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Der Mann mit den hundert Namen

Der Mann mit den hundert Namen

Titel: Der Mann mit den hundert Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Victor Grant zu verbinden.«
    Die Frau ließ nicht locker. »Dennoch würden sich die Behörden für den Captain interessieren. Er müßte im Endeffekt aus dem Verkehr gezogen werden.«
    Der Colonel tippte die Fingerspitzen gegeneinander. »Es erhebt sich also die Frage, was wir mit dem unbequemen Mr. Bailey tun. Zahlen wäre ein Eingeständnis der Schuld. Wenn der Captain andererseits nicht auf ihn eingeht und Bailey die Behörden informiert, läßt der FBI Buchanan wahrscheinlich überwachen.«
    »Es steht eine Menge auf dem Spiel«, fügte sie hinzu. »Wir müssen die Möglichkeit berücksichtigen …«
    Der Colonel stellte sich ratlos. »Sagen Sie, was Sie meinen.«
    »Man sollte Bailey liquidieren«, antwortete die Lady.
    In der Kajüte wurde es still.
    Der muskulöse Mann meldete sich zu Wort. »Ich würde mich nur ungern dafür aussprechen. Schließlich schafft die Liquidierung womöglich mehr Probleme, als sie löst. Wir wissen nicht, ob Bailey einen Komplizen hat. In diesem Fall wäre die Bedrohung durch Baileys Tod nicht aus der Welt geschafft. Eigentlich wird sie dann noch größer, denn der Komplize könnte Baileys Tod zusätzlich benutzen, um bei der Polizei auf Interesse zu stoßen.«
    »Reine Vermutungen«, meinte der Colonel ungeduldig. »Wir haben nicht genügend Informationen. Major Putnam, unsere Leute sollen Baileys Background gründlich checken. Ich muß wissen, mit wem wir es zu tun haben. Außerdem sind die Hotels und Pensionen am Ort zu beobachten. Finden Sie heraus, wo er wohnt. Lassen Sie ihn observieren. Vielleicht hat er keinen Mittäter. In diesem Fall, wenn er weiter Ärger macht …«
    Sie warteten.
    »… könnte Liquidierung in Frage kommen«, schloß der Colonel. Wieder wurde es still in der Kajüte. »Sir, gestatten Sie, eine Überprüfung von Baileys Background braucht eine Menge Zeit«, sagte Buchanan. »Dasselbetrifft für die Organisation der Überwachung zu. Aber wir stehen unter Zeitdruck. Bailey erwartet meine Entscheidung noch heute. Nach meiner Meinung drängt er so, damit ich keine Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Ganz gleich, wie wir mit ihm verfahren, es muß bis heute abend geschehen.«
    Ihnen war unbehaglich zumute.
     »Da ist noch ein Problem«, fuhr Buchanan fort.
     Der Colonel runzelte die Stirn. »Nämlich?«
     »Jack Doyle.«
     »Haben Sie Bedenken gegen ihn?«
     »Ich bin sicher, er war ein verdammt guter Soldat.«
     »Das war er«, antwortete der Colonel. »Alle unsere Aufträge hat er blendend erledigt.«
    »Na ja, er ist nicht mehr derselbe Mann«, sagte Buchanan. »Seine Frau leidet an Krebs. Auf die Behandlung spricht sie nicht an. Wahrscheinlich wird sie bald sterben. Doyle ist außerordentlich um sie besorgt. Verständlicherweise. Er steht unter großem Streß. Er glaubt, Bailey bedeute eine Bedrohung für sie. Er … Sagen wir so: Ich glaube sogar, Doyle wird die Nerven verlieren und Bailey angreifen, wenn er weiterhin Druck ausübt und durch seine Anrufe die arme Cindy beunruhigt. Ich muß raus aus Fort Lauderdale, weg von Jack Doyle und seiner Frau. Denn wenn Doyle gegen Bailey vorgeht, ist es unüberlegt und nicht professionell. Es wäre eine Affekthandlung, und wir könnten dabei nichts vertuschen. Gott weiß, was der Untersuchungsrichter alles über Doyles Vergangenheit und unsere Aufträge herausfinden würde.«
    »Scheiße«, sagte Major Putnam.
    »Das habe ich auch gedacht«, stimmte Buchanan ihm zu.
    »Ich bin ganz schön in Schwierigkeiten. Ich glaube, Victor Grant muß hier weg.«
    »Käme das nicht einem Eingeständnis Ihrer Schuld gleich?« fragte Captain Weller. »Würde Bailey Ihnen nicht um so entschlossener auf den Fersen bleiben?«
    »Erst einmal müßte er mich finden. Und sobald ich verschwunden bin und eine neue Identität angenommen habe, schafft er das nie.«
    »Bleibt noch Jack Doyle«, sagte der Major. »Bailey würde wiederkommen und Doyle unter Druck setzen.«
    »Doyle müßte sagen, daß er nichts über mich weiß. Außer, daß ich, ein alter Bekannter aus der Armee, vor drei Monaten aufgekreuzt bin und ihn um einen Job gebeten habe. Doyle beschwert sich bei der Polizei über Baileys Belästigung. Und dann fahren Doyle und seine Frau weg – auf Kosten früherer Freunde –, an einen Ort, wo es ausgezeichnete Möglichkeiten für die Krebsbehandlung gibt.«
    »Möglich«, sagte der Colonel und trommelte mit dem Finger gegen die Stuhllehne. »Das ist bestimmt ein Weg, den wir im Auge behalten werden.« Er blickte auf die

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