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Der Maler und die Lady (German Edition)

Der Maler und die Lady (German Edition)

Titel: Der Maler und die Lady (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Geschäften über die Merrick-Galerie abwickelt.“
    „Im Laufe der Jahre schon. Vor mehr als dreißig Jahren hatte Papa dort seine erste Ausstellung. Es hat sozusagen seine und Harriets Karriere gleichzeitig beflügelt.“ Lara richtete sich auf und blickte Anatole über den Tisch hinweg an. „Lass mal sehen, was du gemacht hast.“
    „Einen Moment noch“, murmelte er und ignorierte ihre ausgestreckte Hand.
    „Je nachdem, wie dir gerade zumute ist, sind deine Manieren auch nicht besser als meine.“ Lara ließ sich gegen die Stuhllehne fallen. Als Anatole ihr die Antwort schuldig blieb, schnitt sie ihm eine Grimasse.
    „Lange solltest du das nicht machen“, riet er ihr. „Du könntest dir weh tun. Wenn ich in Öl anfange, wirst du dich zusammenreißenmüssen, oder ich lege dich übers Knie.“
    Lara entspannte das Gesicht, ehe die Kiefer vollkommen versteiften. „Fiesling, du würdest nicht wagen, mich zu schlagen. Dein Nachteil ist es, dass du vom Scheitel bis zur Sohle ein Gentleman bist.“
    Er hob den Kopf und sah sie durchdringend an. „Darauf würde ich mich nicht verlassen.“
    Allein sein Blick genügte, um jede ihr auf der Zunge liegende freche Erwiderung herunterzuschlucken. So blickte kein Gentleman, sondern ein Mann, der dort die Ellenbogen benutzte, wo er es für angemessen hielt. Ehe Lara eine wohlüberlegte Antwort geben konnte, ertönte Geschrei und Wehklagen auf der Treppe zum Turm. Lara rührte sich nicht einen Millimeter, um nach der Ursache zu forschen. Sie lächelte nur.
    „Ich werde dir jetzt zwei Fragen stellen“, sagte Anatole. „Erstens was in drei Teufels Namen hat das zu bedeuten?“
    „Was meinst du, Anatole?“ Ihr grauen Augen blickten vollkommen unschuldig und arglos.
    „Na, das Gejammer.“
    „Ach, das.“ Spitzbübisch grinsend riss sie ihm den Skizzenblock aus der Hand. „Oh, Papa hat wieder mal einen Koller, weil er mit seiner Skulptur nicht vorankommt, die natürlich nie etwas wird. Sieht meine Nase wirklich so aus?“ Prüfend fuhr sie sich mit dem Finger über den Nasenrücken. „Ja, wahrscheinlich stimmt es. Was war deine zweite Frage?“
    „Warum gebrauchst du so idiotische Schimpfworte, wenn ein ‚zum Kuckuck‘ oder ‚verdammt‘ es auch tun würden?“
    „Das hat etwas mit Zigarren zu tun. Du musst diese Skizzen unbedingt Papa zeigen. Er wird sie sehen wollen.“
    „Zigarren?“ Um Laras voller Aufmerksamkeit gewiss zu sein, nahm er ihr den Skizzenblock weg.
    „Ja, diese großen, stinkenden, entsetzlich dicken Zigarren. Papa rauchte eine nach der anderen. Man konnte das Haus nur mit einer Gasmaske betreten. Ich flehte ihn an, das Rauchen zu lassen, ich drohte, ja, ich fing sogar selbst an zu rauchen.“ Sie schluckte bei dieser unglückseligen Erinnerung. „Und dann hatte ich die rettende Idee. Papa hat einen wunden Punkt.“
    „Tatsächlich?“
    „Ja. Er kann keiner Wette widerstehen, egal wie die Chancen stehen.“ Lara berührte die angefangene Holzschnitzerei und wusste, dass sie später daran weiterarbeiten würde. „Meine Ausdrucksweise war, na sagen wir mal, zuweilen recht drastisch. Ich kann sehr gewandt in sieben Sprachen fluchen.“
    „Stramme Leistung!“
    „Übungssache, glaube es mir. Ich habe mit Papa eine Wette abgeschlossen, dass ich es länger ohne ein einziges Schimpfwort aushalte, als er ohne zu rauchen. Seit drei Monaten befleißige ich mich eines gepflegten Sprachstils, und die Atemluft ist rein.“ Lara erhob sich und kam um den Tisch herum. „Das gesamte Personal ist mir dankbar.“ Plötzlich ließ sie sich auf Anatoles Schoß fallen. Sie legte den Kopf in den Nacken und schlang die Arme um seinen Hals. „Küss mich noch einmal, ja? Ich kann dir nicht widerstehen.“
    Sie ist unvergleichlich, ging es Anatole durch den Kopf, ehe er ihr den Mund mit einem Kuss verschloss. Mit einem leisen, wollüstigen Stöhnen schmiegte sie sich sanft und zugleich fordernd an ihn.
    „Könnt ihr zwei nicht bis nach dem Essen warten?“ Fairchild stand im Türrahmen.
    Leise seufzend gab Lara Anatoles Lippen frei. Den Kuss würde sie noch länger spüren, das wusste sie inzwischen. Genau wie nach dem hinter ihr liegenden Stück Holz, das eine fast magische Kraft auf sie ausübte, würde sie sich immer wieder nach Anatoles Berührung sehnen.
    „Wir kommen“, murmelte sie und streichelte Anatoles Mund wie bei einem Versprechen. Sie drehte sich um und legte ihr Gesicht an das seine. Anatole fand die Geste unvergleichlich lieb. „Er hat

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