Der Mann im grauen Flanell: Roman (German Edition)
und wenn dann hunderttausend im Pott wären, könnte der Bau beginnen. Dann wird eine Anzahlung für das Baumaterial für alle achtzig Häuser geleistet, aber man konzentriert sich auf die Fertigstellung der ersten vier. Die verkauft man dann für fünfundzwanzigtausend das Stück, und man hat gleich die erste Investition wieder raus!
Während Bugala das alles dachte, lief er schnell, fast rannte er vor Begeisterung, zum Haus zurück, wo Tom und Betsy mit den drei Kindern standen. Tom betrachtete staunend Bugalas hektische Bewegungen. Es wurde allmählich kühl, und eine Abendbrise kräuselte das Wasser im fernen Sund, der grau und nebelhaft im letzten Schimmer der Dämmerung lag. Bugala schritt, schwitzend vor Erregung, zu Tom heran.
»Mr Rath«, platzte er heraus, »ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen.«
Sie setzten sich in die Küche des alten Hauses und redeten bis Mitternacht. »Buggy« Bugala schlug mit seiner kleinen, dicken Hand auf den Tisch und redete ohne Punkt und Komma, beschrieb die Häuser, die er bauen wollte, in solchen Einzelheiten, dass Tom fast aus dem Fenster schauen und sie sehen konnte. Betsy beugte sich vor, das Gesicht gerötet, Mund offen, und sog alles auf. »Achthunderttausend Dollar!«, sagte sie.
»Einen Moment«, sagte Tom. »Das ist ja alles gut und schön, aber bevor wir hier weiterreden, müssten wir doch einige nackte Tatsachen berücksichtigen. Erstens, der Nachlass ist noch nicht geregelt, und das Testament könnte angefochten werden – es könnte Monate dauern, bis wir eine klare Eigentumsurkunde für das Land haben. Zweitens, der ganze Plan hängt davon ab, ob wir die Erlaubnis vom Bauamt bekommen. Darüber weiß ich am Samstag mehr, wenn ich mit Richter Bernstein spreche, aber bis dahin würde ich auf gar nichts setzen – es ist nie einfach, ein achtel Hektar große Parzellen zwischen viele große Grundstücke zu setzen. Drittens, sogar wenn alles gut läuft, werden wir jemanden suchen müssen, der mehr Geld einbringt. Selbst wenn ich fünfzigtausend auf das Grundstück bekäme, bräuchten wir noch immer zwanzig- oder dreißigtausend – und das unter der Voraussetzung, dass hunderttausend überhaupt reichen, um ein solches Projekt anzugehen. Und viertens, Mr Bugala, und ich will jetzt nicht unhöflich sein, aber ich bin Ihnen heute Abend zum ersten Mal begegnet, und ich möchte mich nicht auf ein solches Unternehmen mit Ihnen einlassen. Haben Sie denn so etwas überhaupt schon mal gemacht?«
Bugala errötete. »Ich habe letztes Jahr sechs Häuser gebaut«, sagte er. »Ich kann das. Seit dem Krieg habe ich fünfzehn Häuser gebaut. Und wissen Sie was? Ich habe im Krieg auf Kiwan in acht Tagen eine Landepiste angelegt. In acht Tagen! Kennen Sie Kiwan denn?«
»Ja«, sagte Tom. »Ich kenne es. Sie haben die Landepiste gebaut?«
»Und ob ich das habe! In acht Tagen! Und jede Nacht haben uns die Japse bombardiert!«
»Auf Kiwan brauchten Sie auch keine Überstunden zu bezahlen«, sagte Tom in seiner praktischen Art. »Das ist ganz was anderes.«
»Das stimmt«, sagte Bugala. »Aber ich sage Ihnen, was ich noch gemacht habe. Kennen Sie den Riesenbau, den ein gewisser Hopkins da hingestellt hat, wo mal der alte Yachtclub war? Den habe ich fast zur Hälfte gebaut. Ich will ehrlich mit Ihnen sein – ich war nicht der Generalunternehmer, aber ich habe eine Menge als Subunternehmer gemacht. Ich habe den größten Teil der äußeren Bauarbeiten gestemmt und fast die ganze verdammte Landschaftsgestaltung. Wenn Sie sehen wollen, was ich kann, dann gehen Sie hin und sehen sich’s an. Ich gebe Ihnen eine Liste der Leute, für die ich gearbeitet habe! Fragen Sie bei der Bank nach mir. Fragen Sie jeden hier nach mir – ich habe einen guten Namen!«
»Das bezweifle ich nicht«, sagte Tom. »Ich möchte mich heute Abend nur noch nicht festlegen.«
»Sie würden aber nicht mit meinen Ideen zu einer großen Firma gehen, oder?«
»Das habe ich nicht vor, aber ich möchte mich auch nicht festlegen«, sagte Tom. »Ihre Ideen sind noch voller Falten, die gebügelt werden müssen. Glauben Sie wirklich, wir machen mit jedem Haus und Achtel-Hektar-Grundstück zehntausend Dollar Gewinn?«
»Vielleicht – und wenn es nur die Hälfte wäre! Wäre das so schlimm?«
»Nein, aber wovon wollen Sie die Zinsen für die hunderttausend Dollar bezahlen, während wir bauen? Und es wird Steuern geben. Es könnte ein Jahr dauern, bis wir etwas hätten, was wir verkaufen könnten. Das alles wäre
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