Sie standen beide, nach A tem ringend, da und starrten sich an.
    »D u gehst besser zurück«, stieß Cassie hervor. »W ir dürfen nicht allein sein – erinnerst du dich an unseren Eid? Obwohl ich kaum glaube, dass du in letzter Zeit viel an ihn hast denken müssen. Es ist ziemlich leicht für dich geworden, ihn zu halten, stimmt’s?«, fügte sie bitter hinzu.
    »C assie, was ist los?«
    »N ichts ist los! Geh, A dam. Geh doch endlich, sonst…« Bevor Cassie an sich halten konnte, hatte sie A dams A rm mit festem Griff gepackt und zog ihn an sich heran. Dann küsste sie ihn. Es war ein harter, wütender Kuss, und in dem Moment, in dem sie ihn wieder losließ, war sie genauso verblüfft wie er.
    Sie sahen einander sprachlos an.
    »G eh zurück.« Cassie konnte ihre eigene Stimme kaum hören, so laut klopfte ihr Herz. Es war vorbei, alles vorbei. Ihr war so kalt… nicht nur auf ihrer Haut, sondern tief in ihr drin. Ihr Innerstes fror. Gefror zu schwarzem Eis. A lles um sie herum war schwarz.
    Sie stieß A dam weg und machte sich auf den W eg zu dem entfernten Glühen des Lagerfeuers.
    »C assie!«
    »I ch jedenfalls gehe zurück. Um unserer neuen Meisterin Glück zu wünschen.«
    Im Zirkel herrschte Chaos. Laurel weinte, Deborah schrie, Chris und Doug funkelten einander an wie zwei kampfbereite Kater und beschimpften sich wüst. Sean versteckte sich hinter Faye, um auf Distanz zu Melanie zu gehen, die ihn verächtlich ansah. Suzan versuchte vergeblich, zwischen Doug und Chris zu schlichten, während Faye laut lachte. Nur Nick und Diana waren ganz still. Nick rauchte schweigend, ein Stückchen von der Gruppe entfernt, und betrachtete die Mitglieder mit verengten A ugen.
    Diana stand wie versteinert noch genau an der Stelle, an der sie sich befunden hatte, als Cassie aus dem Zirkel geflohen war. Sie schien das Durcheinander um sie herum weder zu

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