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Der Mann vom CDT

Der Mann vom CDT

Titel: Der Mann vom CDT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith Laumer
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der Polit-Offizier. »Sie haben es doch nicht etwa getan?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Magnan hochmütig. »Er hat den Kleistertopf gehalten, und ich habe das Plakat aufgeklebt!«
    Vom Tor her wurden fröhliche Rufe laut. Eine Gruppe von Tsuggs erschien, farbenfreudig in Rosa und Gelb, und verteilte dreißig Zentimeter lange, gelbe Zigarren. Eine Meute kleinerer Oberonianer folgte, alle offensichtlich in bester Laune.
    »Es ist ein landumfassender Sieg!« rief schließlich einer von ihnen den bereits Versammelten zu. »Bringt die Festbowle heraus!«
    »Ist das offiziell, Depew?« fragte der Botschafter seinen Berater, der in diesem Augenblick angetrabt kam und eine Handvoll Papiere schwenkte.
    »Ich fürchte, ja – das heißt, ich bin entzückt, die Wahl des Volkes bestätigen zu können«, keuchte er. »Es ist erstaunlich: der Tsugg-Kandidat hat eine absolute Mehrheit erreicht, sogar in den Stützpunkten der Opposition! Es sieht so aus, als hätte jeder Wahlberechtigte den Tsugg gewählt!«
    »Aber gewiß doch, Terraner«, bestätigte ein Grimble leutselig und nahm sich zwei Gläser von einem Tablett. »Wir erkennen sofort einen Kompromiß-Kandidaten, wenn wir einen sehen!«
    »Es ist ein klares Mandat des Volkes«, erklärte ein Tsugg. »Hoobrik wird gleich dasein, um die Beute zu verteilen. Was mich betrifft, ich bin nicht habgierig. Ein geringerer Posten im Kabinett genügt mir.«
    »Da bin ich!« dröhnte eine leutselige Stimme, und der Häuptling der Tsuggs schritt durch das Tor, flankiert von einer Ehrengarde, bestehend aus zwei grinsenden Säbelträgem. »Kein würdeloses Drängeln am Trog, Jungs! Es ist genug für alle da!«
    »Meine Glückwünsche, Eure Wildheit«, rief Botschafter Clawhammer und näherte sich mit ausgestreckter Hand. »Ich bin überzeugt, Sie sind von Stolz erfüllt über diesen außerordentlichen Sieg! Und jetzt, Eure Wildheit, möchte ich die Siegesfeier nicht verzögern – aber warum unterzeichnen wir nicht gleich diesen kleinen Friedens- und Freundschaftsvertrag, der auf eine Laufzeit von fünf Jahren aufgesetzt ist, mit einer Erneuerungs-Option…«
    »Darüber mußt du mit dem neuen Planetarischen Präsidenten sprechen, Terraner.« Hoobrik winkte das ihm dargebotene Dokument beiseite. »Was mich betrifft, so habe ich im Trinken einiges nachzuholen!«
    »Aber ich habe aus einer für gewöhnlich verläßlichen Quelle die Information erhalten –« Clawhammer warf dem Berater einen wütenden Blick zu – »die Information erhalten, daß die Tsugg-Partei alle Ehren davongetragen hat!«
    »Das stimmt genau! Übrigens – wo ist er?«
    »Wo ist wer?«
    »Unser neuer Präsident, natürlich …« Hoobrik brach ab, stieß den Botschafter beiseite und stürzte sich mit ausgebreiteten Armen auf Retief, der gerade auf der Bildfläche erschien, um ihn herzhaft zu umarmen.
    »Gehen Sie zur Seite, Retief«, sagte Clawhammer ärgerlich, »ich befinde mich mitten in einer heiklen Verhandlung …«
    »Du solltest dir einen respektvolleren Ton angewöhnen, Terraner«, ermahnte Hoobrik den Botschafter streng. »Wenn man bedenkt, mit wem du sprichst!«
    »Mit wem spreche ich denn?« fragte Clawhammer bestürzt.
    »Darf ich vorstellen – der Planetarische Präsident Dir Retief«, sagte Hoobrik stolz. »Der Gewinner und Sieger!«

 
10.
     
    »Gütiger Gott, Retief!« Magnan war der erste, der die Sprache wiederfand. »Wann …? Wie …?«
    »Was hat das zu bedeuten?« polterte Clawhammer los. »Macht man sich hier lustig über mich?«
    »Offensichtlich nicht, Herr Botschafter«, erwiderte Retief. »Mir scheint, sie haben mich auf die Kandidatenliste gesetzt …«
    »Warten Sie nur, bis ich mit Ihnen fertig bin!« brüllte Clawhammer – und erstarrte auf der Stelle, als zwei Säbel zugleich aufblitzten und ihre Spitzen sich in seinen Nacken bohrten.
    »A-aber wie kann ein Terraner als Kandidat der Tsugg-Partei gewählt werden?« stotterte der Polit-Offizier.
    »Präsident Retief ist kein Terraner, Dummkopf!« berichtigte Hoobrik. »Er ist ein Tsugg ganz nach meinem Herzen!«
    »Aber – muß der Präsident nicht ein natürlich geborener Bürger sein?«
    »Willst du damit sagen, daß unser Präsident unnatürlich geboren ist?« fragte Hoobrik drohend.
    »Nein, nein …«
    »Dann ist es ja gut. In diesem Fall zeigt ihr am besten sofort eure Beglaubigungen vor, und dann können wir zum Geschäft übergehen.«
    Als Clawhammer sich nicht rührte, half ihm ein kurzer Anstoß mit der Säbelspitze,

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