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Der Mann mit dem roten Zylinder

Der Mann mit dem roten Zylinder

Titel: Der Mann mit dem roten Zylinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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    Stockholmer Detektiv wartet vergeblich.
    Olanson nimmt die Zeitung zur Hand.
    Fredrik Hake hebt und senkt hilflos die Schultern. Beunruhigt beobachtet er, wie Olansons Backenmuskeln erregt arbeiten, während er liest:

    Gestern abend, kurz vor zwanzig Uhr fünfundvierzig, verlöschten während der Vorstellung in der Königlichen Oper die Lichter. Der zuerst angenommenen Vermutung, es würde sich um einen Kurzschluß handeln, folgte jedoch bald eine überraschende Entdeckung: Einem Unbekannten war es gelungen, die Hauptstromleitung zu unterbrechen. Die Tat schien seit vielen Stunden vorbereitet zu sein, denn der Täter baute eine komplizierte Zeitschaltung in die Leitung ein, die dann zum obenerwähnten Zeitpunkt den Stromkreislauf unterbrach. Dazu wurden wir von unbekannter Seite über zwei Dinge unterrichtet: Erstens soll es sich bei dem Täter um den sagenhaften Mann mit dem roten Zylinder handeln. Zweitens soll ein bekannter Stockholmer Privatdetektiv über das bevorstehende Ereignis informiert gewesen sein.
    Erik Olanson läßt die Zeitung sinken. Sekundenlang verharrt er in regungslosem Schweigen. Plötzlich kommt Bewegung in ihn. Mit wenigen Schritten ist er an Hakes Schreibtisch und reißt den Hörer von der Gabel.
    Mit einem Bleistift wählt er eine Nummer, und schon nach dem ersten Summton tönt es aus dem Hörer:
    „Hier Svenska Dagbladet.“
    „Hören Sie, Fräulein, verbinden Sie mich bitte sofort mit Gunnar Birgström.“
    „Einen Augenblick, bitte.“
    Olanson wartet. Dabei trommeln seine Fingerspitzen pausenlos ein hartes Stakkato auf die Schreibtischplatte.
    „Hier Birgström!“ meldet sich der Redakteur, der ein guter Freund Olansons ist.
    „Morgen, Gunnar. Hier spricht Erik Olanson.“ Olansons Stimme ist heiser vor Erregung, und der Redakteur scheint es zu merken.
    „Hallo, Erik, was ist los? Deine Stimme klingt, als wären die Wilden hinter dir her.“
    Olanson geht nicht auf Birgströms Bemerkung ein. „Sag mir, woher ihr die Information über den Zwischenfall in der Oper habt?“
    „Aha, daher weht der Wind. Da muß ich dich leider enttäuschen. Die Meldung hat der Chef vom Dienst entgegengenommen. So wird jedenfalls gesagt. Ich selbst war zu diesem Zeitpunkt nicht im Haus. Ich weiß nur, daß über die Quelle alle möglichen Gerüchte herumflattern. Zufrieden?“
    Olanson denkt kurz nach. Dann fragt er:
    „Ist der Name des Detektivs bekannt?“
    „Nein“, antwortet Birgström. Und dann hört Olanson plötzlich einen Pfiff durch den Draht und gleich darauf Birgströms Stimme:
    „Mir geht ein Kirchenlicht auf“, sprudelt es aus ihm heraus. „Du bist wohl selbst der besagte Detektiv. Natürlich. Deshalb auch deine Aufregung.“
    „Stimmt!“ antwortet Olanson aufrichtig. „Ich hoffe, daß du das bis auf weiteres für dich behältst.“
    „Wenn es sein muß, Erik. Aber nur, wenn du mir versprichst, daß ich der erste sein werde, der von dir die komplette Geschichte erhält.“
    „Ist in Ordnung“, sichert Olanson Birgström zu und setzt sofort hinzu: „Wenn es je zu einer kompletten Geschichte kommen sollte.“
    Ohne auf eine weitere Antwort oder Frage zu warten, legt Olanson den Hörer auf die Gabel zurück.
    Fredrik schiebt sich ohrenwackelnd an ihn heran. „Wissen Sie jetzt, wer die Information gegeben hat?“ Olanson schüttelt den Kopf. „Birgström weiß es selbst nicht. Aber wir können es drehen und wenden, wie wir wollen. Es muß der Zylindermann gewesen sein. Eines steht fest: Er sorgt für handfeste Reklame. Vielleicht sollte ich Rankfield den Auftrag zurückgeben“, bemerkt er zum Abschluß seiner Betrachtung nachdenklich.
    Fredrik Hake dagegen hat eine verschmitzte Miene aufgesetzt.
    „Ich habe eine Idee, Chef“, verkündet er mit leisem Triumph in der Stimme.
    Olanson schielt mißtrauisch auf seinen Gehilfen.
    „Ist sie wenigstens zum Lachen?“ will er wissen.
    Fredrik verzieht beleidigt den Mund. „Ich habe wirklich eine gute Idee, Chef“, beteuert er.
    „Laß sie hören“, fordert ihn Olanson auf und setzt sich hinter Fredriks Schreibtisch.
    „Erinnern Sie sich noch an den Brief, den uns dieser seltsame Knabe durch die Frau überbringen ließ?“ beginnt Hake, und Olanson nickt.
    „Also“, fährt Fredrik fort. „Dieser Brief hatte doch eine Überschrift. Nämlich: Mein lieber Señor Olanson...“ Fredrik macht eine Atempause und mustert erwartungsvoll seinen Chef. Doch der spielt nur gelangweilt mit einem Bleistift.
    „Ich habe in der

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