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Der Mann, der sich in Luft auflöste

Der Mann, der sich in Luft auflöste

Titel: Der Mann, der sich in Luft auflöste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maj Sjöwall;Per Wahlöö
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und an der Kasse vierhundert Kronen abholte. Anschließend ging er zur ungarischen Botschaft und holte sich seinen Pass und das Visum. Danach fuhr er in die Fleminggatan, und es ist denkbar, dass er bereits zu diesem Zeitpunkt seine Tasche packte. Auf jeden Fall zog er sich um. Am Vormittag hatte er eine graue Hose an, einen dünnen grauen Jerseypullover, einen blauen gewirkten Blazer ohne Revers und beigefarbene Wildlederschuhe. Am Nachmittag und am Abend trug er einen graphitgrauen leichten Flanellanzug, ein weißes Hemd, eine schwarze Strickkrawatte, schwarze Halbschuhe und einen beigegrauen Popelinemantel.« In der Telefonzelle war es warm. Martin Beck hatte ein Stück Papier aus der Tasche gefischt und kritzelte ein paar Notizen darauf, während Melander sprach. »Ja, weiter«, sagte er.
    »Um Viertel nach zwölf nahm er ein Taxi von der Fleminggatan zum Tennstopet, wo er zusammen mit Sven-Erik Molin, Per Kronkvist und Pia Bolt zu Mittag aß. Sie heißt eigentlich Ingrid, wird aber Pia genannt. Er trank mehrere Krüge Bier zum Essen und danach. Um drei Uhr ging Pia Bolt, die drei Männer blieben noch sitzen. Ungefähr eine Stunde später, also etwa um vier, kamen Stig Lund und Ake Gunnarsson und setzten sich zu ihnen an den Tisch. Jetzt ging man zu Whisky Soda über. Alf Matsson trank den Whisky mit Eiswasser. Am Tisch wurde eine Menge gefachsimpelt, aber die Serviererin erinnert sich, dass Alf Matsson erzählte, er werde verreisen. Wohin, hat sie nicht mitbekommen.«
    »War er betrunken?«, fragte Martin Beck. »Ein bisschen wohl schon, aber nicht sehr. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Kannst du einen Moment warten?«
    Melander verschwand wieder, und während Martin Beck wartete, öffnete er die Tür der Zelle sperrangelweit, um ein wenig Luft hereinzulassen.
    Schließlich kam Melander zurück. »Musste mir nur eben den Bademantel anziehen. Wo war ich stehengeblieben? Ja, richtig: Tennstopet. Um sechs verließ die Gruppe, also Kronkvist, Lund, Gunnarsson, Molin und Matsson, das Lokal und fuhr mit dem Taxi zum Restaurant Gyldene Freden, wo sie zu Abend aßen und Alkohol tranken. Das Gespräch drehte sich vor allem um verschiedene gemeinsame Bekannte, Alkohol und Frauen. Alf Matsson war mittlerweile ordentlich betrunken und ließ Kommentare über die weiblichen Gäste ab. Unter anderem soll er einer Malerin mittleren Alters, die am anderen Ende des Lokals saß, etwas in der Art zugerufen haben wie: ›Du hast vielleicht riesige Titten! Darf ich mal meinen Kopf drauflegen?‹ Um halb zehn sind alle fünf mit dem Auto zur Operabar gefahren. Hier wurde weitergetrunken. Alf Matsson trank Whisky und Soda. Pia Bolt, die sich bereits in der Operabar aufhielt, zog an den Tisch von Alf Matsson und den vier anderen um. Gegen Mitternacht verließen Kronkvist und Lund das Restaurant, und kurz vor eins ging Pia Bolt zusammen mit Molin. Sie waren alle betrunken. Matsson und Gunnarsson blieben sitzen, bis geschlossen wurde, und sie waren beide voll bis zum Stehkragen.
    Matsson hatte Mühe, gerade zu gehen, und belästigte einige weibliche Gäste. Was weiter passierte, habe ich leider nicht herausfinden können, aber wahrscheinlich ist er mit dem Taxi nach Hause gefahren.«
    »Hat ihn keiner von dort wegfahren sehen?«
    »Nein, niemand, mit dem ich gesprochen habe. Die meisten Gäste, die um diese Zeit gegangen sind, waren schon mehr oder weniger betrunken, und das Personal hatte es eilig, nach Hause zu kommen.«
    »Ich danke dir«, sagte Martin Beck. »Würdest du mir noch einen Gefallen tun? Geh morgen früh in Matssons Wohnung und sieh nach, ob du den graphitgrauen Anzug finden kannst, den er an dem Abend anhatte.«
    »Warst du nicht dort?«, fragte Melander. »Bevor du gefahren bist?«
    »Doch«, sagte Martin Beck, »aber ich habe nicht dein Elefantengedächtnis. Leg dich schlafen. Ich melde mich morgen wieder.«
    Er kehrte zu Kollberg zurück. Der hatte bereits das Tournedos und auch noch einen Nachtisch vertilgt, wie die schmierigen rosa Spuren auf dem Dessertteller vor ihm verrieten.
    »Hat er was rausgefunden?«, fragte Kollberg.
    »Ich weiß nicht«, antwortete Martin Beck. »Vielleicht.«
    Sie tranken Kaffee, und Martin Beck erzählte von Budapest und Szluka und von Ari Boeck und ihren deutschen Freunden.
    Dann fuhren sie mit dem Aufzug nach oben, und Martin Beck holte sich noch Kollbergs maschinengeschriebenen Bericht ab, bevor er auf sein Zimmer ging.
    Er zog sich aus, schaltete die Leselampe am Bett ein und las: Ingrid

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