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Der Mann im Labyrinth

Der Mann im Labyrinth

Titel: Der Mann im Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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wie ausdauernd und unermüdlich der alte Mann war. Boardman lachte und sagte: „Sagen Sie Captain Hosteen, daß er die Wette verloren hat. Wir haben es doch geschafft.“
    „Was für eine Wette?“ fragte Antonelli.
    „Wir glauben, daß Muller unser Vorankommen irgendwie verfolgt“, sagte Greenfield. „Seine letzten Bewegungen waren eigentlich sehr regelmäßig. Er befindet sich momentan im rückwärtigen Quadranten von Zone A … so weit vom Eingang entfernt wie möglich. Falls das der Eingang ist, den auch er benutzt. Er bewegt sich in einem kleinen Bogen, um ja alles vom Vortrupp mitzubekommen.“
    „Hosteen hat drei zu eins gewettet, wir würden es nicht bis hierher schaffen“, sagte Boardman. „Ich habe es genau gehört.“ Boardman wandte sich an Cameron, den Nachrichtentechniker: „Halten Sie es für möglich, daß Muller über eine Monitoranlage verfügt?“
    „Ausgeschlossen wäre es nicht.“
    „Meinen Sie, er kann damit unsere Gesichter erkennen?“
    „Vielleicht unter günstigen Bedingungen. Aber woher sollen wir das genau wissen? Er hat viel Zeit gehabt, sich in diesem Labyrinth hier zurechtzufinden, Sir.“
    „ Sobald er mein Gesicht gesehen hat“, sagte Boardman, „können wir sofort wieder nach Hause fliegen und das alles hier abbrechen. Ich hätte nie gedacht, daß er uns über einen Monitor überwachen könnte. Wer ist hier für das Thermoplast zuständig? Ich brauche sofort ein neues Gesicht.“
     
     
20
     
    Er brauchte nichts zu erklären. Als er fertig war, hatte er eine lange, scharfe Nase, dünne, herabhängende Lippen und ein Kinn wie eine Hexe. Kein sonderlich attraktives Gesicht. Aber auch nicht mehr das von Charles Boardman.
     
     
21
     
    Nach einer unruhigen Nacht machte sich Ned Rawlins am nächsten Morgen zu einem Marsch nach dem Camp in Zone E bereit. Boardman würde ihn ab jetzt nicht mehr begleiten. Aber sie würden in ständiger Verbindung stehen. Boardman würde sehen können, was Rawlins sah, und ebenso alles hören. Über ein winziges Mikrophon, würde Boardman in der Lage sein, Ned Instruktionen zu geben.
    Der Morgen war trocken, aber eiskalt. Sie testeten die Kommunikationsverbindung. Rawlins trat aus dem Zelt und ging zehn Schritte weit. Von dort aus begutachtete er den Weg vor sich und starrte fasziniert auf das orangefarbene Glühen des Sonnenaufgangs auf einer verwittert wirkenden, porzellanartigen Wand. Die Wände standen tiefschwarz unter dem strahlenden Grün des Himmels.
    „Heben Sie die rechte Hand, wenn Sie mich verstehen können, Ned“, sagte Boardman.
    Rawlins hob die Rechte.
    „Sagen Sie etwas.“
    „Wo, sagten Sie, ist Richard Muller geboren?“
    „Auf der Erde. Ich kann Sie sehr gut verstehen.“
    „Wo auf der Erde?“
    „Irgendwo im Nordamerikanischen Direktorat.“
    „Da stamme ich auch her“, sagte Ned.
    „Ja, das weiß ich. Ich glaube, Muller kommt vom westlichen Teil des Kontinents. Aber ich weiß es nicht hundertprozentig. Ich bin nur wenige Jahre auf der Erde gewesen, Ned, und kann mich nicht mehr so genau an ihre Geographie erinnern. Falls es sich als wichtig herausstellen sollte, kann ich immer noch den Schiffscomputer befragen.“
    „Ja, vielleicht später“, sagte Rawlins. „Soll ich losmarschieren?“
    „Zuerst möchte ich Ihnen noch etwas sagen. Wir haben außerordentliche Anstrengungen vollbracht, um in diesen Irrgarten zu gelangen. Und ich möchte Sie daran erinnern, daß alles, was wir bis jetzt getan haben, nur die Vorarbeit für unsere eigentliche Aufgabe war. Wir sind hier, um Muller zu bekommen, denken Sie bitte immer daran.“
    „Wie sollte ich das vergessen?“
    „Bislang haben wir uns hauptsächlich mit Fragen des persönlichen Überlebens beschäftigt. Das könnte leicht die eigene Perspektive verzerren, daß nämlich allein die Frage im Vordergrund steht, ob man selbst, ob man als Individuum überlebt oder stirbt. Doch von nun an erweitert sich unsere Perspektive. Was Muller besitzt, sei es nun Gabe oder Fluch, ist von allerhöchstem Wert für uns. Und es ist Ihr Job, Ned, ihn für uns zu gewinnen. Das Schicksal ganzer Galaxien hängt davon ab, was sich in den nächsten Tagen zwischen Ihnen und Muller abspielt. Ganze Äonen anstehender Geschichte werden von Ihnen vorgeschrieben. Das Leben von Milliarden Ungeborenen kann sich durch das, was sich hier in den nächsten Tagen ereignen wird, zum Guten oder zum Schlechten wenden.“
    „Das hört sich übertrieben ernst an, Charles.“
    „Mir ist es auch

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