Der Mann, der nicht geboren wurde
umsonst
nach Endailon und setzt dich unterwegs der Gefahr durch DMDNGW aus â hat diese drei Soldaten erschossen. Er ist vor dem Affenmenschenfeldzug desertiert. Er hat dir einen Pfeil mitten ins Herz gejagt. Er ist kein
Unschuldiger, der ungerechtfertigterweise festgehalten wird. Er ist schuldig â
und möglicherweise völlig übergeschnappt und lebensmüde noch dazu.«
Sie blieben stehen. Die StraÃen bewegten sich um sie her, weil sich
Menschen in ihnen bewegten. Rodraeg rang um Worte. Er war der Ãlteste beim Mammut und stritt sich mit dem Jüngsten vom Mammut , und der Jüngste hatte recht mit jedem seiner Worte,
aber so einfach und ungerührt konnte die Welt doch nicht sein.
Hellas war mehrmals sein Lebensretter gewesen, bevor er versucht
hatte, sein Lebensbeender zu sein.
»Wir können es doch nicht einfach ⦠auf sich beruhen lassen â¦Â«
»Aber du kannst nichts dagegen tun. Naenn wird es nie erlauben,
nicht in der gegenwärtigen Situation, wo DMDNGW uns
bedroht und wir nicht vollzählig sind. Endailon bedeutet eine weitere
Aufsplitterung in dann bereits drei Teile. Vergiss Eljazokad und Bestar nicht.
Auch die können wir nicht einfach auf sich beruhen lassen, aber auch für die
vermögen wir nichts zu tun, weil wir uns nicht weiter aufteilen können und
wegen Naenn hier nicht wegdürfen. Eljazokad und Bestar sind immerhin noch beim Mammut . Hellas war mal deiner
Verantwortung unterstellt. Aber er hat deutlich seinen Abschied genommen, als
er versucht hat, dich zu töten.«
»Wenn er mich hätte töten wollen, wäre ich jetzt tot.«
»Nach dem, was Bestar mir erzählt hat, warst du
tot! Die Riesen haben dich zurückgeholt, zum zweiten Mal übrigens nach dem
Desaster mit den Doppelgängern in der Höhle des Alten Königs .«
Rodraeg blickte beinahe flehentlich nach Süden, dorthin, wo eine
StraÃe begann, die auf einer massiven Steinbrücke den Larnus überquerte und
dann direkt und ohne Umschweife nach Endailon führte.
Dann wandte er sich ab und ging wieder Richtung Norden, nach Hause.
»Wenn wir ⦠wenigstens mit Sicherheit wüssten, dass es sich wirklich
um Hellas handelt«, grübelte er laut genug für Cajin.
»Vielleicht können wir uns in der hiesigen Garnison erkundigen.
Möglicherweise ist ihnen der Vorfall aus Endailon gemeldet worden.«
»Ja. Aber das geht nicht. Die dürfen nicht den Eindruck erhalten,
dass wir uns für diesen Mann interessieren. Möglicherweise findet sich dann
noch jemand, der ihn einmal bei uns oder mit uns zusammen gesehen hat, und
schon stecken wir in Schwierigkeiten. Hellas hasst uns. Wer weiÃ, was er in
Gefangenschaft über uns erzählt?«
»Das ist wiederum ein ganz anderes Problem. Darüber solltest du dich
mit Estéron unterhalten. Vielleicht ist es sinnvoll, Hellas zum Schweigen zu
bringen, um die Interessen von Mammut und Kreis zu wahren.«
»Das ist nicht dein Ernst?«
Cajin, der Hausverwalter, hielt Rodraegs Blick nicht stand. Er
schaute im Gehen zu Boden. »Hellas weià viel über uns und unsere Missionen.«
»Ja. Du aber auch. Falls wir uns jemals komplett in skrupellose,
gewissenlose Mistkerle verwandeln und Mitwisser mundtot machen, fange ich
womöglich bei dir an, weil du hier bist und Hellas weit weg.«
»Ich bin aber doch kein Deserteur!«, quengelte Cajin noch, doch das
Gespräch war dadurch nur umso endgültiger beendet.
Auf dem Rückweg erkundigten sie sich noch in Rigurds Stall, ob ein
Maultierkarren, auf den Rodraegs ausführliche Beschreibung zutraf, in den
letzten Wochen hier zur Abholung abgeliefert worden war. Erst Rigurds
Stallknechte, dann auch Rigurd selbst verneinten.
Das Mammut hatte noch immer einen Karren
gestohlen.
Einer vom Mammut saà höchstwahrscheinlich
in Endailon in einer Zelle.
Zwei weitere waren im Thostwald verschollen.
Rodraeg kehrte von diesem kleinen Ausflug zurück und fühlte sich
selbst wie einer, der mit nur fünf Pfeilen, die viel zu weit auseinander im
Boden stecken, eine Ãbermacht aus Händen und Hälsen unter Kontrolle bekommen
muss.
3
Wild wie ein Feuer
Am Nachmittag des nächsten
Tages, dem 11. Blättermond, brannte es in Warchaim.
Schwarze Rauchschwaden rauschten durch
die StraÃen, vom Herbstwind hierhin und dorthin, sogar in Höfe und Fenster
getrieben. Die Stadtgarde war auf den Beinen,
Weitere Kostenlose Bücher