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Der Mahlstrom: Roman (German Edition)

Der Mahlstrom: Roman (German Edition)

Titel: Der Mahlstrom: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frode Granhus
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begegnet.«
    »Haben Sie es noch mal versucht?«
    »Ein paar Mal. Ich hätte ihn ja ins Café mitnehmen können oder so was.«
    »Aber sie hat abgelehnt?«
    »M-hm.«
    »Womit hat sie das begründet? Dass es zu spät wäre?«
    »So was in der Art.«
    »Und jetzt haben Sie keinen Kontakt mehr?«
    Olaussen schüttelte den Kopf.
    »Wann haben Sie zum letzten Mal mit ihr geredet?«
    »Letzten Herbst. Sie hat mir gesagt, ich soll mich verpissen.«
    »Keine weiteren Erklärungen?«
    »Sie hat gesagt, dass er einen ordentlichen Vater braucht, dass er ein Mensch aus Fleisch und Blut ist und keine verdammte Zeichentrickfigur.«

10
Bergland
    »Jetzt ist es also ernst.« Lensmann Bergithon Brocks schälte sich aus seiner Jacke und hielt den Schlips von der Tischkante weg. Sie saßen wieder im Büro, und alle vier Polizisten waren anwesend. »Wir haben es anscheinend mit einem Mordversuch zu tun.«
    »Versuch?«, fragte Norvald Bøe, ehemaliger Lensmann – bevor er freiwillig zurücktrat – und mit seinen einundsechzig Jahren auch der Dienstälteste.
    »Sie war noch am Leben, als sie abtransportiert wurde. Und als ich vor fünf Minuten mit dem Krankenhaus telefoniert habe, war sie es auch noch.« Brocks fuhr sich mit der Hand über die Wange, als wollte er prüfen, wie weit sein Bartwuchs seit der letzten Rasur schon wieder fortgeschritten war. »Wir haben Grund zu der Annahme, dass es sich bei dem Opfer um Ellen Steen handelt, allerdings unter Vorbehalt. Wir stehen in ständigem Kontakt mit dem Krankenhaus, und wenn es so ist, wie wir glauben, werden wir bald Kontakt mit den Angehörigen aufnehmen können, um die Frau eindeutig identifizieren zu lassen. Ich habe auch schon mit dem Landeskriminalamt gesprochen. Wenn sie zu Bewusstsein kommt und den Tathergang schildern kann, können wir wohl nicht mit Verstärkung rechnen. Aber andernfalls bekommen wir Hilfe von einem ihrer Ermittlungsteams. Soweit ich weiß …«, er fing den Blick seines Vorgängers auf, »… ist das der erste Mord oder Mordversuch in Bergland in neuerer Zeit, oder?«
    »Ganz sicher. Wir hatten mal einen, der sich mit einem Gewehr verschanzt und gedroht hat, seiner Frau den Kopf abzuschlagen, aber kaum war sein Rausch verflogen, hat er um Verzeihung gebettelt.« Der ehemalige Lensmann hatte eine Stimme, die wie geschaffen war für Hörbücher der düsteren Art – gedämpft und rau.
    »Das ist also für uns alle eine neue Situation.« Brocks sah den Männern am Tisch in die Augen. »Das bedeutet, dass wir auch entsprechend handeln müssen. Der Tatort ist abgesperrt, und wenn ich das recht verstanden habe, ist eine erste Untersuchung vorgenommen worden?« Der Blick, den er Lind zuwarf, schien zu bestätigen, was Niklas zu spüren glaubte, dass es nämlich mit der Chemie zwischen den beiden eine holprige Angelegenheit war.
    Lind nickte. »Niklas und ich haben eine Stunde lang die Umgebung abgesucht. Haben aber nichts gefunden außer Treibholz und Müll.«
    Niklas nickte zustimmend, bevor er die Tüte mit dem Sand auf den Tisch legte. »Das ist Sand von der Fläche rund um ihren Kopf. Darin befindet sich irgendeine klebrige Masse, die ich gern analysieren lassen würde.«
    »Gut.« Brocks schien sofort erleichtert, als er hörte, dass es einen ersten zaghaften Ansatz gab. »Bevor wir mit der Organisation und der Einteilung in Arbeitsgruppen anfangen … Wir wissen ja alle von diesen Puppen, die haben sicherlich Anlass zu einigen Scherzen gegeben. Aber es wäre übertrieben zu behaupten, dass wir ihnen besondere Aufmerksamkeit geschenkt hätten. Wenn ich das richtig verstanden habe, kann ein Zusammenhang nicht ausgeschlossen werden, stimmt das?«
    Lind hob zwei Puppen vom Boden auf und hielt sie hoch. »Diese ist zuerst gekommen. Diese gerade erst gestern. Aber noch interessanter ist …«, theatralischer Auftritt der nächsten Puppe, »… die Puppe, die dazwischen angeschwemmt wurde. Wollen wir mal annehmen, dass diese Schönheit Japanerin ist? Auf jeden Fall ist ihr Kleid nahezu identisch mit dem Kleid, in dem Ellen Steen gefunden wurde. Ich glaube aber, wir sollten die Sache noch mit etwas Vorsicht genießen. Keiner von uns kann wohl behaupten, wirklich ein Auge für Kleider zu haben.«
    Niklas widersprach. »Die Farbe ist dieselbe, und sie hat auch diese Dinger hier oben am Hals. Ich bin ziemlich sicher, dass das Kleid identisch ist, oder besser gesagt: dass es so gemeint war.«
    »Wenn das alles ist, was wir bis morgen haben, würde ich vorschlagen, dass

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