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Der Mann mit der dunklen Maske

Der Mann mit der dunklen Maske

Titel: Der Mann mit der dunklen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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erwachte aus ihrer Starre und eilte ihm nach.
    Er blieb stehen.
    „Was ist, wenn ich nachts wieder etwas höre?“
    Er lächelte. „Schreien Sie sich die Seele aus dem Leib.“
    „Und Sie werden mich hören?“
    Sein Lächeln vertiefte sich. „Das werde ich allerdings.“
    „Sind Sie in meiner Nähe?“
    „Das Porträt von Nefertiti dort …“
    „Ja?“
    „Es ist eine Tür. Zu meinem Zimmer. Sie müssen nur an der linken Seite des Rahmens ziehen. Gute Nacht, Miss Montgomery“, sagte er und war auch schon verschwunden.

9. KAPITEL
    C amille hatte kaum das Haus verlassen, da wurde Brian bei seinem Morgenkaffee von einem Besucher überrascht. Tristan betrat den Raum. Frisch rasiert, gewaschen und gekämmt, in sauberer Kleidung kam er herein. Den Kopf erhoben, aber die Hände unsicher an der Hosennaht zu Fäusten geballt. Er blieb stehen und hob das Kinn noch etwas höher. „Guten Morgen, Lord Stirling.“
    „Guten Morgen“, erwiderte Brian. Er erhob sich nicht, sondern wartete einfach ab. Der Kerl schien sich jedenfalls bester Gesundheit zu erfreuen.
    „Ich werde weder Ihnen noch mir etwas vormachen“, sagte Tristan nach einem Augenblick des Schweigens.
    Brian senkte leicht den Kopf. Ihm war bewusst, welchen Mut es den Mann kosten musste. „Ja, das ist sicher gut“, gab er zurück.
    Tristan nahm die Schultern zurück und fuhr fort. „Ich bin mit dem Gedanken hergekommen, dass Sie das eine oder andere kleine Stück sicher gar nicht vermissen würden, das uns aber einige Zeit die Miete gezahlt hätte.“
    „Mhm.“
    „Aber mein Mädchen ist zehnmal so viel wert wie ich“, erklärte Tristan, Zärtlichkeit schwang in seiner Stimme. „Ich werde es nicht zulassen, dass sie irgendetwas für mich bezahlt. Also …“
    „Sie kennen sich ein bisschen aus in der Unterwelt, nicht wahr?“ erkundigte sich Brian.
    „Nun, es ist keineswegs so, dass ich ein regelmäßiger Gast in sämtlichen Schänken und Absteigen der Stadt bin“, entgegnete er entrüstet. Dann runzelte er die Stirn. „Aber es ist schon richtig“, fuhr er fort, „dass ich ein, zwei Orte kenne, wo man Leute mit eher schlechtem Charakter antrifft.“
    Brian lehnte sich zurück und betrachtete den Mann. Er war schlank und flink. Brian konnte sich vorstellen, dass er mal ein guter Soldat gewesen war und sich seinen Ritterschlag redlich verdient hatte.
    „Setzen Sie sich, Mr. Montgomery. Da ist Kaffee und etwas zu essen, falls Sie noch nicht gefrühstückt haben.“
    Tristan machte ein ziemlich verblüfftes Gesicht. „Sie bitten mich an Ihren Tisch?“
    „Bitte setzen Sie sich.“
    Mit größter Vorsicht und Zurückhaltung versuchte Tristan, sich Kaffee einzugießen, doch seine Hände zitterten so stark, dass Brian diese Aufgabe übernahm.
    „Danke“, murmelte Tristan und setzte sich dann auf den Stuhl, den Brian ihm angeboten hatte. „Sie bedeutet mir alles, verstehen Sie?“ sagte er leise.
    Brian lächelte erneut. „Ich habe nicht vor, ihr irgendein Leid anzutun.“
    „Was für den einen kaum ein Leid ist, bedeutet für den anderen durchaus ein Leben voller Schande“, erwiderte Tristan.
    „Ah, ich verstehe.“
    „Sie ist … sie ist nicht leicht zu erobern, My Lord.“
    Brian beugte sich vor und sah dem anderen Mann direkt in die Augen. „Sir Tristan, ich versichere Ihnen, kein Mann hätte es leicht, wenn er Ihr Mündel erobern wollte.“
    „Nun, offen gesprochen, Sir, ich bin beunruhigt. Und ich weiß keinen Ausweg.“
    „Sie arbeitet für das Museum – in der ägyptischen Abteilung.“
    Tristan nickte. „Und sie hat sich das Meiste selbst beigebracht.“
    „Ich begleite sie zu einem Ball, einer Wohltätigkeitsveranstaltung.“
    „Ja, davon habe ich gehört.“
    „Sie hat in der Tat Talente.“
    „Sir!“
    „In Ägyptologie, Sir Tristan. So, wie ich auch glaube, dass Sie die Ihren haben.“
    Wieder stiegen Furcht und Misstrauen in Tristans Augen. Die Blicke der beiden Männer trafen sich.
    „Offensichtlich sind meine Talente nicht mehr das, was sie einmal waren. Immerhin haben Sie mich erwischt.“
    Brian lachte leise.
    „Und was haben Sie jetzt vor, Lord Stirling? Auch wenn ich noch so viel Angst habe, werde ich mich nicht mehr länger hinter den Röcken meines Mündels verstecken.“
    „Ich habe vor, Ihnen ein Angebot zu machen.“
    „Sir!“
    „Es hat nichts mit Ihrem Mündel zu tun“, versicherte Brian schnell.
    „Dann …“
    „Ich habe vor, Ihnen ein Stück zu geben, das Sie verkaufen

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