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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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damals, als Brian ein Kind gewesen war. Mit vollem, schneeweißem Haar und stechenden grauen Augen. Er war groß, schlank und ganz und gar ein Lord.
    „Das ist meine Schuld, fürchte ich“, mischte sich Brian ein. „Es ist wirklich furchtbar unhöflich von mir, nach so langer Zeit einfach hereinzuplatzen.“
    „Aber wir sind doch hocherfreut, dass Sie hereingeplatzt sind“, rief Sir John dazwischen.
    „In der Tat“, bemerkte Hunter trocken. Ihre Blicke trafen sich, zwischen ihnen war eine gewisse freundschaftliche Rivalität entstanden. „Es ist höchste Zeit, dass Sie wieder bei uns sind“, sagte er. „Sie sind schließlich der Earl of Carlyle und unglaublich wichtig für unsere Arbeit.“
    „Vielen Dank.“
    Lord Wimbly schlug ihm hart auf die Schulter. „Ja, ja, mein Junge. Ihre Verletzung sei verflucht, aber die Wahl Ihrer Maske …“
    „Lord Wimbly!“ unterbrach Sir John entsetzt.
    Brian stieß ein lautes Lachen aus. „Mir gefällt meine Maske.“
    „Aber mein Junge, hinter Ihrem Rücken nennt man Sie das Biest“, erläuterte Lord Wimbly.
    Da waren sie also wieder versammelt. Sir John, Hunter, Alex und jetzt auch noch Lord Wimbly. Die vier, die auch in Ägypten gewesen waren und mit seinen Eltern gearbeitet hatten. Sie waren bei den meisten Entdeckungen dabei gewesen. Und sie hatten seine Eltern sterben sehen. Jetzt schienen sie so erfreut über sein wiedererwachtes Interesse. Und doch war einer von ihnen ein Mörder.
    „Ich genieße meinen Furcht einflößenden Ruf“, erklärte er und starrte Camille an. „Aber vielleicht haben Sie alle Recht. Es ist höchste Zeit, dass ich das Andenken meiner Eltern ehre und mich wieder um ihre Arbeit kümmere.“
    „Und ob das richtig ist“, rief Sir John. „Sie müssen den Staub und die Einsiedelei der Vergangenheit abstreifen und wieder Ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einnehmen. Als Mitglied eines Adelsstandes, der Forschung fördert … und Bildung.“
    „Und den Bedürftigen hilft“, murmelte Camille und schlug schnell die Augen nieder.
    Alle starrten sie überrascht an. Brian war klar, dass die sich in London zunehmend ausbreitende Armut diese Männer nicht übermäßig interessierte. Alle waren natürlich entsetzt über die Morde des Rippers, aber sie waren Gelehrte. Mehr Wissen zu erlangen, insbesondere über das alte Ägypten, war ihr eigentliches Ziel im Leben.
    Ganz abgesehen von Reichtum und Ruhm, den solche Forschungen brachten.
    „Ja, ja, unsere Bedürftigen“, murmelte Lord Wimbly. „Da ist noch viel zu tun, was, Brian?“ Wieder schlug er Brian unsanft auf den Rücken. „Also, mein Junge, wollen wir?“
    Lord Stirling nickte und sah in die Runde. Sein Mund unterhalb der Maske verzog sich zu einem Lächeln. „Meine Herren, wie sehen uns bald. Camille, ich freue mich auf heute Abend.“
    „Vielen Dank“, murmelte sie. „Mit etwas Glück wird sich mein Vormund so weit erholt haben, dass er Ihr gastfreundliches Haus verlassen kann.“
    „Ach, wir müssen nichts überstürzen“, versetzte Brian.
    „Sie sind zu freundlich.“
    „Überhaupt nicht. Wie ich sagte, Schloss Carlyle wird durch Ihre Anwesenheit geschmückt. Lord Wimbly? Wie es Ihnen beliebt.“
    „Sir John, ich werde morgen sehr früh hier sein und die letzten Arrangements mit Ihnen durchsprechen. Es wird eine prächtige Veranstaltung. Einfach prächtig. Und alles für einen guten Zweck. Soviel ich weiß, wird Lord Carnavon kommen und der Mann, an dem er so ein großes Interesse hat … Carver, Carter, wie hieß er noch gleich?“
    „Carter. Howard Carter“, half Alex aus.
    „Ja, ja, das ist der Mann. Alle wichtigen Geldgeber werden unter sich sein, ganz zu schweigen von einigen Personen der Gesellschaft, die einfach nur aus der Ferne investieren möchten. Und denken Sie daran, wir werden ein paar private Führungen machen. Alles muss sich in makellosem Zustand befinden. Ist es nicht so, Sir John?”
    „Makellos“, bestätigte Sir John abwesend.
    „Dann auf Wiedersehen und machen Sie weiter so“, sagte Lord Wimbly.
    Brian neigte kurz und folgte dann Lord Wimbly hinaus. Wieder konnte er die Blicke wie Dolche in seinem Rücken spüren. Ihm war vollkommen klar, dass alle sofort anfangen würden zu tuscheln, sobald er außer Hörweite war. Ach, zu gerne hätte er zugehört!
    „An die Arbeit und zwar alle!“ befahl Sir John.
    Camille war froh. Sie wollte so schnell wie möglich wieder allein in ihrem kleinen Arbeitsraum sein, ohne sich mit der etwas

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