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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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ein englischer Earl, das dürfen Sie nicht vergessen. Das bedeutete, wir hatten Verpflichtungen. Ein Mann in meiner Position hat dem Reich zu dienen und mehr nicht. Glücklicherweise hatte ich einen Hang zur Reiterei. So verbrachte ich Jahre fern der Heimat, kam nur in den Ferien zurück und traf meine Eltern ein paarmal in Ägypten. Mit Schloss Carlyle hatte ich später nicht mehr viel im Sinn. Wenn mein Vater also jemals diesen geheimen Tunnel gefunden hat, weiß ich nichts davon. Ich glaube aber, er hätte mir davon geschrieben.”
    Brian kniff die Augen zusammen, während er ins Feuer starrte. Einen Moment dachte Camille, er habe sie völlig vergessen. Er schien so tief in Gedanken versunken. Sie hatte Angst, sich zu regen, Angst, ihn abzulenken. Aber auch Angst, sich enger an ihn zu schmiegen. Sie war plötzlich überwältigt von dem brennenden Verlangen, ihm so nah wie möglich zu sein. Sie fühlte sich plötzlich so nackt in seinen Armen. Haut an Haut. Noch einmal versuchte sie sich geradezu verzweifelt daran zu erinnern, dass dieser Mann vielleicht nicht bei Verstand war. Dass sein Temperament jederzeit mit ihm durchgehen und so heiß auflodern konnte wie die Flammen vor ihnen im Kamin. Aber weiter gingen die Gedanken nicht, solange sie seinen Duft einatmete und seinen muskulösen Körper spürte.
    „Er hätte es mir geschrieben“, murmelte Lord Stirling. Dann starrte er wieder Camille an. „Und genau das ist es. Es hätte irgendwo einen halb geschriebenen Brief geben müssen. Meine Mutter hat Tagebuch geführt. Mein Vater hat Briefe geschrieben. Er hat immer einen abgeschickt und gleich den nächsten begonnen. Aber als er starb, war da nichts.“
    Sie schluckte, versuchte, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen und vernünftig und klug zu antworten. „Die beiden hatten doch gerade erst ihre Entdeckung gemacht, oder? Das Grab geöffnet? Es war nur eine Frage von Tagen. Vielleicht hatte Ihr Vater einfach keine Zeit zu schreiben“, gab sie zu bedenken.
    „Vielleicht. Aber er war ein Besessener.“
    „Was Sie nicht sagen“, murmelte sie leise.
    „Miss Montgomery!“
    Camille sah ihn an und bemerkte, dass er lächelte.
    „Ich glaube eher, Sie in meiner Situation wären nicht weniger entschlossen. Schließlich sind Sie hier, unterwerfen sich meiner Gastfreundschaft, nur um einen kleinen Dieb vor seiner gerechten Strafe zu bewahren.“
    Sie versteifte sich wütend. Aber dann erkannte sie, dass er sie nur necken wollte. Es lag keine Bosheit in seinen Worten.
    „Dieb …“
    „Ja, Dieb! Aber der Punkt ist, Sie haben gar keine andere Wahl, denn Sie würden es sich niemals verzeihen, wenn ihm etwas geschieht. Und deswegen können Sie mich bestimmt verstehen.“
    Er hatte sich ihr jetzt wieder vollkommen zugewandt. Sie spürte, wie ihr Herz erneut heftiger schlug. Sie bekam kaum noch Luft. Oh, die Kraft dieses Mannes. Sie sehnte sich so danach, das Gesicht unter dieser Maske zu berühren, seine Haut zu spüren. Er war so nah … seine Lippen würden sich bestimmt gleich auf ihre legen. Sie fühlte seine Berührung. Es war wie Magie, ein Rausch. Sie wünschte, sie ersehnte sich …
    Er zog sich zurück, war wieder distanziert und hart. Mit einer schnellen, schwungvollen Bewegung erhob er sich und stellte sie auf die Füße. Sie wäre gestolpert, hätte er sie nicht festgehalten.
    „Ich habe Sie jetzt die halbe Nacht wach gehalten. Ich bringe Sie zurück in Ihr Zimmer.“
    Er ging voraus. Seine Bewegungen wirkten angespannt, beherrscht, als müsse er alle seine Gefühle hinter der Maske verbergen, die doch nur sein Gesicht schützen sollte.
    Er brachte sie zurück zu ihrer Tür. „Camille, ich meine das, was ich sage. Laufen Sie unter keinen Umständen noch einmal nachts durch diese Flure. Bei Gott, ich glaube, ich habe wirklich deutlich genug gemacht, wie gefährlich das sein kann.“
    Sie nickte. „Es … war gut, als Ajax bei mir war.“
    „Nun, er hält Wache. Draußen im Gelände.“
    „Ah.“
    „Camille …“
    Noch nie war ihr Name so warm und weich ausgesprochen worden. Vielleicht sogar zärtlich? Eine Zärtlichkeit, die sie auch tief in ihrem Innern spürte und die ihre Seele zu verbrennen schien.
    Wieder war er so nah. Und sie, die geschworen hatte, dass so etwas für sie niemals existieren würde, sehnte sich nach mehr …
    „Schlafen Sie gut“, murmelte er und trat zurück. „Morgen wird für Sie wieder ein langer Tag.“
    Er wandte sich ab.
    „Warten Sie!“ hörte sie sich rufen. Sie

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