Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Mann, der nicht geboren wurde

Der Mann, der nicht geboren wurde

Titel: Der Mann, der nicht geboren wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias O. Meißner
Vom Netzwerk:
bar jeden Charmes.
»Sollte ich Euch auch kennen?«
    Â»Rodraeg Delbane. Ich bin der Anführer der Gruppe Mammut , der dieses Haus gehört. Ist Euch klar, dass dieses
Haus von der Stadtgarde überwacht wird?«
    Â»Tatsächlich? Ich habe einen Gardisten bemerkt, drüben bei von Heyden,
aber er schien eher in ein Schwätzchen mit einem Hausmädchen vertieft als in
eine ernsthafte Überwachung.«
    Rodraeg atmete aus, zum ersten Mal, wie es ihm schien, seit dieses
Gespräch begonnen hatte. »Wir haben Euch der Garde gegenüber nicht angezeigt,
obwohl wir wissen, dass Ihr in den Mord an von Heyden verwickelt seid.«
    Â»Na ja«, lächelte Arevaun, »ich bin es nicht gewesen. Ich könnte
auch nicht mehr zur Aufklärung beitragen als den Namen des Mörders, der, wenn
ich mich recht erinnere, Grigol lautet – aber was sind schon Namen? Wie lange
bleiben sie einem treu? Und wo er sich jetzt aufhält, weiß ich auch nicht, ganz
ehrlich. Ich bin wegen einer vollkommen anderen Sache hier: wegen Bestar
Meckins Schwert.«
    Â»Ihr wollt es ihm … abkaufen?«
    Â»Mir schwebt eher vor, mit ihm darum zu kämpfen, auf Leben und Tod.
Dieses Schwert scheint mir keins zu sein, das sich verkauft wie eine Hure. Es
verdient, verdient zu werden.«
    Â»Das ist wahr. Bestar hat es sich verdient.«
    Â»Und wenn er mir unterlegen wäre, hätte ich es mehr verdient als
er.«
    Rodraeg dachte einen Augenblick nach, dann lächelte er freundlich.
»Ich bin nicht lebensmüde genug, mich zwischen zwei Klippenwälder zu stellen.
Sobald er wieder hier ist, könnt Ihr Euch gerne mit ihm verständigen, sofern
Ihr mir versichert, nichts Unehrenhaftes zu versuchen.«
    Arevaun hob eine Hand. »Nichts Unehrenhaftes. Ich strebe ein
ehrliches Duell an. Einen Austausch unter Kriegern.«
    Â»Leider wird Bestar frühestens in zwei Wochen zurück sein.«
    Â»So lange noch? Er ist doch schon ziemlich lange weg, ich habe schon
öfters hier vorbeigeschaut.«
    Und niemand von uns hat etwas bemerkt ,
fluchte Rodraeg innerlich. »Er ist auf einer Geschäftsreise, in Wandry. Wenn
Ihr ihm entgegenreisen wollt – es gibt ja eigentlich nur eine offizielle Straße
in diese Richtung.«
    Â»Ah, das ist mir zu umständlich. Da verfehlt man sich dann und muss
weitere lästige Verzögerungen in Kauf nehmen. Ich denke, ich werde besser in
zwei Wochen noch mal bei Euch nachfragen. In der Zwischenzeit bin ich unten am
Hafen zu finden, im Ogerbär .«
    Â»Ich merke es mir und werde es ausrichten. Wie kommt es eigentlich,
dass man mir erzählt hat, Ihr wärt im Brand des Slessinghauses umgekommen?«
    Â»Wer erzählt denn so einen Quatsch?«
    Â»Der Wirt vom Leer das!. «
    Â»Ach so. Na ja, das ist ein Missverständnis. Jaaa, dieser komische,
komische Brand! Auch so eine Sache, mit der ich nichts zu tun hatte. Ich war
dort, ein paar Tage, bevor es brannte. Der Magister, der dort wohnte, hatte
mich im Leer das! gesehen und mir Geld geboten dafür,
dass er mir Spritzen verabreichen durfte mit irgendeinem Zeug, das er
gefolterten Katzen entnommen hat. Ziemlich scheußlich, aber wirklich gutes
Geld. Ich habe zwei Spritzen vertragen, dann wurde es mir zu eigenartig, und
ich bin wieder abgehauen.«
    Â»Wisst Ihr, weshalb der Magister ausgerechnet Euch ausgesucht hat?«
    Â»Ich glaube, er war auf der Suche nach einem Kämpfer. Er sagte mir,
die Spritzen würden mich noch stärker machen, unbesiegbar geradezu. Aber sie
haben mir nur einen Ausschlag gebracht und fiese Muskelkrämpfe. Der Typ war so
was von kaputt, da habe ich mich lieber davongemacht.«
    Â»Eine letzte Frage noch: Könnt Ihr mir etwas über die Gehilfen des
Magisters verraten?«
    Â»Hm. Es waren drei. Unterster Bodensatz, würde ich schätzen. Der
eine hieß Cunis, der andere Briun Irgendwas, und der dritte wurde immer nur der Abdecker genannt. Die drei hingen die ganze Zeit
zusammen wie verbackener Lehm und machten sich sabbernd an Viechern zu
schaffen.«
    Â»Es wurden aber nur drei Körper aus dem Gebäude geborgen, nicht
vier.«
    Â»Tja. Was soll ich dazu sagen? Der, dessen Körper nicht geborgen
wurde, ist der Brandstifter. Könnte doch sein, oder?«
    Â»Könnte sein, ja. Ich danke Euch, Arevaun.«
    Â»Keine Ursache, Delbane. Ich würde Euch ja anbieten, hinten
rauszuschlüpfen, um keine Risse in Eure heile Fassade zu

Weitere Kostenlose Bücher