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Der Mann, der kein Mörder war

Der Mann, der kein Mörder war

Titel: Der Mann, der kein Mörder war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Rosenfeldt
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bisschen gearbeitet. Du brauchst doch eine Bestätigung dafür, dass Roger jeden zweiten Mittwoch um zehn hier war. Dem ist so.»
    «Wer sagt das?»
    Sebastian nannte Vanja die Namen der beiden Schülerinnen, deren Kontaktdaten er sogar auf einem kleinen Zettel notiert hatte. Er wusste, dass sie das zusätzlich wütend machen würde.
    «Ruf sie an und überprüfe die Angaben, wenn du willst.»
    Sie warf einen Blick auf den Zettel.
    «Das werde ich auch. Später. Wir müssen ins Büro. Billy hat etwas entdeckt.»
     
     
    Torkel hoffte, dass etwas Gutes bevorstand. Er sehnte sich nach einem Fortschritt, nach etwas, über das er sich freuen konnte. Im Prinzip würde er sich sogar mit etwas zufriedengeben, das nicht zum völligen Scheitern führte. Soeben hatte er eine Besprechung mit Hanser gehabt. Nach einigen höflichen Floskeln über den gestrigen Abend hatte sie von Thomas Haraldsson berichtet. Es spielte keine Rolle, ob sein Einsatz gut gemeint gewesen war oder nicht. Offenbar war es diesem Tölpel gelungen, ihren derzeit einzigen Verdächtigen in den Untergrund zu jagen. Was zur Folge hatte, dass die Telefonlisten und die wiederhergestellten SMS im Prinzip wertlos waren. Um das Unglück perfekt zu machen, war nun offenbar auch noch Rogers Therapeut ermordet waren. Zumindest war er tot. Torkel hatte zu lange in seinem Beruf gearbeitet, um dabei an einen dummen Zufall zu glauben. Jetzt hatten sie es also mit einem Doppelmörder zu tun. Da war es nur ein geringer Trost, dass Sebastian glaubte, der erste Mord sei nicht geplant gewesen. Der zweite war es definitiv. Offenbar musste Westin sterben, weil er etwas über Roger Eriksson wusste. Torkel fluchte innerlich, dass sie nicht schneller gewesen waren. Nichts verlief bei diesem verdammten Fall zu ihren Gunsten. Es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis auch die Presse die Verbindung zwischen den beiden Todesfällen herstellte, genau das brauchte sie, um die Geschichte am Laufen zu halten.
    Und noch dazu war Ursula sauer auf ihn.
    Mikael würde kommen.
    Er öffnete die Tür zum Konferenzraum. Ursula war noch am Tatort beschäftigt, die anderen hatten sich bereits versammelt. Billy hatte alle informiert. Torkel setzte sich und forderte Billy mit einem Nicken dazu auf, anzufangen. Der Projektor an der Decke surrte und ließ darauf schließen, dass sie weitere Überwachungsbilder zu sehen bekämen. Er hatte richtig geraten. Roger schlenderte von rechts ins Bild.
    «Um 21:29 Uhr war Roger hier.» Billy kreiste eine Straße auf der Karte an der Wand ein. «Gut einen Kilometer von der Gustavsborgsgatan entfernt. Wie ihr sehen könnt, geht er über die Straße und ist verschwunden. Ich meine wirklich verschwunden.» Billy spulte mit der Fernbedienung zurück und erzeugte ein Standbild von Roger, kurz bevor er hinter einem geparkten Auto verschwand.
    «Er biegt vermutlich in die Spränggränd ein, eine kleine Sackgasse, an deren Ende Fußwege in drei Richtungen abzweigen.» Billy zeigte mit dem Stift auf die Karte. «Ich habe alle Kameras nördlich und westlich dieser Sackgasse überprüft. Es sind nicht besonders viele. Und dies ist das letzte Bild von Roger Eriksson.»
    Alle betrachteten das Standbild an der Wand. Torkel spürte, wie seine schlechte Laune um weitere Minusgrade fiel. Oder mit welchen Einheiten auch immer man Laune maß, jedenfalls sank sie.
    «Angenommen, er wäre geradeaus in Richtung Norden weiter gelaufen, wo wäre er dann hingelangt?» Die Frage kam von Vanja. Torkel war dankbar, dass es noch jemanden im Team gab, der versuchte, so viel wie möglich aus diesem Nichts zu schöpfen.
    «Auf der anderen Seite der E18 liegt Vallby, ein Viertel, in dem überwiegend Mietshäuser stehen.»
    «Hast du eine Verbindung dorthin finden können? Einen Klassenkameraden, der dort wohnt, oder so?»
    Billy schüttelte den Kopf. Sebastian stand auf und ging zur Karte.
    «Und was ist das hier?» Er zeigte auf ein größeres frei stehende Gebäude, das ungefähr zwanzig Meter vom Ende der Spränggränd entfernt lag.
    «Ein Motel.»
    Sebastian war aufgestanden, er ging im Zimmer auf und ab und sprach in ruhigem, erörterndem Tonfall, als kommuniziere er hauptsächlich mit sich selbst.
    «Roger und Lisa haben eine Zeitlang eine Beziehung zueinander vorgetäuscht. Lisa sagte, Roger hätte sich mit jemand anders getroffen, aber sie konnte nicht sagen, mit wem. Er machte ein großes Geheimnis daraus.»
    Sebastian ging noch einmal zur Karte und tippte mit dem Finger auf das

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