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Der Mann, der nicht geboren wurde

Der Mann, der nicht geboren wurde

Titel: Der Mann, der nicht geboren wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
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Notizen
eine lesbare Reinschrift erstellt hatte. »Und da ich es für wichtig erachtete,
dass nicht nur der Kreis in Aldava, sondern auch du
hier vor Ort diesen Bericht zur Verfügung hast, habe ich eine Abschrift
gemacht, bevor ich das Original nach Aldava geschickt habe.«
    Rodraeg dachte einen Moment nach. »Das war eine gute Idee, aber
nicht ganz ungefährlich. Falls die Stadtgarde eines Tages auf den Gedanken
kommen würde, unsere Räumlichkeiten zu durchsuchen, wäre ein solcher
Missionsbericht sicherlich eine ziemlich verfängliche Sache. Je nachdem, für
wen und gegen wen das Mammut auf seiner letzten
Mission gerade gearbeitet hat.«
    Â»Ich weiß«, nickte Naenn. »Deshalb habe ich den Text auch gut
versteckt. Er ist in meinem Garten vergraben. Ich habe ihn eigentlich auch
wirklich nur angefertigt, weil überhaupt nicht abzusehen war, in welchem
Zustand du wieder zu dir kommen würdest. Es hätte ja sein können, dass man
deiner Erinnerung, wie und weshalb du mit einer Herzwunde darniederlagst, erst
wieder auf die Sprünge helfen muss.«
    Â»Das stimmt. Das stimmt sogar in jederlei Hinsicht. Ich glaube, ich
habe tatsächlich die eine oder andere Gedächtnislücke zurückbehalten. Der
Bericht wird eine interessante Nachtlektüre. Und danach sollten wir ihn
irgendwie vernichten. Oder auch nach Aldava schicken. Vielleicht zu Baladesar
Divon. Er ist Bibliothekar und absolut vertrauenswürdig. Er wäre theoretisch
ein guter Aufbewahrer einer Chronik des Mammuts .«
    Â»Das kannst du entscheiden.«
    Eine Pause entstand, in der jeder seinen Gedanken nachzuhängen
schien. Estéron, der die ganze Zeit oben im Gästezimmer gewesen war, kam herab
und setzte sich zu ihnen.
    Â»Könnt ihr mir«, fragte Rodraeg schließlich Naenn und Cajin, »noch
mal genauer erläutern, was es mit dieser Von-Heyden-Sache auf sich hat?
    Â»Ja, richtig.« Naenn beugte sich auch zu Estéron vor. »Bevor
Eljazokad und Bestar aufgebrochen sind, hat Mirilo von Heyden, der
Stoffhändler, der unserem Haus gegenüber auf der anderen Straßenseite wohnt,
uns um Hilfe gebeten. Er fühlte sich bedroht von drei Männern, die ihn
ausrauben, vielleicht sogar ermorden wollten.«
    Â»Bestar hat sich mit einem von ihnen getroffen«, setzte Cajin eifrig
fort. »Ein Klippenwälder namens Cruath Airoc Arevaun, der in der Kaschemme Leer das! abgestiegen ist. Aber irgendwie war die ganze
Angelegenheit ziemlich undurchsichtig. Möglicherweise ist von Heyden in krumme
Geschäfte verwickelt gewesen, bei denen die notleidenden Bewohner von Chlayst
übers Ohr gehauen wurden. In Endailon hatte es wohl diesbezüglich bereits einen
Raubmord gegeben. Auch haben wir nicht herausbekommen, wer die beiden anderen
Männer sind, mit denen Arevaun zusammenarbeitet. Eljazokad hat dann gesagt,
dass das alles zu unwägbar sei und das Mammut da
besser nicht mit hineingezogen werden sollte.«
    Â»Diese Entscheidung habe ich unterstützt«, bemerkte Naenn. »Ohne
dich, ohne Hellas waren wir zu wenig Leute, um uns auch noch mit drei Raubmördern
anzulegen.«
    Â»Ja. Und hat sich inzwischen etwas ereignet?«
    Â»Nicht, dass wir wüssten. Von Heyden ist jedenfalls noch am Leben.«
    Â»Hm. Und dieser Arevaun? Ist er noch in der Stadt?«
    Â»Keine Ahnung«, antwortete Cajin. Naenn zuckte nur die Schultern.
    Â»Es ist seltsam, dass von Heyden und wir gleichzeitig bedroht
werden«, grübelte Rodraeg.
    Â»Ja, aber wir glauben nicht, dass das eine mit dem anderen zu tun
hat.«
    Â»Hm.« Rodraeg ließ sich nicht abbringen. » DMDNGW . Drei Männer, … die nur … Gerechtigkeit wollen .«
    Â»Diese Spiele haben wir auch schon gespielt«, seufzte Naenn.
»Inzwischen haben wir ganz tolle Möglichkeiten herausbekommen. Die Menschenfresser, die nachts gierig werden . Oder: Dient mir – dem neuen, großen Wunder! Oder – was war noch
mal dein Lieblingsvorschlag, Cajin?«
    Â» Deutlich mahnt die nun gesprochene Warnung «,
sagte Cajin düster.
    Â»Es sind zwei unterschiedliche Angelegenheiten, die Stoffhändler und
das Mammut «, sagte plötzlich Estéron. »Bei den
Stoffen geht es um Dinge. Beim Mammut um Ideen. Um
Ideen zu bekämpfen, braucht es mehr als drei gedungene Meuchelmörder.«
    Â»Aber wer bekämpft unsere Idee?«, fragte Rodraeg.
    Â»Das finden wir leider erst dann

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