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Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)

Titel: Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sloan Wilson
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einen Deal auszuarbeiten, der es uns gestattet, unsere eigenen Geräte zu vermarkten – Geräte der United Broadcasting Corporation. Drei Firmen sind interessiert daran, diese Geräte zu liefern, aber es geht dabei um mehr, als nur Angebote zu erhalten. Wir versuchen, zu einem Deal zu kommen, bei dem wir mit einem großen Vertriebsunternehmen …«
    Er redete noch lange weiter. Tom fand das ganze Projekt hoffnungslos kompliziert. »Jedenfalls geht es darum«, schloss Hopkins, »Richardson jetzt hinzuhalten, ohne dass er denkt, wir hätten das Interesse verloren. Schreiben Sie ihm, dass hier mehrere Leute die Spezifizierungen begutachten wollen, die er geschickt hat, und dass er in einigen Tagen von uns hören wird.«
    Hopkins sprach noch weiter über diesen und andere Briefe, während Tom sich Notizen machte. Als Tom wieder an seinen Schreibtisch ging, schwirrte ihm der Kopf.
    »Mr Ogden hat angerufen«, sagte Miss MacDonald. »Er bittet um Rückruf.«
    »Danke«, antwortete Tom und rief Ogden sogleich an. »Oh, Tom«, sagte Ogden. »Können Sie morgen gegen zehn reinschauen, damit wir das durchgehen, was Sie für das Komitee für psychische Gesundheit gemacht haben?«
    »Gern«, sagte Tom. »Ich werde da sein.«
    »Es gab noch einen Anruf für Sie«, sagte Miss MacDonald, als Tom aufgelegt hatte. »Ein Mr Gardella. Er sagte, es sei privat.«
    »Gardella?«
    »Ja. Er hat seine Nummer dagelassen. Er bittet um Rückruf.«
    Miss MacDonald reichte ihm einen Zettel, auf dem eine Telefonnummer von außerhalb stand. Tom wählte selbst. »Hallo«, antwortete Caesars tiefe Stimme.
    »Hier ist Tom Rath. Haben Sie mich angerufen?«
    »Ja, Mr Rath«, sagte Caesar. »Ich dachte nur, ich sollte Ihnen sagen …«
    »Haben Sie etwas gehört?«, fiel Tom ihm ins Wort.
    »Nein – noch nicht. Ich dachte nur, ich sollte Ihnen sagen, dass ich eine neue Arbeit habe. Gina und ich haben eine Stelle in einem neuen Wohnblock in Brooklyn angenommen – wir werden Hausverwalter. Dazu gibt’s auch eine Wohnung und so weiter. Jedenfalls werde ich wohl nicht mehr oft ins United-Broadcasting-Gebäude kommen, aber ich wollte Ihnen sagen, wenn wir von Maria hören, gebe ich Ihnen Bescheid.«
    »Glauben Sie, Sie werden von ihr hören?«
    »Bestimmt, früher oder später. Wenn Louis wieder auf die Beine kommt, melden sie sich bei Ginas Mutter. Ich sag jedenfalls Bescheid.«
    »Danke«, sagte Tom und setzte eilig hinzu: »Ich freue mich, dass Sie eine gute Stelle haben. Ich wünsche Ihnen Glück.«
    »Ihnen auch«, sagte Gardella. »Wiedersehn.«
    Tom legte auf. Miss MacDonald sah neugierig zu ihm hin. Rasch nahm er einen Brief vom Schreibtisch und las ihn. Dann hat Caesar jetzt also eine neue Arbeit, dachte er – ich werde ihm nicht mehr bei den Fahrstühlen über den Weg laufen. Plötzlich war er sich sicher, dass er Caesar nie wieder sehen oder von ihm hören würde. Das ist meine Strafe, dachte er – wahrscheinlich werde ich nie erfahren, was aus Maria und ihrem Jungen geworden ist. Vielleicht ist das nur die gerechte Strafe. Für mich ist das Härteste überhaupt, dass ich es nie erfahren werde. Sie und der Junge könnten hungern. Sie könnten tot sein. Oder es auch ganz gut haben. Wie seltsam, es nie zu erfahren. Er nahm den Zettel, auf den Miss MacDonald Caesars Telefonnummer geschrieben hatte, und steckte ihn sorgfältig in seine Brieftasche.
    Am nächsten Vormittag sagte Ogden zu Tom: »Vorläufig werden Sie Ihre Pflichten als Mr Hopkins’ persönlicher Assistent zusätzlich zu Ihrer Arbeit für das Komitee für psychische Gesundheit versehen. Wir sehen uns nach jemand anderem dafür um, aber bis wir ihn gefunden haben, liegt sie weiterhin in Ihrer Verantwortung.«
    Tom hoffte, er werde nun auch auf eine Gehaltserhöhung zu sprechen kommen. Stattdessen sagte Ogden: »Wie Sie wissen, möchte Mr Hopkins jetzt mit dem Komitee loslegen. Bringen Sie mich auf den neuesten Stand. Wo stehen wir?«
    »Ich habe eine vorläufige Satzung entworfen, die dem Sondierungskomitee bei seiner ersten Sitzung vorgelegt werden soll«, sagte Tom.
    »Gut. Wie wär’s mit einer Erklärung über die Vorgeschichte dieses Komitees – etwas, was aussagt, wie es zustande gekommen ist.«
    »Das haben wir noch nicht besprochen«, sagte Tom.
    »Sie meinen, Sie haben noch gar nicht daran gedacht? Das wird Hopkins aber als Erstes haben wollen. Wie hat die ganze Sache überhaupt angefangen? Das wird jeder fragen. Sie müssen dann eine Antwort parat haben.«
    »Ich werde

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